Zentralbahn

Zentralbahn
zb Zentralbahn AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1959 (LSE)
2004 (ZB)
Sitz Stansstad, Schweiz
Leitung Renato Fasciati
(Geschäftsführer)
Anna Barbara Remund
(VR-Präsidentin)
Mitarbeiter 319 / 295.24 FTE (2010)
Branche Transportunternehmen
Website www.zentralbahn.ch

Die Zentralbahn (zb) ist eine schweizerische Eisenbahngesellschaft, die am 1. Januar 2005 aus dem Zusammenschluss der Brünigbahn der SBB und der Gesellschaft Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) entstanden ist. Sitz der Gesellschaft ist Stansstad. Sie betreibt die meterspurige Brünigbahn (LuzernInterlaken Ost) sowie die meterspurige Luzern-Stans-Engelberg-Bahn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1890 wurde die Konzession für eine Bahnlinie von Stansstad nach Engelberg erteilt. Eröffnet wurde die Strecke am 5. Oktober 1898 durch die Gesellschaft Stansstad–Engelberg-Bahn (StEB). Die Strecke endete ursprünglich in Stansstad am Vierwaldstättersee. Für eine Weiterführung nach Hergiswil mit Anschluss zur SBB Brünigbahn wurde 1956 eine Konzession erteilt, die von der StEB jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht genutzt werden konnte.

Nachdem die StEB aufgrund ihrer Finanzen unter Zwangsverwaltung gestellt wurde, erfolgte 1964 der Bau der Verbindung Stansstad–Hergiswil mit Einbindung in den Bahnhof der Brünigbahn und eine Komplettsanierung der bestehenden Strecke nach SBB-Normen. Nun konnte man direkte Züge nach Luzern unter Mitbenutzung des Brünigbahn-Abschnitts anbieten. Die auch finanziell sanierte StEB nahm mit der Wiederinbetriebnahme den Namen Luzern–Stans–Engelberg-Bahn (LSE) an. Am 30. Juni 2004 hat der Bundesrat die SBB ermächtigt, die Brünigbahn an die LSE zu verkaufen. Die Konzession der LSE wurde daraufhin auf die Brünigbahn ausgedehnt. Da die Brünigbahn der SBB keine eigenständige Gesellschaft war, liegt keine echte Fusion vor, sondern ein aufwändiger Zusammenschluss. In einem ersten Schritt änderte die LSE im Dezember 2004 ihren Namen in zb Zentralbahn AG. Daraufhin wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen, bei welcher die SBB Aktien zeichneten und diese durch das faktische Abtreten der Brünigbahn (Infrastruktur und Rollmaterial) liberierte. Die dadurch entstandene neue Gesellschaft operiert zwar selbständig, ist allerdings zu zwei Dritteln im Besitz der SBB.

Eine ähnlich benannte Bahngesellschaft wurde bereits 1902 in die SBB integriert: die Schweizerische Centralbahn.

Rollmaterial

Da die Zentralbahn keine von Grund auf neu gegründete Gesellschaft war, wurde das Rollmaterial der Vorgängerbahnen übernommen. Erste «Neufahrzeuge» der ZB wurden die noch von der Brünigbahn bestellten zehn SPATZ-Triebzüge (Typ ABe) für Talstrecken von Stadler Rail. Diese gingen ab Ende 2004 sukzessive in Betrieb und trugen bereits ab Werk das Corporate Design der Zentralbahn. Ebenfalls 2005 konnte eine neue dieselelektrische Zahnradlokomotive (Typ HGm 2/2) von Stadler in Betrieb genommen werden.

Die noch von der LSE bestellten drei Gelenksteuerwagen (Typ ABt) von Stadler wurden ab 2006 in Betrieb genommen. Die optisch stark an die SPATZ-Triebzüge angelehnten Fahrzeuge wurden für den Betrieb durch den Stocktunnel (umgangssprachlich «Tunnel Engelberg») beschafft, dessen Fertigstellung sich allerdings mehrere Jahre verzögerte. Bis zur Inbetriebnahme des Tunnels im Dezember 2010 wurden die Gelenksteuerwagen in der Regel zusammen mit den SPATZen auf den S-Bahnlinien ab Luzern eingesetzt.

Am 17. September 2009 bestellte die Zentralbahn erstmals selber Rollmaterial in grösserem Umfang. Bei Stadler wurden für rund 141 Mio. Franken vier siebenteilige und sechs dreiteilige Triebzüge bestellt. Diese werden ab 2012 geliefert und ersetzen dann gut 40jähriges Brünigbahn-Rollmaterial. Die siebenteiligen Züge (126 m) werden als Interregio-Züge (IR) über die Brünigbahn-Strecke zwischen Luzern und Interlaken Ost verkehren, die dreiteiligen Züge (54 m) werden universell als Verstärkungsmodule zu den siebenteiligen Zügen oder als Luzerner S-Bahn-Züge (Talstrecken Luzern–Dallenwil und Luzern–Giswil) oder als Regionalzüge Interlaken Ost–Meiringen einsetzbar sein.[1]

Für den Betrieb auf der ehemaligen LSE-Strecke nach Engelberg werden die neueren Fahrzeuge aus dem bestehenden Rollmaterialpark verwendet und teilweise modernisiert (Brandschutzmassnahmen). Ab Dezember 2010 verkehren nach Engelberg Lokpendelzüge mit HGe 4/4", Gelenksteuerwagen (941-943) und den neueren Wagen ex LSE, nach Ablieferung der neuen Triebzüge für den Brünig werden auch noch die beiden Panoramawagen dazu kommen.

Galerie

Weblinks

 Commons: Zentralbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Medienmitteilung (22. September 2009): Neues Rollmaterial für die Zentralbahn (PDF)

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