ADO (Südtirol)

ADO (Südtirol)

Die Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland (ADO) entstand am 30. Jänner 1940 und war eine Vereinigung von auswanderungswilligen Südtirolern.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Zwischen 1928 und 1939 formierte sich in Südtirol auf verschiedenen Ebenen ein Widerstand gegen die Italianisierungspolitik des faschistischen Regimes. In den Katakombenschulen wurde den Kindern die verbotene deutsche Sprache beigebracht, kirchliche Medien und Vereine wehrten sich unter dem Schutz des Heiligen Stuhls gegen die Regierung Mussolinis, und mit dem „Völkischen Kampfring Südtirols“ (VKS) bildete sich eine der NSDAP nahe stehende Untergrundbewegung unter Peter Hofer.

Option

Als am 21. Oktober 1939 Hitler und Mussolini ein Abkommen zur Assimilierung der deutschen und der ladinischen Minderheit in Südtirol schlossen, wurde die sogenannte Option beschlossen und die Südtiroler mussten sich für "Bleiben oder Gehen" entscheiden. Propaganda auf beiden Seiten spaltete das südtiroler Volk, zerstörte Familien und wirkt bis in die heutige Gesellschaft des Landes. Alle Optanten für Deutschland durften fortan Deutschkurse besuchen und auch ihre Tiroler Bräuche wieder aufnehmen.

Zur Unterstützung hat Peter Hofer seinen VKS zur ADO umfunktioniert und mit Hilfe der nationalsozialistischen Behörden solche Kurse organisiert. Parteipolitische Umerziehung und Kriegspropaganda floss mit ein.

Auch die „Bleiber“ organisierten sich und bildeten den Andreas-Hofer-Bund, der sich um Friedl Volgger und Hans Egarter versammelte. Karl Felderer verfasst das Dableiber-Gedicht "Brennende Lieb".

Deutsche Besetzung

Nachdem im September 1943 die deutsche Wehrmacht Südtirol besetzt und am 10. September 1943 die Operationszone Alpenvorland errichtet hatte, wurde die ADO aufgelöst und in „Deutsche Volksgruppe“ umbenannt. Peter Hofer wurde zum „Volksgruppenführer“ befördert. Einige Mitglieder der ADO schlossen sich zum Südtiroler Ordnungsdienst zusammen und waren im September 1943 und in den folgenden Jahren unter anderem maßgeblich an der Deportation der Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Meran ins KZ (Durchgangslager Bozen) beteiligt. Sie versuchten auch flüchtige italienische Soldaten und Dissidenten zu verhaften und überfielen „Bleiber“, obwohl Kommissar Franz Hofer dies "offiziell" verboten hatte. Nach dem Tod Peter Hofers durch eine Fliegerbombe Dezember 1943 wurde Karl Tinzl als Präfekt der Provinz Bozen zu seinem Nachfolger in der Operationszone Alpenvorland ernannt.

Nachkriegszeit

Nach 1945 wurde keiner der ADO-Führer für seine Verbrechen bestraft. Erst in jüngerer Zeit haben sich wenige Historiker an eine erste Aufarbeitung dieser dunklen Zeit der Geschichte Südtirols heran gewagt. Vieles bleibt noch zu klären.


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