- Šarūnas Marčiulionis
-
Raimondas Šarūnas Marčiulionis?/i (* 13. Juni 1964 in Kaunas) ist ein litauischer Basketballspieler. Er misst 1,96 m bei knapp 100 kg Körpergewicht und spielte auf der Position des Aufbauspielers (Point Guard). Marčiulionis gehört zusammen mit Arvydas Sabonis zur Goldenen Generation litauischer Basketballspieler, die ab Anfang der 80er Jahre zunächst für die Sowjetunion und ab 1991 für das wieder unabhängige Litauen zahlreiche Erfolge einheimsten.
Inhaltsverzeichnis
Jugend in der Sowjetunion
Mit 10 Jahren begann Šarūnas Marčiulionis in Kaunas Basketball zu trainieren. 1981 wechselte er im Alter von 17 Jahren in die Hauptstadt und spielte dort für den Klub Statyba Vilnius. Ab 1983 war er Mitglied des sowjetischen Nationalteams, mit der er bei den Olympischen Spielen 1988 die Goldmedaille gewinnen konnte.
Karriere in der NBA
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war Marčiulionis der erste Spieler aus der ehemaligen Sowjetunion, der in die NBA wechselte. Bei den Golden State Warriors absolvierte er vier Spielzeiten als wichtiger Spieler von der Bank und scheiterte mehrfach nur knapp an der Wahl zum NBA Sixth Man of the Year. Zusammen mit Dražen Petrović kann Marčiulionis somit als Vorreiter der späteren europäischen Topspieler in der NBA – Dirk Nowitzki, Predrag Stojaković, Pau Gasol, Tony Parker – gesehen werden.
Spielcharakterisierung
Marčiulionis war als Aufbauspieler mit seinem unbedingten Siegwillen stets Motor seiner Teams. Diesen Ehrgeiz legte er auch sportpolitisch an den Tag, indem er ab 1990 die Formierung eines litauischen Nationalteams organisierte. 1992 und 1996 konnte er mit diesem Team bei den Olympischen Spielen Bronze gewinnen.
Sonstiges
Neben seiner Basketballkarriere betrieb Šarūnas Marčiulionis ein Journalistikstudium, das er 1986 in Vilnius abschloss. Nach Ende seiner Karriere 1997 kehrte er als Geschäftsmann nach Litauen zurück. U.a. gehören ihm das Hotel Šarūnas in Vilnius und Anteile an einem Veranstaltungszentrum. Dem Basketball blieb er treu, zunächst 1992 mit der Einrichtung einer Basketballschule in Vilnius. 1993 war er entscheidend an der Einführung der litauischen Profiliga LKL beteiligt, deren Präsident er seither ist. 1999 war er Feder führend bei der Gründung der NEBL, der Nordeuropäischen Basketballliga, die bis zur Saison 2002/2003 Klubs aus Nordeuropa in einer Liga zusammen führte.
Šarūnas Marčiulionis hat eine Tochter.
Titel und Auszeichnungen
Meisterschaften:
- Olympische Spiele: 1988 Gold mit der UdSSR, 1992 und 1996 Bronze mit Litauen
- Europameisterschaften: 1987 Silber mit der UdSSR, 1995 Silber mit Litauen (zugleich wichtigster Spieler des Turniers)
- Sonstige: 1982 Junioreneuropameister mit dem Team der UdSSR, 1983 Juniorenweltmeister mit dem Team der UdSSR, 1985 Universiade-Meister mit dem Team der UdSSR
Auszeichnungen:
- 1987, 1989, 1990 und 1991 Sportler des Jahres in Litauen
- 1987 bester Spieler der Sowjetunion und im Allstar-Team der EM
- 1991 und 1992 zweitbester sechster Mann in der NBA
- 1992 wertvollster Spieler bei den Olympischen Spielen
- 1995 wertvollster Spieler der Europameisterschaften
Teams:
- 1981 - 1989 Statyba Vilnius
- 1989 - 1994 Golden State Warriors
- 1994 - 1995 Seattle SuperSonics
- 1995 - 1996 Sacramento Kings
- 1996 - 1997 Denver Nuggets
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Unternehmer
- Basketballspieler (Litauen)
- Basketballspieler (Sowjetunion)
- Olympiasieger (Basketball)
- Olympiateilnehmer (Sowjetunion)
- Olympiateilnehmer (Litauen)
- Person (Vilnius)
- Geboren 1964
- Mann
Wikimedia Foundation.