Delligsen

Delligsen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Delligsen
Delligsen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Delligsen hervorgehoben
51.959.8191
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Holzminden
Höhe: 191 m ü. NN
Fläche: 36,01 km²
Einwohner:

8.243 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 229 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31073
Vorwahl: 05187
Kfz-Kennzeichen: HOL
Gemeindeschlüssel: 03 2 55 008
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstr. 2
31073 Delligsen
Webpräsenz: www.delligsen.de
Bürgermeister: Hans-Dieter Krösche (SPD)
Lage der Gemeinde Delligsen im Landkreis Holzminden
Hessen Nordrhein-Westfalen Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Hildesheim Landkreis Northeim Arholzen Bevern (Landkreis Holzminden) Bevern (Landkreis Holzminden) Bodenwerder Boffzen Boffzen Derental Derental Derental Derental Boffzen (gemeindefrei) Brevörde Deensen Deensen Deensen Grünenplan (gemeindefrei) Grünenplan (gemeindefrei) Grünenplan (gemeindefrei) Delligsen Dielmissen Eimen Eimen (gemeindefrei) Eschershausen Eschershausen (gemeindefrei) Eschershausen (gemeindefrei) Fürstenberg (Weser) Golmbach Halle (Weserbergland) Hehlen Hehlen Heinade Heinade Heinade Heinsen Heyen Holenberg Holzen (bei Eschershausen) Holzminden Holzminden Holzminden (gemeindefrei) Kirchbrak Lauenförde Lenne (Niedersachsen) Lüerdissen Merxhausen (gemeindefrei) Negenborn Ottenstein (Niedersachsen) Pegestorf Polle Stadtoldendorf Vahlbruch Wangelnstedt Wenzen (gemeindefrei)Karte
Über dieses Bild

Delligsen ist eine Einheitsgemeinde und ein Flecken im Landkreis Holzminden in Niedersachsen (Deutschland). Delligsen ist Mitglied der Region Leinebergland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Delligsen liegt im Leinebergland zwischen den Höhenzügen Reuberg im Norden, Steinberg im Nordosten, Selter im Südosten, Hils im Süden und Westen sowie Ith im Nordwesten. Durch den Ort fließt die Wispe als südwestlicher Zufluss der Leine.

Nachbargemeinden

Beginnend im Südosten im Uhrzeigersinn grenzen an den Flecken Delligsen die Stadt Einbeck (Landkreis Northeim), die gemeindefreien Gebiete Wenzen und Grünenplan (Landkreis Holzminden) sowie die Gemeinde Coppengrave (Samtgemeinde Duingen), die Stadt Alfeld und die Gemeinde Freden (Samtgemeinde Freden) (alle Landkreis Hildesheim).

Gemeindegliederung

Nach § 1 Abs. 2 der Hauptsatzung gliedert sich der Flecken Delligsen in die sechs Ortschaften

Grünenplan

Der heutige Luftkurort Grünenplan liegt in rund 300 m über dem Meeresspiegel, mitten im Gebirgszug Hils. Der höchste Punkt im Hils ist die 480,4 m ü. NN hoch gelegene Bloße Zelle.

Hohenbüchen

Hohenbüchen liegt zwischen dem Hils und dem Reuberg und hat eine Einwohnerzahl von ungefähr 450 Einwohner.

Kaierde

Kaierde liegt im niedersächsischen Gebirgszug Hils, hat rund 1.000 Einwohner und ist umgeben von Feld- und Waldflächen.

Geschichte

Delligsen wird mehrfach als Disaldishusen bereits 850 in den Archiven im Kloster Corvey genannt, das in der Nachbarschaft in Kaierde und Gerzen Güterbesitz erwarb.

Im Jahr 1007 wurde die Eringaburg südlich von Delligsen in einer vom Bischof Bernward aus dem Bistum Hildesheim beauftragten Grenzbeschreibung erwähnt, die Bodenfunde deuten aber auf eine weit frühere Besiedlung hin.

Als Herren von Delligsen wird 1140 das von Corvey belehnte edelfreie Geschlecht genannt, dass seit dem 13. Jahrhundert sich nach seiner nahegelegenen Burg Hohenbüchen] nannte. 1355 ging die Herrschaft an die Edelherren von Homburg über und ab 1409 an die Welfen.

1691 begann sehr früh die Industrialisierung des Ortes durch den Bau einer Papiermühle und ab 1735 die errichtete herzögliche Carlshütte, die die Wasserkraft des Flusses Wispe und das Holz aus dem Hils zur Verhüttung der dortigen Eisenerze verwendete. Am 24. Mai 1736 wird die Friedrich-Carls-Hütte zu Delligsen zum Erzabbau und als Eisenhütte gegründet. 1871 Umfirmierung in Eisenwerke Carlshütte AG, 1895 wird die Verhüttung und 1896 der Eisenerzabbau eingestellt und der Betrieb beschränkt sich auf einen reinen Giessereibetrieb. Im Februar 1901 erfolgt der Konkurs infolge von Überschwemmungen. Weiterbetrieb als Braunschweigisch-Hannoversche Maschinenfabrik AG. Nach Fusion mit der Bernburger Maschinenfabrik firmiert die Carlshütte unter diesem Titel weiter. 1917 Umfirmierung in Maschinen- und Fahrzeugfabriken Alfeld/Delligsen. 1930 erneuter Konkurs des Betriebes.

Die Carlshütte wurde ab 1933 wieder als Alfelder Maschinen- und Apparatebaugesellschaft in Betrieb genommen. 1938 übernahm die Eisengiesserei August Engels in Velbert den Eisenhüttenbetrieb und hat 1944 über 1.200 Mitarbeiter.

Auf dem Delligser Friedhof befinden sich Gräber von sowjetischen Zwangsarbeitern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ums Leben gekommen sind. In mehreren Lagern waren rund 1.500 Russen, Ukrainer, Polen, Italiener und Franzosen untergebracht, die für den Rüstungsbetrieb August Engels GmbH arbeiten mussten. Auf dem Werksgelände befand sich auch ein Arbeitserziehungslager (AEL) das der Firma angegliedert war. Auf demselben Friedhof erinnert ein Gedenkstein an die in Konzentrationslagern ermordeten Delligser Juden.

Ab April 1955 erfolgte eine gesellschaftliche Neuordnung und die Carlshütte wird aus den Velberter August-Engels Werken ausgegliedert und firmiert unter Eisen-, Stahl- und Armaturenwerk Friedrich-Carl-Hütte Delligsen weiter. 1984 als FCH-Friedrich-Carl-Hütte GmbH Stahlgiesserei erfolgt mit 700 Mitarbeitern erneut der Konkurs der Hütte. Eine Landesbürgschaft von 500.000 DM zur vorübergehenden Fortführung der Produktion durch den Landeskreditausschuß des Landes Niedersachsen wurde abgelehnt.

Am 1. April 1974 wurde der Flecken Delligsen als Einheitsgemeinde aus den vormals selbständigen Gemeinden Ammensen, Delligsen, Kaierde und Varrigsen des nunmehr aufgelösten Landkreises Gandersheim und Hohenbüchen und Grünenplan des Landkreises Holzminden gebildet.

Im Dezember 1996 lebten 9.375 Einwohner in dem Flecken Delligsen.

Am 1. November 2008 kam es zu einem Brand mit mehreren Detonationen in der Produktionshalle der Firma Chemex GmbH, einer Zulieferfirma für die Gießereiindustrie in Delligsen und Tochtergesellschaft von Hüttenes-Albertus (HA). Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder und es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. In dem nahe gelegenen Bach Wispe kam es durch kontaminiertes Löschwasser zu einem Fischsterben. [2]

Zur Entwicklung des Postwesens in Delligsen siehe:Postroute Braunschweig-Göttingen.

Politik

Bürgermeister des Fleckens Delligsen

  • seit 2001 Hans-Dieter Krösche (SPD) aus Grünenplan. Krösche wurde im September 2003 erstmals als hauptamtlicher Bürgermeister der Einheitsgemeinde gewählt und erreichte im 1. Wahlgang 42,8 Prozent der Stimmen und setzte sich in der Stichwahl mit 52,6 Prozent der Stimmen gegen den parteilosen und von CDU und UWG unterstützen Kandidaten Carsten Schillert durch. Die Wahlbeteiligung betrug 67,1 Prozent in der Stichwahl.
  • 1996-2001 Erwin Mittendorf (SPD) aus Delligsen
  • 1983 Günter Otte

Gemeindedirektor bis 2003

  • 1991-2003 Wolfgang Becker

Gemeinderat 2006–2011

Die ehemalige Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Delligsen Susanne Lorberg trat im August 2007 aus der SPD aus und gehört seitdem als parteiloses Mitglied der CDU-Fraktion an.

Wappen

Motiv 1 (oben links) Ortschaft Grünenplan Die silberne Tanne weist auf den Grünenplan umgebenden Tannenwald und dem sich hieraus ergebenden Fremdenverkehr hin. Der silbern dargestellte Glasbläser ist im Zusammenhang mit der Glaserzeugung im Hils in der Nähe Grünenplans zu sehen.

Motiv 2 (oben rechts) Ortschaft Delligsen Der blaue Hammer und der blaue Schlegel in Gold gekreuzt ist aus dem Wappen der ehemaligen Gemeinde Delligsen übernommen worden. Diese Abbildung soll zum Ausdruck bringen, dass die Entwicklung Delligsens mit dem früher im Hils betriebenen Erzbergwerk eng zusammenhängt. Bereits seit 1734 wurde in der in Delligsen von Herzog Carl gegründeten "Carls-Hütte" das im Hils gewonnene Erz verhüttet. Daraus entwickelte sich die eisenschaffende Industrie in Delligsen.

Motiv 3 (unten links) Ortschaft Hohenbüchen Der rote Bergfried in Gold auf grünem Dreiberg entstammt dem Wappen der ehem. Gemeinde Hohenbüchen und weist darauf hin, dass dort einmal die Burg der "Edelherren von Hohenbüchen" stand.

Motiv 4 (unten rechts) Mit diesem Motiv wird auf die ehemalige Zugehörigkeit der sechs Hilsorte zum früheren Herzogtum Braunschweig hingewiesen. Ein steigender gekrönter Löwe und die braunschweigischen Landesfarben "blau-gelb" bringen dieses zum Ausdruck.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten


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