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Ÿÿ

Das Ÿ (Y mit Trema) bzw. ÿ ist ein sehr seltener Buchstabe im Deutschen, Französischen und Ungarischen.

Inhaltsverzeichnis

Kodierungen

Wegen der Seltenheit des „Ÿ“ (und weil es nicht am Wortanfang vorkommen kann) wurde im Zeichensatz Latin-1 nur der Kleinbuchstabe „ÿ“ an der Position 255 kodiert, bei Codepage 850 auf Position 152. Der Zeichensatz Latin-9 enthält sowohl das große „Ÿ“ als auch das kleine „ÿ“.

Herkunft

Das ÿ ist auf zwei verschiedene Arten entstanden:

  • y mit Trema: Diese Kombination kann in Rechtschreibungen geläufig sein, die sowohl das y kennen als auch das Trema, beispielsweise im Griechischen.
  • Buchstabenfolge ij: Die Buchstabenfolge IJ, die beispielsweise im Niederländischen oder im Frühneuhochdeutschen vorkommt, wird bisweilen durch ein ÿ ersetzt, da dieses besonders in Handschriften oft genau gleich aussieht. Dieses ÿ ist seinerseits an verschiedenen Orten durch ein einfaches y ersetzt worden, beispielsweise im Afrikaans oder im Alemannischen.

Vorkommen

Deutsch

Im Frühneuhochdeutschen wurde der Laut [iː] teilweise als ij geschrieben. Dies entspricht einem ii, doch die Verdoppelung des Buchstabens i wurde vermieden, indem das j verwendet wurde, das damals noch eine freie Variante des i war. Dieses ij sah gleich aus wie ein ÿ und konnte deshalb durch dieses ersetzt werden (beispielsweise frÿ ‚frei‘). Auf diese Verwendung geht das in alemannischen Namen übliche y zurück, das ein [iː] bezeichnet (beispielsweise Schwyz, Mythen).

Ferner kommt das „ÿ“ in den Familiennamen von Meÿenn, Zeÿn, Boÿens und von Croÿ vor.

Französisch

Im Französischen kommt das „ÿ“ in den Ortsnamen Moÿ-de-l’Aisne, Faÿ-lès-Nemours und L’Haÿ-les-Roses in Frankreich sowie Freÿr (Schloß in Belgien) vor. Die Orte Mareuil-sur-Aÿ und Aÿ in der Champagne werden offiziell ohne das Trema auf dem „y“ geschrieben.

Außerdem kommt das „ÿ“ in den Namen des Schriftstellers Pierre Louÿs und des belgischen Komponisten Eugène Ysaÿe vor.

Klassisches Griechisch

Im klassischen Griechisch kann das ÿ zur Umschreibung des nicht-diphthongierten αυ (Alpha Ypsilon) verwendet werden. Auch dort ist es sehr selten, es kommt zum Beispiel im persischen Namen Artaÿktes vor.

Sonstiges

Die Band Queensrÿche schreibt sich mit „ÿ“ (Heavy-Metal-Umlaut). Das Siegener Kulturhaus Lÿz (Kurzform seiner früheren Funktion als Lyzeum) schreibt sich mit „ÿ“, um zu verhindern, dass es "liz" ausgesprochen wird.


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