- Štip
-
Štip
ШтипBasisdaten Staat: Mazedonien Region: Osten Koordinaten: 41° 45′ N, 22° 12′ O41.74583333333322.195555555556300Koordinaten: 41° 44′ 45″ N, 22° 11′ 44″ O Höhe: 300 m. i. J. Fläche: 583,24 km² Einwohner: 47.796 (2002) Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+389) 032 Postleitzahl: 2000 Kfz-Kennzeichen: ŠT Struktur und Verwaltung Bürgermeister: Zoran Aleksov Webpräsenz: Štip [ʃtip] (mazedonisch Штип, bulgarisch Щип) ist eine Stadt im Osten Mazedoniens und Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Die Stadt ist Zentrum der Textilindustrie im Land und wichtiger Stützpunkt der Streitkräfte Mazedoniens.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt erstreckt sich entlang des Flusses Bregalnica auf einer Höhe von 300 m über dem Meeresspiegel.
Bevölkerung
Laut der Volkszählung von 2002 hat die Gemeinde Štip 47.796 Einwohner. In der Stadt leben neben Mazedoniern (87,2%) auch Roma (4,6%), Aromunen (4,3%) und Türken (2,7%).
Geschichte
In der Antike existierte hier eine wichtige Festung Namens Astibo. Sie entlang der römischen Straße die von Serdica, über Pautalia nach Stobi führte. Unter den Byzantinern trug sie den Namen Stipion und mit der Besiedelung des Gebietes durch die Slawen Štip.
Im 8. Jahrhundert wurde Štip Teil des Ersten Bulgarischen Reichs und nach dessen Ende 1018 erneut byzantinische. In den folgenden Jahrhunderten war die Region zwischen dem bulgarischen, byzantinischen und serbischen Reich umstritten, jedoch konnten sich auch lokale Herrscher behaupten. So wurde sie im 14. Jahrhundert unter Konstantin Dragaš Teil seines Despotats Welbaschd, und nach der Schlacht an der Mariza (1371) als sich Konstantin Vasall des Osmanischen Reiches geworden war, osmanisch.
In der nachfolgende Jahrhunderten nannten die Osmanen die Stadt Ishtib und sie gehörte administrativ zum Sandschak Kjustendil. Hier siedelten sich einige yürük-Famalien an, jedoch blieb die Stadt mit einer mehrheitlichen christlichen Bevölkerung. Mit der Eroberung wurde jedoch die mittelalterliche Kirche des Erzengel Michael in eine Moschee umgewandelt. Andere Kirchengebäude blieben jedoch bestehen. Eine Beschreibung Ishtibs aus der hochosmanischen Zeit (16./17. Jahrhundert), findet sich im „Reisebuch“ (Seyahatnâme) des osmanischen Reisenden Evliya Çelebi. Er vermerkte, dass die Stadt regionales Zentrum sei und in den 450 Läden vor allem Handel mit Milch-, und Fleischprodukte, sowie Wolle betrieben wird. Nach Çelebi existierten in Ishtip noch ein Einkaufhaus (bezestān), zwei öffentliche Bäder und einigen Karawansereien (Hane). [1]
Im Großen Türkenkrieg (1683–1699) wurde Ishtib von österreichischen Truppen eingenommen. Im 19. Jahrhundert besuchte der deutsche Wissenschaftler Ami Boué die Stadt. Laut Boué war sie ein blühendes Handels und Handwerkszentrum in dem zwischen 15.-20.000 bulgarischen und türkischen Einwohnern lebten. Auch eine jüdische Gemeinde existierte zu dieser Zeit[1].
Nach der Errichtung des Bulgarischen Exarchats 1870 gehörte Štip zur Eparchie Kjustendil in der Diözese Newrokop. In der darauf faolgender ZEit existierten hier zwei bulgarische Grundschule und ein Gymnasium. Um 1894 stieg die Bevölkerung auf ca. 20.900; 10,900 davon waren Bulgaren, 8.700 Türken, 800 Juden und 500 Roma.[1] Um 1900 kam es in Štip zur Gründung eines revolutionären Komitees der BMARK. Die Bergige Region um bot nicht nur Schutz für Kämpfer der Organisation, durch ihr führten wichtige Verbindungsrouten der BMARK. Am 21. November führte die BMARK ein Attentat in Štip aus. Dabei starb eine Person und weitere wurden verletzt. Bei den darauf folgenden Pogromen auf die bulgarische Bevölkerung starben 20 Personen und über 300 wurden verletzt[2].
Nach sechshundertjähriger Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich wurde Štip von der bulgarischen Armee im Zuge der Balkankriege 1912/13 eingenommen und erhielt ihren alten Namen zurück. Während des Krieges beteiligten sich 434 Einwohner der Stadt am Makedonien-Adrianopel-Freiwilligen-Korps der bulgarischen Armee. Infolge des Friedensvertrages von Bukarest fiel es 1913 an Serbien und während des Ersten und Zweiten Weltkrieges erneut bulgarisch zu werden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Štip Teil der jugoslawischen sozialistischen Teilrepublik Mazedonien, seit 1992 gehört die Stadt zum unabhängigen Mazedonien.
Es gibt ein Kloster aus dem 14. Jahrhundert und die Ruinen der alten Burg aus der gleichen Zeit.
Wirtschaft
Während der jugoslawischen Ära war Štip Zentrum der Textilindustrie im Staatenbund. Auch heute ist der grösste Teil der Beschäftigten in der Industrie tätig.
Söhne und Töchter der Stadt
- Aleksandar Balabanow, bulgarischer Literatur-, und Sprachwissenschaftler
- Kiro Gligorov, erster Präsident der unabhängigen Republik Mazedonien
- Ljupčo Jordanovski, mazedonischer Seismologe und Politiker
- Nikola Kljusev, mazedonischer Ökonom und Politiker
- Iwan Michajlow, Anführer der Inneren Makedonischen Revolutionären Organisation
- Ljubomir Miletitsch, bulgarischer Sprachwissenschaftler
- Mihail, ehemaliges Oberhaupt der Mazedonischen Orthodoxen Kirche
- Dragoslav Šekularac, jugoslawischer Fußballspieler
- Aco Šopov, mazedonischer Dichter
Einzelnachweise
- ↑ a b c The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill. Leiden Bd. 4, S.121 f. (Artikel: Ishtib)
- ↑ Goergiew W./Trifonow, St.: История на българите 1878-1944 в документи, Band I, Teil 2, Verlag „Просвета“, Sofia 1996, ISBN 954-01-0558-7, S. 548-552.
Kategorien:- Ort in Mazedonien
- Gemeinde in Mazedonien
Wikimedia Foundation.