- Bernard de Montfaucon
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Don Bernard de Montfaucon (* 16. Januar 1655 im Schloss Soulage in Languedoc, Frankreich; † 21. Dezember 1741 in Paris) war ein französischer Gelehrter und Paläograph. Er ist in der Chapelle de la Vierge neben Jean Mabillon beigesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernard war adeliger Herkunft. Schon früh zeigte sich sein Interesse an alten Schriften. Als Jugendlicher las er eine französischen Übersetzung der Vitae des Plutarch. 1672 trat er in die Kadettenschule von Perpignan ein, um die militärische Laufbahn einzuschlagen. Er diente zwei Jahre in der Armee von General Henri de Turenne in Deutschland. Nach einer schweren Erkrankung trat er jedoch 1676 dem Benediktinerorden bei und erlernte in kurzer Zeit die griechische Sprache. In der Folge studierte er Hebräisch, Syrisch, Chaldäisch, Koptisch und erlernte die Numismatik.
Bernard de Montfaucon wurde 1687 in das Kloster St. Germain-des-Prés (Paris) gerufen und arbeitete unter der Führung von Jean Mabillon an einer Edition der griechischen Kirchenväter mit. 1694 wurde er zum Kurator der Münzsammlung ernannt. Zwischen 1698 und 1701 begab er sich im Auftrag der Mauriner nach Italien, wo er alte Handschriften studierte. Dabei machte er auch Bekanntschaft mit Lodovico Antonio Muratori in Mailand und Papst Innozenz XII. in Rom. Als Ergebnis seiner Reisen veröffentlichte er bis 1718 unter anderem die Werke von Athanasius, Origenes und Johannes Chrysostomos, weiterhin veröffentlichte er 1739 einen Katalog mit allen griechischen Handschriften der wichtigsten europäischen Bibliotheken. Mit „L'Antiquité expliquée et representée en figures“ (1719) kommentierte er 1120 Bildtafeln von antiken Monumenten. In „Les Monuments de la Monarchie française“ (1733) kommentierte er französische Monumente, darunter auch den erst wenige Jahre zuvor dank seiner wiederentdeckten Teppich von Bayeux.
Bedeutung
1708 veröffentlichte Bernard de Montfaucon die „Palaeographia graeca“, ein Lehrbuch zu alten griechischen Schriften. Dazu hatte er über 11.000 Handschriften untersucht. Er gilt somit als Begründer der griechischen Paläographie. 1719 wurde Montfaucon zum Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres erhoben.
Werken
- Analecta graeca, sive varia opuscula graeca inedita (Paris, 1688)
- S. Athanasii opera omnia (Paris, 1698)
- Diarium italicum (Paris, 1702)
- Bibliotheca Coisliniana (Paris, 1705)
- Collectio nova patrum graecorum (1706)
- Palaeographia graeca (1708)
- Bibliotheca Coisliniana olim Segueriana, Paris: Ludovicus Guerin & Carolus Robustel, (Paris, 1715)
- Bibliotheca Coisliniana, olim Segueriana
- L'antiquité expliquée et representée en figures (vols. 1-15, Paris, 1719-[1724)
- Les monuments de la monarchie française (vols. 1-5, Paris, 1729-1733)
- S. I. Chrisostomi opera omnia (Paris, 1718—1738; new edition 1735—1740)
- Bibliotheca bibliothecarum manuscriptorum nova (vols. 1-2, Paris, 1739)
Literatur
- Emmanuel de Broglie: Bernard de Montfaucon et les Bernadins 1715–1750. 2 Bände, Paris 1891.
- André Rostand: La documentation iconographique des Monumens de la Monarchie françoise de Bernard de Montfaucon. In: Bulletin de la Société d’Histoire de l’Art français. 1932, S. 104–149.
- Georgios Fatouros: Montfaucon, Bernard de. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 92–94.
Weblinks
- Digitalisate von Büchern Montfaucons der Universitätsbibliothek Heidelberg
- Bernhard de Montfaucon bei arthistoricum.net - Wissenschaftshistorischer Kontext und digitalisierte Werke im Themenportal "Geschichte der Kunstgeschichte"
- Literatur von und über Bernard de Montfaucon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Benediktiner
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