Berry Gordy

Berry Gordy
Berry Gordy (2010)

Berry Gordy Jr. (* 28. November 1929 in Detroit) ist ein US-amerikanischer Musikproduzent, der durch die Begründung der Motown-Musikrichtung bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Wirken

Berry Gordy war der Begründer des heute noch existierenden Schallplatten-Labels „Motown“. Ursprünglich war Berry Gordy Profiboxer, doch schon sehr früh entdeckte er seine Liebe zur Musik. Die Musikrichtungen Blues und Jazz hatten es dem jungen Mann besonders angetan. Mit geliehenen $800 gründete der damals 29-jährige im Jahre 1959 in seiner Heimatstadt Detroit die Plattenfirma „Tamla Records“. Ein Jahr nach der Gründung wechselte Gordy den Firmennamen in „Motown Records“. Nebenbei schrieb Berry Gordy mit mittelmäßigem Erfolg auch Songs für andere Künstler (unter ihnen Jackie Wilson).

Neben Motown gründete Berry Gordy andere kleine Label (u. a. „Anna“, „Gordy“, „Soul“, „Tamla“ und „Rare Earth“), besonders etablierte sich jedoch der Name Motown in den USA, der zunächst als Tamla Motown außerhalb der USA firmierte. Nach den ersten großen Erfolgen durch Gruppen wie The Marvelettes, Martha Reeves & Vandellas und The Miracles entwickelte sich der „Motown-Sound“ (Werbeslogan: „The Sound of Young America“) sehr schnell zum Markenzeichen. Es waren The Supremes, die zwischen 1964 und 1969 mit zwölf Nummer-1-Hits den „Motown-Sound“ auch international berühmt machten. Aber auch Marvin Gaye, Stevie Wonder, The Temptations, die Four Tops und später The Jackson Five sorgten dafür, dass „Motown“ zum größten schwarzen Musik-Label aufstieg.

Berry Gordys größtes Interesse galt der Lead-Sängerin der Supremes, Diana Ross. Ihm schwebte vor, aus Diana Ross eine Art „schwarze Barbra Streisand" zu machen. Als Höhepunkt der engen Zusammenarbeit gestaltete sich Gordys Einstieg ins Filmgeschäft, wobei er arrangierte, dass Ross die Rolle der Billie Holiday in dem Film „Lady Sings the Blues“ spielen konnte. Der Film wurde für mehrere Oscars nominiert, jedoch blieb er bei der Verleihung ohne Auszeichnung - eine bittere Enttäuschung für Ross, der es gelang, gleich für ihre erste Rolle in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ für einen Oscar nominiert worden zu sein.

Weitere Filmprojekte, bei denen sich Gordy persönlich um die Produktion kümmerte („Mahogany“, 1975 und „The Wiz“, 1978) brachten nicht mehr den gewünschten Erfolg, weder für die Produzenten, noch für Ross. Für Gordy war es ein großer Schlag, als sich Ross 1981 entschloss, Motown zu verlassen. Sie unterzeichnete einen hoch dotierten Vertrag mit RCA, konnte aber mit den Schallplattenproduktionen nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. 1989 kehrte Ross zu Motown zurück, doch zu diesem Zeitpunkt war Gordy nicht mehr im Geschäft; er hatte das Unternehmen an MCA verkauft.

Motown stand zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr für das, was das Label einst so berühmt gemacht hatte. Der „Sound of Young America“ blieb nur noch Legende.

Privates

Berry Gordy war viermal verheiratet und hat vier Kinder. Sein Sohn Kennedy William Gordy veröffentlichte in den 1980er Jahren unter dem Künstlernamen Rockwell drei Musikalben. Ein anderer Sohn, Stefan Kendal Gordy, gründete das Electro Hop Duo LMFAO.

Am 7. Juli 2009 hielt Berry Gordy eine Rede bei der Trauerfeier für Michael Jackson im Staples Center in Los Angeles.

Auszeichnungen

Literatur

  • Berry Gordy:To Be Loved: The Music, the Magic, the Memories of Motown. 1994. (Autobiografie)

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