Étienne Laspeyres

Étienne Laspeyres
Etienne Laspeyres

Ernst Louis Étienne Laspeyres [lasˈpaɪrəs] (* 28. November 1834 in Halle/Saale; † 4. August 1913 in Gießen) war ein deutscher Nationalökonom und Statistiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Laspeyres war Nachfahre einer Hugenottenfamilie, die ursprünglich aus Südfrankreich stammte und seit dem 17. Jahrhundert in Berlin ansässig war. Sein Vater war der Rechtswissenschaftler Ernst Adolf Theodor Laspeyres und sein Bruder der Mineraloge Ernst Adolf Hugo Laspeyres.

Ètienne Laspeyres studierte an den Universitäten in Tübingen, Berlin, Göttingen, Halle (Saale) und Heidelberg. An letzterer konnte er sich 1860 habilitieren, und vier Jahre später nahm er eine Professur an der Universität Basel an. Seine Karriere führte Laspeyres 1866 nach Riga und drei Jahre später nach Dorpat, 1873 berief man ihn nach Karlsruhe; doch bereits im darauffolgendem Jahr wechselte er nach Gießen, wo er 26 Jahre lang bis 1900 einen Lehrstuhl in Politikwissenschaft hatte.

Laspeyres starb im Alter von 78 Jahren; er liegt auf dem Alten Friedhof in Gießen begraben.

Nach Laspeyres ist der Laspeyres-Preisindex benannt, den er 1871 entwickelt hat. Dieses ist die Grundlage für die Berechnung vieler heutiger Aktienindizes wie zum Beispiel der DAX-Familie[1].

Werke (Auswahl)

  • Das Alter der deutschen Professoren, Berlin 1876
  • Der Einfluß der Wohnungen auf die Sittlichkeit, Berlin 1869
  • Geschichte der volkswirtschaftlichen Anschauungen der Niederländer und ihrer Litteratur zur Zeit der Republik, Leipzig 1863
  • Die Kathedersozialisten und die statistischen Kongresse, Berlin 1875
  • Liebigs Theorie der Bodenerschöpfung, vom nationalökonomichen Standpunkt aus beleuchtet, Riga 1869
  • Die Wechselbeziehungen zwischen der Volksvermehrung und der Höhe des Arbeitslohns, Heidelberg 1860

Literatur

  • Horst Rinne: Ernst Louis Etienne Laspeyres, 1834–1913. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Nr. 196, 1981, S. 194–215.
  • Horst Rinne: Étienne [Laspeyres]. In: Neue Deutsche Biographie, Band 13. Duncker & Humblot, Berlin 1983, S. 660–661.

Einzelnachweise

  1. Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse (Seite 26)
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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