- Zeche Ringeltaube
-
Zeche Ringeltaube Schachtdeckel der Zeche Ringeltaube an der Tennisanlage des Tennis-Clubs Schwarz-Weiß Annen Abbau von Steinkohle Abbautechnik Untertagebau Betriebsbeginn vor 1819 Betriebsende 1895, danach noch Wetterschacht Geografische Lage Koordinaten 51° 27′ 15″ N, 7° 22′ 12″ O51.4541666666677.37Koordinaten: 51° 27′ 15″ N, 7° 22′ 12″ O Lage Zeche RingeltaubeGemarkung Annen Gemeinde Witten Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Revier Ruhrrevier Die Zeche Ringeltaube gehörte zu den vielen kleinen Bergwerken im Kohlerevier in und um das heutige Witten-Annen.
Geschichte
Seit 1819 ist der Betrieb dieser Grube schriftlich nachgewiesen. Bereits 7 Jahre später wurde ihr ein benachbartes Längenfeld verliehen, um den Abbau auszudehnen. 1850 ging Ringeltaube zum Tiefbau über, als der seigere Schacht Meyer abgeteuft wurde. Dieser Schacht hatte eine rechteckige Schachtscheibe mit den Maßen (ca. 2 x 8 Meter), mit Ziegelwänden ausgemauert und mit einem abzweigenden Wetterschacht versehen, der das Grubengas einige Meter von der Schachtmündung weg leitete. Die Förderanlage war in einem zu jener Zeit typischen Malakow-Turm untergebracht. Die neue Zeche Ringeltaube hatte ihren Standort am Nordrand von Annen an der Dortmunder Straße direkt neben dem heutigen Friedhof. Auf dem Gelände befindet sich heute die Tennis-Anlage des Tennis-Club Schwarz-Weiß Annen.
Ihren Höhepunkt als eigenständige Schachtanlage erlebte Ringeltaube im Jahre 1885, als 450 Beschäftigte eine Jahresförderung von 141.000 t Kohle erzielten. 1895 konsolidierte Ringeltaube mit der nur 500 m südöstlich beheimateten Nachbargrube Zeche Hamburg, die nur drei Jahre später zum Stammwerk des größten Wittener Bergwerks Zeche Vereinigte Hamburg und Franziska avancierte. Fortan wurde Ringeltaube ausschließlich als Wetterschacht für diese Zeche genutzt.
Nach der Stilllegung von Vereinigte Hamburg und Franziska wurde Schacht Meyer bzw. Ringeltaube verfüllt, jedoch nicht mit der notwendigen Sorgfalt, wie sich 82 Jahre später zeigen sollte: Im Dezember 2007, als sich niemand auf der Tennisanlage befand, gab es einen Schachtverbruch, bei dem die Schachtfüllung auf 13 Meter absackte und ein kleines, aber tiefes Loch in den Boden riss. Hierbei traten anlässlich einer Begutachtung die oben angegebenen Details eines frühen Tiefbauschacht ans Tageslicht. Sowohl die Ummauerung der Schachtes als auch die anschließenden Felswände erwiesen sich als marode, so dass das Tagesloch neu befestigt und dann mit Beton ausgegossen werden musste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im nördlichen Grubenfeld (Witten-Düren) eine Kleinzeche namens Ringeltaube II eingerichtet, die zuerst als Bestandteil der Zeche Borbachtal firmierte.
Quellen
- W. & G. Hermann: "Die alten Zechen an der Ruhr", 4.Aufl. 1994, S.292
Weblinks
Commons: Zeche Ringeltaube – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ruhrnachrichten über den Tagesbruch
- WDR-Einspielfilm Tiefer gelegte Tennisplätze
- Zeche Ringeltaube in Der frühe Bergbau an der Ruhr von Michael Tiedt
Kategorien:- Stillgelegtes Bergwerk (Ennepe-Ruhr-Kreis)
- Kohlenzeche (Witten)
Wikimedia Foundation.