- Ölberggruppe
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Eine Ölberggruppe stellt figürlich die biblische Szene dar, wie Jesus zusammen mit seinen Jüngern in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet (Mt 26,36-56 EU; Mk 14,32-52 EU und Lk 22,39-46 EU). Die Gruppe besteht in der Regel aus einer Jesusfigur und Figuren der schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus sowie des Engels, der Jesus in seiner Angst stärkt (Lukas 22, 43) und zugleich den Kelch hält, der der bildliche Gegenstand seines Gebets ist.
Ölberggruppen entstanden als Andachtsstätten im christlichen Raum, nachdem die Kreuzzugsideen aufgegeben und der Zugang zu den Originalstätten für längere Zeit unmöglich wurden. Um 1500 besaß fast jede süddeutsche Pfarrkirche eine Ölberggruppe als Relief oder vollplastische Darstellung. Die Gruppe wurde an der Süd-/ Friedhofseite (Mahnung und Trost) aufgebaut. An den Außenwänden evangelischer Kirchen blieben sie auch in nachreformatiorischer Zeit erhalten, da sie nicht unter die von den Reformatoren so genannten "Götzen" gezählt wurden. Nach 1750 lösten im katholischen Raum Kreuzwegdarstellungen zunehmend Ölberggruppen ab. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts entfernte man viele dieser volkstümlichen Kunstwerke. Neuerdings lebt die Tradition der Ölberggruppe wieder auf.
Bekannte Ölberggruppen
- Ölberggruppe von Tilman Riemenschneider, katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Würzburg-Heidingsfeld (um 1505-1510)
- Die Ölberggruppe von Moriz Schlachter im schwäbischen Wolketsweiler (1898)
- Ölberg-Landschaftsgarten Ölberg (Görlitz)
- Ölberggruppe - St. Jakobskirche Rothenburg ob der Tauber (1450/60 bzw. 1506/07)
Literatur
- Dieter Munk: Die Ölberg-Darstellung in der Monumentalplastik Süddeutschlands. Untersuchung und Katalog. Erlangen 1968.
- Peter B. Steiner: Gethsemane vergessen? In: Christ in der Gegenwart. (CiG) Nr. 12/07, S. 91
Kategorien:- Bildhauerei
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