Żywocice

Żywocice
Żywocice
Wappen fehlt
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Żywocice (Polen)
Żywocice
Żywocice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Krapkowice
Geographische Lage: 50° 27′ N, 17° 58′ O50.45833333333317.966666666667Koordinaten: 50° 27′ 30″ N, 17° 58′ 0″ O
Einwohner:

1300

Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKR
Verwaltung
Webpräsenz: zywocice.pl

Żywocice?/i (deutsch Zywodczütz, 1934–45: Oderwiese) ist ein Dorf in der Gemeinde Krapkowice (deutsch Krappitz) in der Woiwodschaft Oppeln, Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Żywocice liegt unmittelbar südlich der Stadt Krapkowice am rechten Ufer der Osobłoga (Hotzenplotz), die bei Krapkowice in die Oder mündet. An Żywocice verlaufen die Landesstraßen 45 (droga krajowa 45) Fernverkehrsstraßen 45 und 416, die von Krapkowice aus in südwestlicher (Richtung Głogówek) bzw. südöstlicher (Richtung Kędzierzyn-Koźle) Richtung führen.

Geschichte

Die St.-Florian-Kirche in Zywodczütz

Der Name Zywodczütz geht wahrscheinlich auf einen Personennamen zurück. So kommen die Namen Sibotho oder Johannes Sibochic in der Czarnowanzer Urkunde von 1228 vor. Um 1300 findet sich der sehr ähnliche Name Ziboczicz im Lib. fund., wo Ziboczicz utroque (utroque: lat. beide) genannt wird. Da es aber nur einen Ort Zywodczütz gibt, ist anzunehmen, dass sich das utroque auf die Aufteilung des Zehnts bezieht, von dem die eine Hälfte dem Bischof und die andere Hälfte dem Kloster Leubus zukam. Es existiert ferner eine weitere Herleitung des Ortsnamen, die sich auf die Lage des Dorfs oberhalb der Wiesen hinter dem Wasser (za wodzie) bezieht, jedoch bezweifelt wird. Weitere Namensvarianten sind: Zywotitz (1483), Zibetitz (1534) und Ziwowitz (1574).

Im Dreißigjährigen Krieg zog das schwedische Heer auf dem Marsch von Mecklenburg nach Olmütz durch Zywodczütz. Auf diesem Marsch sollen die Schweden eine Straße angelegt haben, die noch 1940 gut feststellbar war.

Von 1816 bis 1945 gehörte Zywodczütz zum Landkreis Oppeln und war seit dem 1. Januar 1874 dem Amtsbezirk Schloss Krappitz eingegliedert[1].

Im Jahr 1845 zählte das Dorf 408 Einwohner, von denen 18 protestantischer Konfession waren. Es existierten 43 Häuser, 3 Landgüter und eine Wassermühle.

Mit der Ansiedlung der Papierindustrie in Krappitz um die Jahrhundertwende (Eisenbahnanbindung: 1896, Gründung Papierfabrik: 1901, Gründung Natron-Zellstoffwerke: 1906) setzte auch in Zywodczütz ein Bevölkerungswachstum ein. Das erste Geschäft, eine Bäckerei und Kolonialwarenhandlung, wurde 1912 eröffnet. Es folgten Gemischtwarenhandlungen, Fleischereifilialen, Gastwirtschaften, Bauausführungen, Zementrohrwerke und weitere handwerkliche Betriebe wie Schreinereien, Schneider, Schuhmacher, Tüchner und andere. Außerdem existierten eine Feuerwehr und eine Rotkreuzstation. Eine Spar- und Darlehenskasse wurde 1915 und eine Elektrizitätsgenossenschaft 1919 gegründet.

Noch vor den 1936 von den damaligen Machthabern verordnenten Umbenennungen slawisch klingender Ortsnamen erhielt Zywodczütz bereits im Jahre 1934 die neue Ortsbezeichnung „Oderwiese“. Zur Begründung des entsprechenden Antrags wurde vom damaligen Gemeindeschulzen angeführt, dass beim Vorsprechen im Oppelner Landratsamt nicht mehr die alphabetisch sehr weit hintere Reihenfolge Z, Y, W abgewartet werden müsse.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde Oderwiese, das östlich der Oder-Neiße Linie liegt, nach den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens vom 2. August 1945 unter polnische Verwaltung gestellt und zugleich in „Żywocice“ umbenannt.

Kirche

Zywodczütz gehörte kirchenrechtlich über Jahrhunderte zum Kirchspiel Krappitz. Seit dem Bau der katholischen St.-Florian-Kirche im Jahr 1985 bildet Żywocice ein eigenes Kirchspiel, dem die Ortschaften Pietna und Ligota Krapkowicka (deutsch Vorwerk Oberwiese) angehören.

Verweise

Literatur

  • Alois Bialek: Oderwiese/Żywocice. Auszug aus der Geschichte. In: Krappitzer Heimatblatt. Nr. 162/Herbst 2000. Alois Bialek (Hrsg.), S. 12–13
  • Hans Th. Cebulla: Zywodczütz/Oderwiese/Zywocice. In: Krappitzer Heimatblatt. Nr. 171/ Weihnachten 2002. Alois Bialek (Hrsg.), S. 19–23
  • Urząd Miasta i Gminy Krapkowice, Józef Szulc: Krapkowice. Europa tu. 710 lat Krapkowic. Agencja Reklamowo-Wydawnicza TRICK, Krapkowice 2004, ISBN 83-919631-2-8

Weblinks

 Commons: Żywocice – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Amtsbezirk

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