- Essen-Bochold
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Bochold
Stadtteil von EssenBasisdaten Fläche 3,19 km² Einwohner 17.898 (31. März 2011) Bevölkerungsdichte 5611 Einwohner/km² Koordinaten 51° 28′ 30″ N, 6° 58′ 3″ O51.4756.967544Koordinaten: 51° 28′ 30″ N, 6° 58′ 3″ O Höhe 44 m Eingemeindung 1. Apr. 1915 Räumliche Zuordnung Postleitzahlen 45143, 45355, 45356 Stadtteilnummer 22 Bezirk Stadtbezirk IV Borbeck Bild Gemeindekirche St. Maria Rosenkranz, erbaut 1888, nach 1945 durch Engelbert Köjer verändert wieder aufgebaut
Quelle: Statistik der Stadt Essen Bochold (auf Borbecker Platt Baukholt genannt) ist ein nordwestlicher, und in seinem Bezirk bevölkerungsreichster Stadtteil der Stadt Essen. Er grenzt an die Stadtteile Schönebeck, Borbeck-Mitte, Bergeborbeck, Vogelheim, Altenessen, Nordviertel und Altendorf und verläuft entlang der Bocholder Straße und der Haus-Berge-Straße. Die genauen Grenzen bilden die Johannes-Brokamp-, die Carl-Kruft-, die Germania-, die Flandern-, die Carolus-Magnus-, die Bottroper-, die Helenen-, die Zollstraße, der Borbecker Mühlenbach, die Altendorfer-, die Bocholder Straße, der Marreweg, die Wüstenhöfer-, die Veleda- und die Otto-Brenner-Straße.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ehemalige Bauernschaft Bochold gehörte zur einst selbständigen Bürgermeisterei Borbeck und wurde mit ihr im Jahre 1915 zur Stadt Essen eingemeindet. Heute ist das bis vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert aus Gehöften bestehende Bochold der am dichtesten besiedelte Stadtteil im Stadtbezirk. Die Besiedelung begann mit der Anlage von Zechen. Die erste war die 1841 gegründete Zeche Carolus Magnus. Sechs Jahre später eröffneten die Phönixhütte, mit dem ersten funktionstüchtigen Koks-Hochofen im Ruhrgebiet, und die Zinkhütte am Bahnhof Bergeborbeck, der trotz seines Namens auf Bocholder Gebiet liegt. 1850 wurde der Schacht Wolfsbank 2 der Zeche Wolfsbank abgeteuft. Durch die Einwanderung arbeitssuchender Menschen änderte sich die Bevölkerungsstruktur der zuvor katholischen Region. Durch den Anstieg der Protestanten eröffnete 1845 am Fliegenbusch die erste evangelische Schule, in der 1853 der erste evangelische Gottesdienst stattfand. Am 26. Oktober 1864 konnte mit der Matthäuskirche (auf Borbecker Gebiet) die erste evangelische Kirche der Bürgermeisterei Borbeck eingeweiht werden. Das Haus Berge, heute ein Geriatrie-Zentrum, war einst ein Rittersitz der Herren op dem Berge. Nach mehrfachem Wechsel der Besitzer ging es 1867 an die Barmherzigen Schwestern der Heiligen Elisabeth über, welche im Landkreis das erste Krankenhaus errichten ließen. 1894 entstand an der Legrandalle (damals Kaiserallee) eine heute denkmalgeschützte, zweigeschossige Villa des Kommunal-Baumeisters Heinrich Wilhelm Voßkühler (*1852 in Mülheim an der Ruhr, †1914 in Essen-Borbeck). Voßkühler plante vergeblich der willkürlichen Anlage von Gewerbe-, Wohn- und Verkehrseinrichtungen im Bezirk eine Struktur zu geben. Gegen Intrigen, die ihn beruflich und privat stark beeinträchtigten, setzte er sich durch die Öffentlichmachung der Fehlentwicklungen zur Wehr. Die dadurch angelegten Akten geben nun wertvolle Hinweise auf die Entwicklungsgeschichte des gesamten Ruhrgebietes. Mit dem allgemeinen Zechensterben in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte auch Bochold zu kämpfen. Die Zeche Carolus Magnus wurde 1962, und die Zeche Wolfsbank an Silvester 1963 stillgelegt. Die Schließung der Kokerei folgte 1966.
Die Salesianer Don Boscos setzten sich seit 1921 in Bochold für Jugendliche ein, weshalb Theodor Hartz, der damalige Leiter des St. Johannes-Stiftes, zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ins Konzentrationslager Dachau gebracht wurde. Dort starb er am 23. August 1942, woran ein Gedenkstein an der in Borbeck befindlichen St. Johannes Bosco-Kirche erinnert. 1966 entstand dort dann das Don-Bosco-Gymnasium und 1974 der Don-Bosco-Club.
Wappen
Blasonierung: Auf silbernem (weißem) Grund ein dreiarmiger roter Göpel mit Astgabelkreuzenden bewinkelt von grünen Buchenblättern. Bedeutung: Die alten Namen Bocholds sind „Bocholta“, „Bucholte“ und „Boicholte“; sie bedeuten Buchenholz. Bochold ist demnach eine Siedlung, die nach einer Rodung von Buchenwald entstanden ist. Der Göpel ist eine mechanische Vorrichtung zur Erzeugung einer Antriebskraft. Früher drehten Pferde mittels sternförmig angeordneter Holzbalken eine Achse. Göpel wurden auch zur Förderung von Kohle eingesetzt. [1]
Charakter
Da Bochold nicht über einen eigenen Ortskern verfügt, wird er als eigener Stadtteil selbst von der Essener Bevölkerung kaum wahrgenommen. Dazu trägt auch die schwierige Abgrenzung bei, da die Bebauung nahtlos in die benachbarten Stadtteile übergeht. Die Bocholder Straße, die Hauptverkehrsader des Stadtteiles, bietet einige Geschäfte für Dinge des täglichen Bedarfs. Neben einigen Wohn-Hochhäusern liegen in Bochold auch gepflegte Villen und neuere Siedlungen mit Grünanlagen und Spielplätzen. Viele Bocholder identifizieren sich anhand der mit Kindergärten, Schulen, Jugend-, Gesangs- und Musikvereinen, (und bis Mitte 2006 auch einem Krankenhaus), im Stadtteil aktiven Kirchengemeinden oder zählen sich gleich als Borbecker. An der Hafenstraße liegt Europas größte Tennisanlage mit 16 Innen- und 12 Außenplätzen.
Durch klein- und mittelständische Betriebe wird die Wirtschaft des Stadtteiles bestimmt. Die meisten dieser Gewerbebetriebe haben sich auf alten Zechengeländen, wie dem der ehemaligen Zeche Wolfsbank, dem heutigen Gewerbegebiet Wolfsbankring, niedergelassen. Zwei weitere Gewerbegebiete sind im Westen das Gebiet Carolus Magnus und im Osten das Gebiet zwischen Bottroper- und Zollstraße.
In Bochold liegt das Geriatriezentrum Haus Berge, die geriatrische Klinik des Elisabeth-Krankenhauses in Essen-Huttrop. Es gilt als Vorreiter stationärer, teilstationärer und auch ambulanter Altersmedizin. Neben der Akutklinik gehört zum Geriatriezentrum das 2005 entstandene Seniorenstift Haus Berge und 51 behinderten- und seniorengerechte Altenwohnungen für Betreutes Wohnen.
Bildung
Bochold verfügt unter anderem über mehrere kirchlich-städtische Kindergärten und Schulen, darunter das von den Salensianern damals als Jungengymnasium eröffnete, katholische Don-Bosco-Gymnasium. Weitere weiterführende Schulen sind die Hauptschule Bochold an der Jahnstraße und seit 1997 der Abzweig des Gymnasiums Borbeck ausschließlich für die Erprobungsstufenklassen 5 und 6.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. dazu Johann Rainer Busch: Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ Essen 2009, S. 69
Literatur
- Ludwig W. Wördehoff: Borbeck in seinen Straßennamen. Rainer-Henselowsky-Verlag, Essen 1987
- Walter Wimmer: Gewachsen in 11 Jahrhunderten – Borbecker Chronik. Verlag Borbecker Nachrichten, Essen (erschienen in mehreren Bänden)
Weblinks
Commons: Essen-Bochold – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienBezirk I: Stadtkern | Ostviertel | Nordviertel | Westviertel | Südviertel | Südostviertel | Huttrop | Frillendorf | Bezirk II: Bergerhausen | Rellinghausen | Rüttenscheid | Stadtwald | Bezirk III: Altendorf | Frohnhausen | Fulerum | Haarzopf | Holsterhausen | Margarethenhöhe | Bezirk IV: Bedingrade | Bergeborbeck | Bochold | Borbeck-Mitte | Dellwig | Frintrop | Gerschede | Schönebeck | Bezirk V: Altenessen | Karnap | Vogelheim | Bezirk VI: Katernberg | Schonnebeck | Stoppenberg | Bezirk VII: Freisenbruch | Horst | Kray | Leithe | Steele | Bezirk VIII: Burgaltendorf | Byfang | Heisingen | Kupferdreh | Überruhr | Bezirk IX: Bredeney | Fischlaken | Heidhausen | Kettwig | Schuir | Werden
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