Zeche Theodor

Zeche Theodor
Zeche Theodor
1934: Zeche Theodor auf 20m Tiefe

1934: Zeche Theodor auf 20m Tiefe
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr bis ca. 420.000 t
Beschäftigte bis ca. 1100
Betriebsbeginn 1933
Betriebsende 1968
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 23″ N, 7° 5′ 54″ O51.4230555555567.0983333333333Koordinaten: 51° 25′ 23″ N, 7° 5′ 54″ O
Zeche Theodor (Regionalverband Ruhr)
Zeche Theodor
Lage Zeche Theodor
Standort Essen
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Theodor war ein Steinkohlen-Bergwerk in Essen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gewerkschaft Heinrich hatte 1929 aus dem Besitz der Adler Bergbau-AG mehrere Grubenbesitze übernommen, darunter auch die stilliegenden Zechen ver. Charlotte und Steingatt. In beiden Feldern war seit der Stilllegung bereits Nachfolgebergbau durch kleinere Gesellschaften pachtweise durchgeführt worden. Ab 1927 war beabsichtigt gewesen, die Schachtanlagen unter dem Namen Charlotte-Prinz Wilhelm-Steingatt zu restituieren. Die Liquiditätsprobleme der Adler AG sowie die nachfolgende Weltwirtschaftskrise brachte diese Pläne wiederum zum Erliegen.

Ab 1933 wurde beschlossen, die Wiederinbetriebnahme der Zechen unter völliger technischer Erneuerung durchzuführen. Der Schacht Charlotte IV in unmittelbarer Nähe des alten Stollenmundloches Charlotte in Burgaltendorf wurde neu abgeteuft und ausgebaut. Neben ihm wurde von 1934 bis 1936 der neue Förderschacht Theodor abgeteuft, nach dem die Zeche fortan Zeche Theodor (nach dem Grubenvorstandsvorsitzenden der Heinrich Bergbau A.G., Dr. Theodor Mauritz, Regierungsassessor a.D.) genannt wurde.

Die Tagesanlagen wurden auf eine charakteristische Weise der Lage der alten Zeche Charlotte an einem Berghang angepasst. Die alte Hauptstollensohle wurde als Rasenhängebank genommen. Auf Höhe der Stollenmundlöcher wurde die Aufbereitung nebst Zechengebäude errichtet. Oberhalb dieses Geländes waren über den Schächten die beiden Fördermaschinen in kubischen Backsteingebäuden untergebracht. Das Zechengelände befand sich somit auf zwei Stockwerken. Die Zeche nahm 1936 die Förderung auf. Es wurde eine Brikettfabrik errichtet.

Von 1941 bis 1943 wurde im Feldbereich Steingatt der Schacht 3 abgeteuft, der für diesen Feldesteil die Seilfahrt und die Bewetterung übernahm.

Die Förderung erreichte die Höhe von 420 000 t Anthrazitkohle jährlich bei 1100 Beschäftigten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Zeche Theodor das nördlich liegende Baufeld der ehemaligen Zeche Eiberg aus dem Besitz der Gewerkschaft Heinrich (ab 1952 Heinrich Bergbau AG) zum weiteren Aufschluss zugewiesen. In diesem Feld wurde von 1951 bis 1955 der Schacht Eiberg als Außenschacht für Seilfahrt- und Materialzuführung geteuft.

Stilllegung

Mit einsetzender Kohlenkrise beschloss die Heinrich Bergbau AG die Zusammenlegung der beiden fördernden Schachtanlagen Heinrich und Theodor. Dieser wurde 1964 vollzogen; die Hauptförderung wurde auf Heinrich 1/2/3 gefördert. Schacht Theodor übernahm Zwischenförderungsaufgaben.

Bedingt durch die sich Ende der 1960er Jahre verschärfende Absatzsituation und die durch den Rationalisierungsverband subventionierte Außerbetriebnahme von Förderanlagen wurde die Förderung auf beiden Schachtanlagen zum 1. April 1968 eingestellt.

Die Schächte wurden verfüllt.

Heutiger Zustand

Von den Gebäuden der Zeche Theodor ist relativ viel erhalten geblieben. An der Einfahrt zum Charlottenberg sind die Fördermaschinengebäude noch erkenntlich. Sie beinhalten derzeit einen Getränkegroßhandel. Auf dem verwaisten Hauptgelände sind viele Zechengebäude erhalten geblieben. Die Gebäude sind nun komplett entkernt und abgerissen worden. Die Renaturierung des Zechengeländes wurde Anfang 2011 abgeschlossen. Das Stollenmundloch des Hauptstollens Charlotte ist nun leider nicht mehr zu erkennen.

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943

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