Bernburger Gruppe

Bernburger Gruppe

Bei der Walternienburg-Bernburger Kultur handelte es sich um eine spätneolithische Kultur, die im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts, des Thüringer Beckens und Frankens sich von 3200 bis 2800 v.u.Z. konzentrierte. Sie setzte sich aus den beiden eng miteinander verzahnten Regionalgruppen Walternienburg und Bernburger Gruppe zusammen. Beide wurden nach Gräberfeldfundplätzen in Sachsen-Anhalt benannt. Alfred Götze hatte 1892 den Begriff Bernburger Typus und 1911 Walternienburg Kultur geprägt. 1918 fasste Nils Aberg beide eng verwandte bzw.gemeinsam vorkommende Kulturgruppen zur Walternienburg - Bernburger Kultur zusammen.

Inhaltsverzeichnis

materielle Hinterlassenschaften

Die im Saalemündungsgebiet verbreitete Walternienburg - Gruppe ist gekennzeichnet durch das Vorkommen scharf gegliederter Henkeltassen und Hängegefäßen mit Ösen. Die Gefäße der Bernburger Gruppe sind dagegen eher bauchig, konkav, s- förmig geschweift. Die Keramik beider Gruppen ist mit Tiefsichen verziert die teils mit einer weißen Paste verfüllt wurden und sich daher farblich abhoben. Des Weiteren kamen Tontrommeln vor. Ebenfalls typisch ist das Vorkommen von Doppelstreitäxten (auch Amazonenaxt genannt), Schiefermesser, dreieckige und trapezförmige Flintpfeilspitzen.

Bestattungen

Die Grabanlagen sind vielgestaltig. Weit verbreitet sind Flachgräber, Steinkisten- und Steinkammergräber. Im Thüringer Becken kommen auch Gemeinschaftsbestattungen in Totenhäusern vor (z.B. Schönstedt). Am Skelettmaterial konnten Schädeltrepanationen nachgewiesen werden.

Siedlungen

Weilerartige Siedlungen und befestigte Höhensiedlungen sind überliefert. Bekannte Höhenbefestigungen mit mehreren Grabenwerken sind auf dem Langen Berg in der Dölauer Heide bei Halle/S, die Schalkenburg bei Quenstedt und der Steinkuhlenberg bei Derenburg.

Wirtschaft

Grundlage der Wirtschaft waren Ackerbau und Viehzucht. Bekannt und angebaut wurden Emmer, Einkorn, Gerste und Flachs. An Haustieren konnten Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Pferde nachgewiesen werden.

Literatur

  • E.Probst: Deutschland in der Steinzeit,München 1991, 380- 385. ISBN 3-572-01058-6

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