- Bes (Ägyptische Mythologie)
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Bes in Hieroglyphen oder Bes ist eine Gottheit, die ursprünglich aus dem Sudan stammt und die ab der 12. Dynastie auch in Ägypten verehrt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
In der ägyptischen Götterwelt gilt Bes als Schutzgott, der seinen Schutz während der Nacht ausübte. Er schützte die ihn verehrenden Personen vor gefährlichen Wüstentieren, die er mit Messern vernichtete. Darunter besonders Schlangen, weswegen Bes auch oft als Schlangenwürger oder Schlangenverschlinger dargestellt wurde.[1]
Er wird jedoch ebenfalls als Gott der Zeugung und der Geburt angesehen und seine Abbildungen sind deshalb häufig in Frauengemächern und an den Kopfenden von Betten (insbesondere Hochzeitsbetten) zu finden. Er sollte einerseits böse Geister vom Haus fernhalten und galt damit anderseits aber auch als Beschützer der Schwangeren, Wöchnerinnen und Neugeborenen. Allmählich wuchs er als Schutzgott des Gotteskindes - also der Nachkommen Pharaos - empor. So zählte Bes beispielsweise zu den Göttern, die bei der Geburt von Königin Hatschepsut anwesend waren.[1]
Allerdings galt Bes auch als Gott der Launen und Lustbarkeiten und so tanzte er zur Unterhaltung der Götter und spielte auf Harfe, Leier oder Tamburin.
Der junge Horus wurde manchmal auch mit dem Gesicht des Bes dargestellt.
Als Partnerin wird Bes häufig Thoeris zur Seite gestellt. Er gilt aber auch als Partner der Beset, einer feuerspeienden Schlange.[1]
Darstellung
Bes gehört zur Gruppe der Zwerggötter, die seit dem Mittleren Reich auftreten und in denen sich tierische und menschliche Züge vereinen. Er wurde mit einem Fratzengesicht, Löwenmähne und in der Missgestalt eines Krüppels dargestellt, oft auch mit hoher Federkrone. Seit dem Neuen Reich trägt er auf dem Rücken Flügel. Seine Darstellung erfolgt meist von vorne, was darauf hindeutet, dass die Ursprünge dieses Gottes nicht ägyptisch sind.[1] Gelegentlich finden sich jedoch auch Abbildungen im Profil.
Kult und Kultorte
Da Bes auch Gott der Launen und Lustbarkeiten war, waren Tanz und Musik wesentliche Bestandteile seines Kultes. In der Spätzeit wurde er in Sakkara, in der griechisch-römischen Zeit in Antinoupolis sowie im Tempel Sethos I. in Abydos verehrt. Als Orakelgottheit fand Bes in Abydos sogar bis zur Zeit Kaiser Konstantins Verehrung.[2] Ferner bezeugen Amulette mit seinen Abbildungen, dass eine weiter verbreitete Verehrung dieses Gottes bis zur römischen Zeit im Mittelmeerraum erfolgte.[2]
Siehe auch
Literatur
- F. Ballod: Prolegomena zur Geschichte der zwerghaften Götter in Ägypten, 1912
- Mary Barnett: Götter und Mythen des alten Ägypten. Verlag Gondrom 1998, ISBN 3-8112-1646-5
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte.“ Nikol-Verlag, ISBN 3-937872-08-6
- Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. Wiesbaden 1995
- Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen. Edition XXL, ISBN 3-89736-312-7
- Veronica Ions: Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden. Verlag Buch und Welt 1988
- Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. Scherz Verlag 1998, ISBN 3-502-16430-4
Weblinks
Commons: Bes – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Kurt Sethe: Besas. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 324–326.
Einzelnachweise
Kategorien:- Ägyptische Gottheit
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- Männliche Gottheit
- Liebesgottheit
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