ČSD-Baureihe 477.0

ČSD-Baureihe 477.0
ČSD-Baureihe 477.0
477 Farbe.jpeg
Nummerierung: 477.001 – 060 ČSD
Anzahl: 60
Hersteller: ČKD Praha
Baujahr(e): 1950 – 1955
Ausmusterung: – 1981
Achsformel: 2’D 2’h3
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.300 mm
Höhe: 4.450 mm
Breite: 3.050 mm
Fester Radstand: 5.800 mm
Gesamtradstand: 14.000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 150 m
Leermasse: 107,7 t
Dienstmasse: 130,7 t
Reibungsmasse: 68,7 t
Radsatzfahrmasse: 17 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Indizierte Leistung: 1.590 kW
Anfahrzugkraft: 110 kN
Treibraddurchmesser: 1.625 mm
Laufraddurchmesser: 880 mm
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 680 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 113
Heizrohrlänge: 5.250 mm
Rostfläche: 4,3 m²
Strahlungsheizfläche: 17,88 m²
Rohrheizfläche: 188,95 m²
Verdampfungsheizfläche: 206,83 m²
Wasservorrat: 15 m³
Brennstoffvorrat: 7 m³
Bremse: Handbremse
Druckluftbremse Westinghouse/Bozic
Steuerung: Heusinger

Die Lokomotive der ČSD-Baureihe 477.0 war eine für den Vorortverkehr für die großen Städte konzipierte Tenderlokomotive der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Wegen ihrer markanten Farbgebung erhielten die Lokomotiven vom Betriebsdienst den Spitznamen Papoušek (deutsch: Papagei).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entworfen war sie als Weiterentwicklung der Baureihen 475.0 und 476.0. 1951 - 1952 wurden von ČKD Sokolovo insgesamt 38 Maschinen gebaut, die restlichen 22 Lokomotiven folgten bis 1955.

Nach Beseitigung einiger Kinderkrankheiten und konstruktiven Verbesserungen haben die Lokomotiven ihrem Aufgabengebiet voll entsprochen. Sie waren der Gipfel der Entwicklung von Tenderlokomotiven bei den ČSD und seinerzeit die schwersten Tenderlokomotiven Europas. Ausgestattet waren sie mit vielen Neuerungen der Dampflokentwicklung, wie z.B. mechanische Rostbeschickung, Doppelblasrohr Kylchap, Schieber Bauart Trofimoff. Alle Achsen waren mit Rollenlager der Bauart SKF ausgerüstet. Der Kessel hatte eine pneumatisch betätigte Abschlackeinrichtung. Die Steuerung der Bauart Heusinger konnte mit einem pneumatischem Servomotor umgelegt werden.

Auch äußerlich war die Reihe 477.0 eine äußerst elegante Erscheinung. Ihre spitze Rauchkammertür, die Witte - Windleitbleche und die Verkleidung der Dome auf dem Kesselscheitel dienten als Vorlage für die Rekonstruktion der Baureihe 01 der Deutschen Reichsbahn. Auf Grund ihrer farblichen Gestaltung erhielten sie bald den Spitznamen "Papoušek" (deutsch:Papagei).

Vom Personal waren sie, besonders wegen ihres Stokers, den guten Beschleunigungswerten und der hohen Reibungslast, geschätzt. Sie vermochten einen Zug mit 800 t Masse in der Ebene mit 96 km/h, bei einer Neigung von 5 o/oo mit 53 km/h und bei 10 o/oo mit 35 km/h zu befördern. Zugeteilt waren sie den Depots in Prag, Brünn, Vrútky, Bratislava, Přerov und Budweis.

1971 waren noch alle Lokomotiven erhalten. Mit der Elektrifizierung und Verdieselung der Hauptmagistralen verlagerte sich ihr Einsatzgebiet mehr in nordtschechische Gebiete. Waren 1978 noch 8 Lokomotiven planmäßig eingesetzt, ermöglichten insbesondere die Lieferung weiterer Lokomotiven der ČSD-Baureihe T 478.3 die Lokomotiven bis 1981 auszumustern.

Verbleib

Von den Lokomotiven sind drei betriebsfähig erhalten geblieben; die 477.013 in Poprad, die 477.043 im Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka und die 477.060 des Technischen Nationalmuseums in Prag. Im Mai 2009 wurde die 477.060 nach Augsburg überführt und befindet sich seit dem im Bahnpark Augsburg.

Siehe auch

Literatur

  • Katalog der historischen Eisenbahnfahrzeuge auf slowakischem Gebiet, Bratislava, 2001
  • Der Modelleisenbahner 9/1967, Fahrzeugarchiv

Weblinks

Galerie


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