- Änderung
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Es gibt zwei grobe Synonymbedeutungen für Veränderung:
1. Begriffe wie Änderung, Abwandlung, Korrektur, Modulation, Überarbeitung, Umänderung, Umarbeitung, Umbildung, Umformung, Umgestaltung, Umwandlung lassen bereits eine enorme Vielfalt der Begrifflichkeit deutlich werden. Bildungssprachlich kommt noch hinzu: Modifikation, in manchen fachsprachlichen Publikationen auch in Form Modifizierung, Revision oder Transformation bezeichnet. In der Politik und Rechtswissenschaft findet auch der Begriff Novellierung seine Anwendungen.
2. Hinweise wie Abkehr, Abwendung, Neuerung, Neugestaltung, Neuregelung, Umbruch, Umkehr, Umschwung, Umstellung, Wechsel, Wandel, Wende, Wendung lassen weiterhin die Spannbreite der Veränderung erkennen. Biologisch-wissenschaftlich auch in Evolution, Mutation und Mimikry-Prozessen zu finden.
Damit beschreibt der Begriff ‚Veränderung‘ den Ablauf oder Verlauf einer stofflichen oder auch nichtstofflichen Umwandlung, also eines Wechselprozesses im Rahmen der benötigten Zeiteinheit.
Während Veränderungen normalerweise bewertungsfrei sind, findet im Alltag häufig eine sprachlich-psychologische Bewertung statt. Beispiele sind zu finden in: Abkehr oder Abwendung, wo eine Anpassungsreaktion stattfindet, während eine aktive Verbesserung in Korrektur und Modifikation deutlich wird.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Veränderungsprozesse gibt es in vielen Bereichen. Fünf Beispiele:
- Biologie: Die Veränderung eines jeden Menschen im Verlauf seines Lebens, ab dem Zeitpunkt der Zeugung bis zu seinem Tod und wenn man will auch darüber hinaus. (Die Veränderung in biologisch-sozialer Hinsicht wird in der Pubertät besonders deutlich und nachvollziehbar.)
- Ernährung und Medizin: Alterungs- und Stoffwechselprozesse.
- Organisatorische Auswirkungen: Von der Hierarchie zu Matrixstrukturen in Firmen.
- Technische Innovationen: Fortschritte durch die Erfindung des Mikroprozessors.
- Wirtschaftliche Veränderungen, wie Sie durch die Globalisierung initiiert oder in den Kondratieffzyklen beschrieben werden.
Nachweis
Veränderungen können durch Beobachtung und Messung erkannt werden. Bei schwierigem Nachweis erfordern sie längere Messreihen oder Beobachtungsserien (Fotoserien, Zählungen, Umfragen usw.)
Ursachen
Veränderungen können innere und äußere Ursachen haben. Entsprechend der Rolle und dem Überwiegen entweder der inneren oder äußeren Ursachen für die Veränderungen eines Objektes kann unterschieden werden in:
- überwiegende Selbstveränderung (als Fähigkeit: die Veränderlichkeit)
- überwiegendes Verändertwerden (als Fähigkeit oder Möglichkeit: die Veränderbarkeit)
Modelle
Es gibt mehrere mathematische Modelle zur Berechnung von Veränderungsraten (siehe auch Varianz-, Trendanalyse).
Auffassung der Dialektik
Von entscheidender Bedeutung für die dialektische Analyse von Prozessen und ihren Resultaten ist die Unterscheidung von quantitativen und qualitativen Veränderungen, deren wichtigste Beziehungen zueinander in der Gesetzmäßigkeit des Umschlagens quantitativer in qualitative Veränderungen und umgekehrt formuliert werden kann (in Abhängigkeit von den gegebenen konkreten Bedingungen und Objekten, Prozessen und anderem). Bei qualitativen Veränderungen spricht man von neuen Qualitäten, wenn es sich bei den Veränderungen um Entwicklungsprozesse handelt, um irreversible qualitative Veränderungen mit gesetzmäßigem Charakter (siehe Entwicklung).
Die sorgfältige Beschreibung des Veränderungsphänomens führt in ein Widerspruchsproblem. Veränderung muss nämlich als ein Zugleich von Identität und Nicht-Identität ausgesagt werden. Wenn sich etwas verändert, bleibt es dasselbe und ist doch zugleich nicht dasselbe. Veränderung besteht also in einer Einheit von einander ausschließenden Gegensätzen und stellt ein Beispiel dafür dar, dass alles in der Welt (und auch die Welt als ganze) die Struktur einer Einheit von Gegensätzen aufweist. Hierin liegt die letzte logisch-ontologische Erklärungsbedürftigkeit der Welt, weil angegeben werden können muss, wie sich ein Widerspruchsproblem von einem echten Widerspruch, der durch die universale Geltung des Nichtwiderspruchsprinzip ausgeschlossen ist, unterscheiden lässt.
Mensch und Veränderung
Bei vom Menschen beeinflussbaren Veränderungen besteht oft der Wunsch, sie auf ein Ziel hin auszurichten. Einige Beispiele dafür sind:
- Gesellschaft: Veränderungen durch Bürgerbeteiligung an der Politik (siehe auch Bürgernähe), durch Familienpolitik, bessere Völkerverständigung usw.
- Entwicklung neuer Technologien und Methoden
- Entstehung und Förderung von Trends, Veränderung des Kaufverhaltens der Kunden.
Die menschliche Interessenlage kann z. B.
- in einer Beobachtung und Deutung bestehen – siehe Naturwissenschaft
- in einer Nutzung bestehen – Züchtung, Forstwirtschaft oder Umweltschutz.
Weblinks
- Eintrag in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
Siehe auch
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