- Zigarettensammelbild
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Zigarettenbilder sind eine Sonderform der Sammelbilder. Sie wurden Zigarettenschachteln beigelegt oder konnten über Scheck-System erworben werden und in ein Sammelalbum eingeklebt werden. Das Sammeln von Zigarettenbildern war vor allem in den 1930er bis 1940er Jahren in Deutschland in Mode gekommen; Zigarettenbilder stellen einen Aspekt der Alltagskultur dieser Zeit dar.
Verdrängung der herkömmlichen Sammelbilder
Etwa ab 1910 wurden die hochwertigen Sammelbilder, wie zum Beispiel von den Firmen Stollwerck, Liebig oder Palmin durch die meist kleineren und weniger anspruchsvollen Bilder der aufstrebenden Zigarettenindustrie verdrängt. Billigere Drucktechniken und höhere Auflagen führten schließlich zu einem Begriffswandel; das Sammelbild war fortan zu einem unter dem Begriff Zigarettenbild verbreiteten Massenprodukt geworden. Zudem waren die Alben jetzt meist einer bestimmten Thematik gewidmet. Neben Sportalben aller Art waren zum Beispiel Film und Schauspieler, Mode, Natur, Flaggen und Uniformen, Technik und Verkehr, der 1. Weltkrieg, aber auch Volkslieder und Volkstrachten Gegenstand des Sammelns.
Dieser Trend setzte sich in den 1930er Jahren fort. Sammelalben waren jetzt häufig mit viel Text versehenen und sehr günstig (Preise um 1 Reichsmark) zu haben. Die Auflagen der Alben gingen in die Millionen, die der Bilder sogar in die Milliarden. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wurden die Zigarettenbilder vor allem für Propagandazwecke eingesetzt, wie zum Beispiel das Album über den Raubstaat England des Soziologen Ernst Lewalter verdeutlicht.
1942 wurde aus kriegswirtschaftlichen Erwägungen die Produktion von Zigarettenbildchen und -alben jedoch eingestellt und konnte erst nach Kriegsende wieder aufgenommen werden (Margarinebildchen). 1955 verbot die Bundesregierung die Beigabe von Sammelbildchen zu Tabakprodukten, und der Bundesgerichtshof entschied 1957, dass nur Bilder mit Werbemotiven zulässig seien – daraufhin hat diese Form der Sammelbilder an Bedeutung verloren und wurde dann in den 1960er Jahren durch die Fußballbildchen (zuerst von Panini) abgelöst.
Wichtige Themen waren vor allem
- die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin,
- deutsche Kolonien,
- exotische Menschen,
- Filmschauspieler
- Heimat
- Tiere
- militärische Abbildungen von Luftschiffen, Flugzeugen oder Kriegen.
Viele dieser Alben wurden von Reemtsma, dem Bilderdienst Hamburg oder dem Cigaretten-Bilderdienst Dresden herausgegeben.
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