Bentfeld

Bentfeld
Bentfeld
Stadt Delbrück
Koordinaten: 51° 44′ N, 8° 37′ O51.7333333333338.616666666666790Koordinaten: 51° 44′ 0″ N, 8° 37′ 0″ O
Höhe: 90–108 m ü. NN
Fläche: 8,09 km²
Einwohner: 1.348 (30. Juni 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 33129
Vorwahl: 05250
Karte

Lage von Bentfeld in Delbrück

Bentfeld ist ein südöstlicher Stadtteil mit dörflicher Struktur von Delbrück in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Bentfeld hat 1.348 Einwohner[1].

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bentfeld liegt in der Lippeniederung nördlich des Hellweges und gehört zur Westfälischen Bucht. Zur Gemarkung gehört außer dem einen Kilometer südlich der Lippe gelegenen Bentfeld auch die nördlich der Lippe liegende Dorfbauerschaft Heddinghausen. Diese Streusiedlung ist die nördlichste Siedlung des ehemaligen Kreises Büren. Durch umfangreichen Kiesabbau sind nach 1945 lippenah rund um Bentfeld diverse Baggerseen entstanden, die allerdings bisher kaum touristisch genutzt werden. Durch Bentfeld fließt die Gunne, ein kleiner Bach, der bei Boke in die Lippe mündet. An der Lippe befindet sich dort ein Pegel der Landesverwaltung.

Die Gemarkung der Ortschaft Bentfeld hat eine Fläche von 8,09 Quadratkilometern. Der Ortsmittelpunkt, die Kirche, liegt bei 51° 44′ n. Br. und 8° 37′ ö. L auf einer Höhe von 94,329 Metern ü. NN. Der mit 90 Metern ü. NN niedrigste Punkt liegt an der Lippe, an der Ortschaftsgrenze zu Anreppen, der höchste Punkt, die Scharmeder Höhe, liegt bei 108 Metern ü. NN.

Im Westen und Norden grenzt Bentfeld an die Delbrücker Stadtteile Anreppen und Ostenland, im Osten an die Paderborner Stadtteile Sande und Elsen und im Süden an den Salzkottener Stadtteil Scharmede.

Geschichte

Kath. Kirche Sankt Dionysius

Die erste urkundliche Erwähnung Bentfelds stammt aus dem Jahre 1082, die Deutung des Namens weist auf die sächsische Zeit 500 bis 800 n. Chr. hin. Es reichen allerdings archäologische Funde im Gebiet der Gemarkung bis in die früh- und vorgeschichtliche Zeit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung der zu Bentfeld gehörenden Bauerschaft Heddinghausen erfolgte 1036.

Eine Straße im Ort erinnert an die ehemalige Bentfelder Wittenburg.

Das Gebiet Bentfelds gehört schon seit dem frühen Mittelalter zum Gebiet des späteren Hochstifts Paderborn.

1802 verlor das Hochstift Paderborn mit der Besetzung durch Preußen seine staatliche Selbständigkeit, fiel aber bereits 1807 für wenige Jahre an das Königreich Westfalen und 1813 nach der napoleonischen Niederlage an Preußen zurück. Bentfeld wurde der 1815 gegründeten Provinz Westfalen eingegliedert und kam durch Erlass der Königlichen Regierung in Minden an den 1816 gegründeten Kreis Büren, dem das Lippeamt Boke allerdings erst 1817 zugeschlagen wurde.

Die bereits praktizierte Unterteilung des Landkreises Büren in Ämter, nach der Bentfeld zum Amt Boke gehörte, wurde 1841 abgesegnet. Ab 1859 wurden die Ämter Boke und Salzkotten in Personalunion geführt und 1936 endgültig zu einem Amt Salzkotten-Boke mit Sitz in Salzkotten verschmolzen.

Regelmäßige Hochwasser der Lippe und Überschwemmungen suchten den Ort heim. Die letzte derartige Katastrophe ereignete sich im Juli 1965. Bei diesem Hochwasser wurde das ganze Dorf vom Wasser eingeschlossen. In mehreren Orten, die an den Nebenflüssen der Lippe liegen, forderte die Katastrophe einige Menschenleben.

Im Jahr 2010 war Bentfeld Ausrichter des Kreisschützenfestes im Altkreis Büren.

Eingemeindung

Vor dem 1. Januar 1975 gehörte die damalige Gemeinde Bentfeld zum Amt Salzkotten-Boke im Kreis Büren. Mit Inkrafttreten des Sauerland/Paderborn-Gesetzes wurden die drei Lippegemeinden Anreppen, Bentfeld und Boke dieses Amtes mit den Gemeinden des Amtes Delbrück des bisherigen Kreises Paderborn zur neuen Stadt Delbrück im neuen Kreis Paderborn zusammengelegt.[2] Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Bentfeld ist die Stadt Delbrück, Rechtsnachfolgerin des aufgelösten Amtes Salzkotten-Boke die Stadt Salzkotten.

Politik

Stadtratswahl

Bei der letzten Kommunalwahl 2004[3] gaben die Bürger Bentfelds ihre Stimmen bei der Wahl zum Delbrücker Stadtrat wie folgt ab:

  • CDU 360 (63,49 %)
  • SPD 83 (14,64 %)
  • GABI 65 (11,46 %)
  • FDP 59 (10,41 %)

Von den 997 Wahlberechtigten nahmen 578 (57,97 Prozent) teil, dabei waren 567 (98,10 Prozent) Stimmen gültig und 11 (1,90 Prozent) Stimmen ungültig.

Bürgermeister

Hier folgt eine Liste der Bentfelder Bürgermeister seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Ende der kommunalen Selbständigkeit als politische Gemeinde mit Ablauf des 31. Dezember 1974:

  • 1945–1946 Johann Scherf
  • 1946–1948 Johannes Möring
  • 1948–1964 Peter Nolte (CDU)
  • 1964–1974 Gerd Heumüller (CDU)

Wappen und Banner

Altes Wappen von Bentfeld

Am 20. März 1967 erteilte der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen der damaligen Gemeinde Bentfeld folgendes Wappen und Banner:

Wappenbeschreibung
Von Gold (Gelb) und Rot geteilt, oben ein mit drei Zweigen aus der Teilungslinie wachsender grüner Preiselbeerstrauch mit roten Früchten.
Bannerbeschreibung
Rot-Gelb längsgestreift mit dem Gemeindewappen im weißen Bannerhaupt.
Wappenbegründung

Das Wappen entspricht einem Siegel des Soester Bürgers Godefrid (= Gottfried) von Bentfeld, dessen Name von der Gemeinde abgeleitet sein dürfte. Das als Preiselbeere gedeutete Wappenbild weist wohl als Namen deutendes Zeichen auf „Bent“, also Heide, Moor, hin. In den Heidewäldern der Gemarkung wuchsen bis zur Lipperegulierung Preiselbeeren. Die Farben Gold-Rot sind die des Hochstifts Paderborn, dem die Gemeinde seit dem frühen Mittelalter angehörte.

Religion

Die zentral im Dorf gelegene Kirche St. Dionysius ist eine Filialkirche der katholischen Kirchengemeinde Sankt Landelinus Boke, der auch die benachbarte Ortschaft Anreppen angehört. Die Katholiken in Bentfeld, die die Bevölkerungsmehrheit stellen, gehören zum Dekanat Büren-Delbrück des Erzbistums Paderborn. Die Protestanten des Ortes gehören zur am 1. Januar 1951 gegründeten evangelischen Kirchengemeinde Delbrück im Kirchenkreis Paderborn der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Persönlichkeiten

  • Klemens Graf Meerveldt († 1885), Amtmann: Seit 1847 Gutsbesitzer in Heddinghausen, war er 1857-1859 der letzte Amtmann des Amtes Boke, der ab 1859 bis zu seinem Tode die Ämter Boke und Salzkotten in Personalunion leitete.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sporthalle

Bentfeld verfügt über ein reges Vereinsleben:

  • Heimatverein Bentfeld e.V.
  • SV Rot-Weiss Bentfeld 1950 e.V.
  • St. Sebastian Schützenbruderschaft 1890 e.V.
  • Martinsgilde Bentfeld von 1950
  • Musikverein Bentfeld
  • Katholische Frauengemeinschaft
  • Freiwillige Feuerwehr Bentfeld

Literatur

  • Werner Trienens (Hrsg.): Bentfeld – ein Heimatbuch. (zur 900-Jahr-Feier) Bentfeld 1982

Weblinks

 Commons: Bentfeld – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtverwaltung Delbrück: Bürgerbroschüre Stadt Delbrück, Stand: Dezember 2010
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. http://www.infokom-gt.de/wahlen/kw2004/05774020/index.htm

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