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Heinz Bienefeld (* 8. Juli 1926 in Krefeld; † 28. April 1995 in Swisttal-Ollheim) war ein deutscher Architekt.
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Leben
Bienefeld absolvierte ein Baupraktikum, fühlte seine Berufung zum Architekten, als er die Taufkapelle der Kriegergedächtniskirche von Dominikus Böhm in Neu-Ulm sah. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg, Gefangenschaft in England. Studierte Architektur an den Kölner Werkschulen. Zeichnete und vermaß antike Bauten in Rom und Pompeji. Ab 1948 war er Assistent von Dominikus Böhm. Ab 1959 arbeitete er mit dem katholischen Kirchenarchitekten Emil Steffann. 1963 gründete er sein eigenes Büro in Köln. Anfangs entwarf er im Stil Ludwig Mies van der Rohes, doch wandte sich bald der Architektur der römischen Antike zu, insbesondere den — meist symmetrischen — Bauten aus Ziegelmauerwerk. Sein Manifest ist das Haus Nagel in Wesseling, 1967-69. Die kleine Villa zeigt Anleihen bei Palladio und ist eins der ersten postmodernen Gebäude in Deutschland. Sein letzter Bau, Haus Babanek in Brühl, gilt als sein klarster und kompromisslosester. Er kann als Bienefelds Meisterwerk bezeichnet werden. Bienefeld baute nur Wohnhäuser und Sakralbauten. Bei Wettbewerben für Rathäuser, Museen, Bibliotheken und Opernhäuser (Bastille) blieb er erfolglos. Öffentliche Anerkennung fand er erst am Ende seines Lebens.
Für ein einziges Einfamilienhaus fertigte er bis zu 1.500 Zeichnungen an. Dieser Liebe zum Detail blieb er auch in der baulichen Umsetzung treu, was nicht selten zu erheblichen Komplikationen beim Bau seiner Häuser führte, da ungewöhnlich viele Bauteile nicht standardisiert waren und in aufwändigen Einzelarbeiten hergestellt werden mussten. Dies war einer der Gründe, warum fast alle von Bienefelds Bauwerken die veranschlagten Baukosten und auch die Bauzeit um ein beträchtliches Maß überstiegen.
Bienefeld errichtete etwas mehr als 30 Wohnhäuser und weniger als eine Handvoll Kirchen. Retrospektive 1999 im Deutschen Architektur-Museum Frankfurt. Schrieb in einem Notizheft: "Form ist alles, Funktion ist nichts."
Bienefelds Architektur Stil wird bisweilen mit dem von Carlo Scarpa verglichen. Bienefeld selbst wies diesen Vergleich jedoch stets von sich. Hingegen verwies er gelegentlich darauf, dass er sich bei einigen Bauwerken von toskanischen Bauernhäusern hat inspirieren lassen.
Werke
- Bad Godesberg, St. Hildegard, 1961–62
- Köln, St. Maria vom Frieden, 1961
- Wesseling, St. Andreas, 1964
- Wesseling, Haus Nagel, 1966–68
- Waldweiler, St. Willibrord, 1968
- Swisttal, Ortsteil Ollheim, Haus Derkum, 1978–80
- Wildbergerhütte, St. Bonifatius, 1981
- Köln, Villa Heinze, 1984-88
- Algermissen, Haus Bähre, 1987
- Walberberg, Haus Papachristou, 1987–92
- Delligsen, Haus Strecker, 1990–95
- Brühl, Haus Babanek, 1992–95
Literatur
- Ulrich Weisner: Neue Architektur im Detail. Heinz Bienefeld, Gottfried Böhm, Karljosef Schattner. Karl Kerber Verlag, Bielefeld 1989, ISBN 3-924-63909-4
- Wolfgang Voigt: Die Architektur von Heinz Bienefeld (1926-1995). Berlin 1999
Weblinks
Personendaten NAME Bienefeld, Heinz KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt GEBURTSDATUM 8. Juli 1926 GEBURTSORT Krefeld STERBEDATUM 28. April 1995 STERBEORT Swisttal-Ollheim
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