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Siedlung Kornewo / Zinten
КорневоWappen Föderationskreis Nordwestrussland Oblast Kaliningrad Rajon Bagrationowsk Gegründet 1313 Siedlung seit 1945 Zeitzone UTC+2 (Sommerzeit: UTC+3) Postleitzahl 238443 Kfz-Kennzeichen 39, 91 Geographische Lage Koordinaten: 54° 27′ N, 20° 18′ O54.4520.3Koordinaten: 54° 27′ 0″ N, 20° 18′ 0″ O Oblast KaliningradKornewo (russisch Корнево, deutsch Zinten, polnisch Cynty, litauisch Cintai) ist eine Gemeinde in der Oblast Kaliningrad in Russland im alten Ostpreußen. Sie liegt heute im Rajon Bagrationowsk.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kirchdorf Zinten (prußisch sinds: Hartriegel-Strauch; sindats: sitzen, siedeln) erhielt 1313 die Stadtrechte nach Kulmer Recht. Ursprünglich gehörte der Ort zum Ermland, blieb aber bei der Teilung 1466 nach dem Zweiten Thorner Frieden ebenso wie Heiligenbeil beim restlichen Ordensstaat und wird seither zur Landschaft Natangen gerechnet. Bis zum Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt auf fast 6000 Einwohner heran. Sie war Garnisonsstadt und von vielseitigen mittelständischen Betrieben geprägt. Da es in der Zeit bis 1773 im katholischen Ermland für Protestanten nicht erlaubt war, sich länger als ein Jahr dort aufzuhalten, umgingen viele evangelische Ermländer diese Regel, indem sie sich für einen Tag im nahe gelegenen Zinten niederließen. Dies brachte der Stadt den noch im 20. Jahrhundert geläufigen Scherznamen „Ausland“ ein.
Die Stadt war planmäßig mit einem regelmäßigen Straßennetz angelegt worden. Das Rathaus stand mitten auf dem Marktplatz. Auf einer Anhöhe stand die Kirche, welche 1741 neu gebaut wurde. Zinten gehörte zum Landkreis Heiligenbeil. Bemerkenswert ist das Stadtwappen, das zwei sich kreuzenden silberne Türme zeigt, Über diesen schwebt in blauem Feld ein goldener Stierkopf.
Während der Kesselschlacht von Heiligenbeil im Februar 1945, bei der die 4. Armee der deutschen Wehrmacht zerschlagen wurde, wechselte Zinten mehrmals den Besitzer und wurde ebenso wie die benachbarte Kreisstadt im stärksten Ausmaß zerstört. Seit 1945 liegt Zinten unmittelbar nördlich der polnisch-russischen Grenze quer durch das alte Ostpreußen und war seiner Entwicklungschancen beraubt. Heute ist der Ort nur noch eine bescheidene Siedlung. Die Altstadt wurde nicht wieder aufgebaut, von der Kirche steht nur noch ein mahnendes Turmfragment. Stadtrechte hat der Ort nicht mehr.
Die Zahl der Einwohner betrug 1875 3.201, 1890 3.360 (davon 58 Katholiken und 55 Juden), 1910 3.382 und 1939 5.801.
Söhne und Töchter des Ortes
- Albertine Assor, Wohltäterin und Gründerin des baptistischen Albertinen-Diakoniewerkes Hamburg
- Valentin Thilo der Ältere, Theologe
Siehe auch
Weblinks
- http://dead-cities.ru/city/zinten (russisch)
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