Ágfalva

Ágfalva
Ágfalva
Wappen von Ágfalva
Ágfalva (Ungarn)
Paris plan pointer b jms.svg
Basisdaten
Staat: Ungarn
Region: Nyugat-Dunántúl
(Westtransdanubien)
Komitat: Győr-Moson-Sopron
Kleingebiet: Sopron-Fertőd
Koordinaten: 47° 41′ N, 16° 31′ O47.68333333333316.516666666667Koordinaten: 47° 41′ 0″ N, 16° 31′ 0″ O
Fläche: 13,08 km²
Einwohner: 2.164 (1. Jan. 2011)
Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner je km²

Ágfalva [ˈaːkfɒlvɒ] (deutsch: Agendorf, kroatisch: Ogendorf) ist eine Gemeinde im Komitat Győr-Moson-Sopron im Nordwesten Ungarns. Der Ort liegt nahe an der österreichischen Grenze 7 km von Sopron (Ödenburg) entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Brennberg, 1899, Ansichtskartenmotive

Dagendorf, der deutsche Name des schon um 1194 erwähnten alten ungarischen Ortsnamens Dág, wird in einer Urkunde von Papst Innozenz III. aus dem Jahre 1207 erwähnt. Der Ort war ab dem Ende des Mittelalters ein Stadtdorf Ödenburgs und gehörte wie auch das heute österreichische Burgenland zu Ungarn, war aber als Teil Deutsch-Westungarns überwiegend deutschsprachig. Ein Braunkohlebergwerk im nahe gelegenen Brennberg wurde im Jahr 1785 errichtet und war lange ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Seit 1898 wurde aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest amtlich der neue ungarische Ortsname Ágfalva verwendet. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Nachdem zunächst die österreichische Regierung im Sommer 1920 erfolglos eine Abstimmung gefordert hatte, widersetzten sich in der Gegend um Ödenburg ungarische Freischärler der österreichischen Landnahme. Am 28. August gab es eine österreichisch-ungarische Schießerei in Agendorf, die mit dem Tod des Freischärlers László Baracsi endete. Am 8. September kam es zur Schlacht von Agendorf. Daraufhin vereinbarten Österreich und Ungarn im Protokoll von Venedig vom 13. Oktober 1921 eine bindende Volksabstimmung im Dezember des gleichen Jahres anzusetzen. In Ágfalva stimmten 82,2% der Wahlberechtigten für eine Angliederung an Österreich, 17,1% für den Verbleib bei Ungarn.[1] Im gesamten Ödenburger Kreis sprach sich jedoch eine Mehrheit für Ungarn aus. Da das Abstimmungsgebiet als Einheit angesehen wurde, verblieb damit auch Ágfalva bei Ungarn. Der Ort war in den Jahren 1944/45 der Schauplatz von Kampfhandlungen zwischen der deutschen Wehrmacht und der Roten Armee. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im April 1946 ein Großteil des deutschsprachigen Bevölkerungsteils vertrieben. Das Bergwerk in Brennberg wurde 1951 stillgelegt.

Agendorf/Ágfalva mit dem Bergwerksgebiet Brennberg (rechts) westlich von Ödenburg, um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Sehenswürdigkeiten

  • Evangelische Kirche, mit einer Orgel von Johann Gottfried Malleck.
  • St. Georg (katholische Kirche)
  • Heimatmuseum
  • Bergwerksbahn zwischen Brennberg und Agendorf
  • Bergwerksmuseum im ehemaligen Bergwerkdorf Brennberg
  • Denkmäler
    • Heldendenkmal
    • 1848 Denkmal
    • Denkmal des Aufständischen László Baracsi
    • Denkmal der Vertriebenen
    • Milleniumsdenkmal (896-1896) 1000 Jahre Ungarn

Weblinks

Quellen

  1. Doch Denkmal in Agendorf. Neue Zeitung (13. September 2002). Abgerufen am 23. Februar 2008.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Agfalva — Ágfalva Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Ágfalva — Infobox Settlement subdivision type = Country subdivision name = HUN timezone=CET utc offset=+1 timezone DST=CEST utc offset DST=+2 pushpin pushpin label position = pushpin map caption =Location of Ágfalva pushpin mapsize = official name=Ágfalva… …   Wikipedia

  • Ágfalva — 47° 41′ 00″ N 16° 31′ 00″ E / 47.6833, 16.5167 …   Wikipédia en Français

  • Agfalva — Original name in latin gfalva Name in other language Agendorf, Agfalva, Ogendorf, gfalva State code HU Continent/City Europe/Budapest longitude 47.68991 latitude 16.51658 altitude 256 Population 1971 Date 2012 10 28 …   Cities with a population over 1000 database

  • Vadvirág Hotel és Étterem — (Ágfalva,Венгрия) Категория отеля: 3 звездочный отель Адрес: 9423 Ágfalva …   Каталог отелей

  • Kleineicholzheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Malleck — Johann Gottfried Malleck (* August 1733 in Hadersdorf am Kamp, Niederösterreich; † 19. Juli 1798 in Laimgrube, heute Wien, 6. Bezirk, Gumpendorfer Straße 9) war ein Wiener Orgelbauer. Ende des 18 Jahrhunderts waren in Wien etwa 60 Klavier und… …   Deutsch Wikipedia

  • Mattersburger Bahn — Wiener Neustadt Hbf–Sopron Kursbuchstrecke (ÖBB): 524 Streckennummer: 108 01 Streckenlänge: 31,782 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 13 ‰ Minimaler …   Deutsch Wikipedia

  • Mittelschefflenz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Oberschefflenz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”