Trema

Trema
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Das Trema (gr. τρῆμα, „Loch; Punkt [des Würfels]“; Plural: Tremata), auch Trennpunkt genannt, ist ein diakritisches Zeichen in Form eines horizontalen Doppelpunktes über einem Vokal. Die Umlautpunkte auf den deutschen Buchstaben ä, ö und ü sind optisch mit dem Trema identisch, haben aber eine andere Funktion. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird daher das Trema im Deutschen – wenn überhaupt – nur in Eigennamen auf einem i (Zaïre) oder e (Citroën, Piëch, Noëlle, Hoëcker, Alëuten) verwendet.

Schon die deutschen Rechtschreibregeln vor 1996 rieten von der Verwendung des Tremas ab. Die Regeln seit der Rechtschreibreform von 1996 befassen sich gar nicht mehr mit dem Trema (siehe Das Trema in der deutschen Rechtschreibung im 19. Jahrhundert). Bei Schreibungen wie im griechischen Fremdwort Asteroid konnte sich das Trema auch in der Vergangenheit nicht durchsetzen, da sich im Deutschen die Diärese bereits durch die unterschiedliche Schreibung von dem in der Regel mit eu oder äu verschrifteten Diphthong /ɔʏ/ unterscheidet.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung in verschiedenen Sprachen und Schriften

Als Kennzeichnung einer Diärese

Beispiel eines Tremas auf e und i. Der verwendete Schriftsatz ist Garamond

Häufig wird das Trema zur Kennzeichnung einer Diärese, das heißt der getrennten Aussprache von aufeinander folgenden Vokalen, genutzt. Der Gegensatz dazu ist die Synärese, die zwei Vokale lautlich zu einer Silbe, meist zu einem Diphthong (beispielsweise ei, eu, au im Deutschen) zusammenzieht.

  • Im Französischen und im Niederländischen wird das Trema generell verwendet, um die getrennte Aussprache von Vokalen zu kennzeichnen. Beispielsweise zeigt das Trema im französischen Wort Noël („Weihnachten“) an, dass das e nicht mit dem o zusammengezogen, sondern als [nɔˈɛl] ausgesprochen wird. Weitere Beispiele aus dem Französischen sind die Wörter égoïste und Saül, aus dem Niederländischen paranoïde, geëerd und reünie. Aber auch im Englischen wird das Trema verwendet, z. B. bei naïve.
  • In der griechischen Schrift findet das Trema regelmäßige Verwendung, um die getrennte Aussprache von Vokalen in ansonsten als ein Laut gesprochenen Digraphen zu kennzeichnen, zum Beispiel αϊ oder οϊ. Ohne Trema werden die Vokalkombinationen αι oder οι als einfaches /e/ oder /i/ ausgesprochen, die Diärese eines Diphthongs ist hier also nur historisch zu sehen. Näheres dazu siehe unter Trema in der neugriechischen Orthographie.

Als Kennzeichnung einer abweichenden Vokalqualität

In anderen Alphabeten und Sprachen wird das Trema benutzt, um eine abweichende Aussprache des zugrundeliegenden Graphems anzuzeigen. Hierbei liegen aber nicht die phonologischen Regeln der deutschen Umlautbildung zugrunde.

  • In der Albanischen Sprache und im Luxemburgischen steht das Trema des Buchstabens ë nicht für eine Diärese, sondern für einen eigenständigen Vokal, das (Schwa), und wird wie ein offenes ö (Beispiel është), am Wortende oft auch gar nicht ausgesprochen (Beispiel unë). In der ladinischen Sprache steht das ë für einen stets betonten Schwa-Laut.
  • Im kyrillischen Alphabet und manchen Sprachen, die es verwenden, hat das Trema nicht die Funktion einer Diärese. So wird beispielsweise im Russischen der Buchstabe Ë/ë als jo () ausgesprochen.

  • Im Katalanischen, Spanischen und in der brasilianischen Orthographie des Portugiesischen benutzt man das Trema, um die Aussprache des Phonems /u/ deutlich zu machen, wenn dieses zwischen g (katalanisch und portugiesisch auch q) und e oder i steht. Die Aussprache von gue und gui ohne Trema ist /ge/ bzw. /gi/, während es mit dem Trema /gu/+/e/ bzw. /gu/+/i/ gesprochen wird.
    • Spanisch: paraguas (Regenschirm) -/gu/+/as/. aber paragüero -/gu/+/e/+/ro/ (Schirmständer).
    • Katalanisch: llengua (Sprache), llengües (Sprachen), qüestió (Fragestellung, Diskussionsthema).
    • Nach der Rechtschreibreform von 1990 gilt dies auch im Französischen.

Das Trema in der Datenverarbeitung

Unicode

Die meisten Standards für Zeichensätze, darunter Unicode, unterscheiden nicht zwischen Umlaut und Trema. Wenn in der Datenverarbeitung eine Unterscheidung von Umlaut und Trema notwendig ist, empfiehlt ISO/IEC JTC 1/SC 2/WG 2 Folgendes:

  • Darstellung des Tremas durch: Combining Grapheme Joiner (CGJ, 034F) + Combining Diaeresis (0308)
  • Darstellung des Umlauts durch: Combining Diaeresis (0308)

TeX und LaTeX

TeX und LaTeX können das Trema über beliebige Zeichen setzen. Dazu gibt es zwei Befehle

  • im Textmodus für den Textsatz erzeugt \"a ein ä
  • im mathematischen Modus erzeugt \ddot a die Formel \ddot a

Eingabe

Unter Mac OS erhält man das Trema durch die Eingabe von Alt+u, anschließend a, e, i, o, u, y, A, E, I, O, U oder Y.

Unter Linux und BSD können Zeichen mit dem Trema durch die Tastenfolge Alt Gr, Ü, Buchstabe eingegeben werden, für Großbuchstaben mit zusätzlicher Umschalttaste ( ⇧ ). Das 'ï' wird also durch Alt Gr, Ü, I erzeugt. In älteren Versionen erfolgt das durch Kompositionstaste, ", Buchstabe.

Die Neo-Tastaturbelegung ermöglicht die direkte Eingabe von Zeichen mit Trema durch eine Tottaste. Man erzeugt diese Zeichen mit Mod 4 + Tottaste 2, Buchstabe.

HTML

Um in HTML ë oder ï darzustellen, kann man folgende benannte Zeichen (Entities) benutzen: ë bzw. ï.

Siehe auch

Weblinks


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Synonyme:

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