Q

Q
Qq

Q bzw. q (gesprochen: [kʰuː], in Österreich auch: [kve:]) ist der 17. Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Konsonant. In den meisten Sprachen kommt das Q nur im Digraphen QU vor, im Deutschen hat diese Buchstabenverbindung den Lautwert /kv/. Der Buchstabe Q hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 0,02 % und ist somit der seltenste Buchstabe in deutschen Texten.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Proto-semitisches Kof-Symbol Phönizisches Qoph Frühgriechisches Qoppa Etruskisches Q Lateinisches Q
Proto-semitisches
Qoph-Symbol
Phönizisches Qoph Frühgriechisches Qoppa Etruskisches Q Lateinisches Q

Ob der Buchstabe bereits im proto-semitischen Alphabet auftauchte, ist umstritten. Wenn das der Fall ist, so ist die Frühform des Q wohl ein Symbol, das wie eine 8 aussieht. Der früheste mit Sicherheit identifizierte Vorläufer ist der Buchstabe Qoph im phönizischen Alphabet. Dieser Buchstabe hat bereits starke Ähnlichkeiten mit dem lateinischen Q. Als Begründung für das Aussehen des Qoph gibt es zwei Theorien: Basierend auf dem akrophonischen Prinzip könnte der Buchstabe seinem Namen (qoph bedeutet „Affe“) nach die Rückenansicht eines Affen darstellen, der Strich dessen Schwanz. Eine andere Möglichkeit wäre, dass das Symbol einen menschlichen Kopf mit Hals darstellt. Bei den Phöniziern hatte Kof den Lautwert /q/ für den stimmlosen uvularen Plosiv. Die Lautung des [q] entspricht einem k, das im Rachen (am Zäpfchen, der Uvula) ausgesprochen wird.

Die Griechen übernahmen den Buchstaben als Qoppa in ihr Alphabet und veränderten ihn so, dass die vertikale Linie nicht mehr durchgezogen wurde. Da Griechisch den Laut /q/ nicht enthielt, benutzten sie das Qoppa für den /k/-Laut vor den Hintervokalen /o/ und /u/, während sie /k/ vor den übrigen Vokalen mit Kappa schrieben. Weil sich zwei Buchstaben für ein Phonem als redundant erwiesen, wurde das Qoppa früh abgeschafft und blieb nur noch als Zahlzeichen in Gebrauch.

Als die Etrusker das griechische Alphabet übernahmen, war das Qoppa noch in Gebrauch und wurde so auch in das altitalische Alphabet übernommen. Der Buchstabe V konnte bei den Etruskern sowohl den Lautwert /β/ als auch /u/ haben, und die etruskische Sprache enthielt beide Lautfolgen /kβ/ und /ku/. Um dazwischen unterscheiden zu können, verwendeten die Etrusker entsprechend der griechischen Praxis den Buchstaben Q um /k/ vor /u/ wiederzugeben (ein /o/ gab es im Etruskischen nicht). Neben dem K, das vor /a/ verwendet wurde, und dem aus dem griechischen Gamma hervorgegangenen C (das Etruskische kannte keine stimmhaften Konsonanten), das vor /e/ und /i/ verwendet wurde, hatte das Etruskische also auch einen dritten Buchstaben mit dem Lautwert /k/.

Über die etruskische Vermittlung gelangte das Q auch in das lateinische Alphabet, lediglich der untere Strich wanderte mit der Zeit nach rechts. Anfangs folgte man der etruskischen Praxis und schrieb z. B. PEQUNIA für pecunia („Geld“). Später ging man dazu über, das /k/ nur noch mit C zu schreiben. Das Q behielt man aber in der Buchstabenkombination <QV> (= <QU>) bei, um den Laut [] schreiben zu können. Dieser war aus dem urindogermanischen Labiovelar hervorgegangen und stellte im Lateinischen nicht einfach eine Verbindung aus [k] und [w] sondern ein eigenständiges Phonem dar. Wie sich unter anderem aus den metrischen Regeln der Dichtung ergibt, wurde das [kʷ] auch als eigenständiger Laut aufgefasst, deshalb war es auch folgerichtig, für ihn eine spezielle Schreibweise zu verwenden. So konnte qui [kʷiː] („wer“) von cui ['kui] („wem“) unterschieden werden.

In vielen Sprachen, die mit dem lateinischen Alphabet geschrieben werden, ist aus historischen Gründen das Graphem <QU> für <KV> oder <KW> erhalten geblieben, obwohl es in diesen Sprachen kein eigenständiges Phonem darstellt. Im Deutschen wird der Digraph <QU> als /kv/, in vielen anderen Sprachen, etwa dem Englischen als /kw/ ausgesprochen. In einigen romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Portugiesische Sprache) verwendet man <QU> für den /k/-Laut vor den Vordervokalen /e/ oder /i/.

Sprachen, in denen das Q ohne nachfolgendes U vorkommt, sind selten. In der Orthografie des Albanischen steht das Q seit 1908 für den stimmlosen palatalen Plosiv [c]. Im internationalen phonetischen Alphabet (IPA) bezeichnet das Graphem <q> in Anlehnung an das Qoph der Phönizier den stimmlosen uvularen Plosiv. In einigen modernen Alphabeten außereuropäischer Sprachen wird der Buchstabe Q für diesen Laut verwendet, so im Quechua, Aymara, Quiché und Grönländischen (Kalaallisut). Bei der Transkription des Arabischen wird das arabische Qaf, das ebenfalls auf das phönizische Qoph zurückgeht und denselben Lautwert hat, bisweilen mit Q wiedergegeben (z. B. „al-Qaida“). Im Somali bezeichnet Q den stimmhaften uvularen Plosiv, im Maltesischen einen Glottisschlag.

Varianten

Ein nach links gekipptes ℺ (ROTATED CAPITAL Q) ist im Unicode-Zeichensatz unter U+213a enthalten.

Zitat

"Die schon im (fränkisch-)ahd. auftretende schreibung qu ist dem lateinischen alphabet entnommen (q ist kein teutscher buchstabe. …) und entspricht dem goth. doppelconsonanten kv d. i. kw (wofür Vulfila ein einfaches, in der transscription gewöhnlich mit q wiedergegebenes schriftzeichen hat, ähnlich wie für das dem lat. qu etymologisch entsprechende hv), das sich im ahd. regelrecht zu chw (chuu, chu, qhu, quh, qu, …) verschiebt, im mhd. und nhd. aber vollständig auf die stufe der ersten lautverschiebung zurückkehrt, denn qu lautet wie (goth.) kw, welche schreibung sich neben qu bis ins 17. jahrh. erhalten hat …"

Grimmsches Wörterbuch

Weblinks

 Commons: Q – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Q – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: q – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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