- Binnenfluss
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Als Binnenfluss wird ein Fließgewässer bezeichnet der im Landesinneren entspringt und dessen Fluss im Landesinneren verläuft. Es mündet in einen Binnensee oder eine Schlucht, mancherorts auch ein Canyon genannt, und endet dort.
Ein Beispiel ist der Zephan in der Mongolei[1].
Inhaltsverzeichnis
Große Binnenflüsse in Asien
Die meisten Binnenflüsse befinden sich im Inneren Asiens. Der längste ist mit 2100 km (früher 2.700 km) der Tarim-Fluss in Xinjiang, dem zentralasiatischen nordwestlichen Autonomen Gebiet Chinas. Da er viele Trockengebiete im Norden der Taklamakan-Wüste durchzieht, wird er von den einheimischen Uiguren als „Fluss des Lebens“ bezeichnet und für Künstliche Bewässerung verwendet (siehe auch Tugai-Wälder). Am Tarim wohnen 58 % der 9 Millionen Uiguren und erwirtschaften auf nur 1 % der Landesfläche (bewässerte 12.000 km²) Agrarprodukte im Wert von 2–3 Mrd. Euro.
Unter den Tarim-Zubringern sind einige fast 1000 km lang (Aksu, Kaxgar, Hotan und Yarkant He im Westen, Kaidu und Qargan He im Osten), so dass das Flusssystem über eine Million Quadratkilometer von Zentralasien „entwässert“. Die an den Flüssen verlaufende „Grüne Mauer“ aus Eufratpappeln verhindert die Vereinigung der beiden großen Sandwüsten Taklamakan und Kuruk Tag. Im Schutz dieser Auwälder werden seit etwa 2000 Jahren die Flussoasen entlang der alten Seidenstraße nachhaltig bewirtschaftet.
Auch im Hochland von Tibet gibt es einige bis 300 km lange Binnenflüsse, während in seinem Osten und Süden mehrere große Ströme entspringen, die über tausende Kilometer bis zum Ost- bzw. Südchinesischen Meer ziehen (u. a. Jangtsekiang und Mekong).
Im Norden Sinkiangs schließt das Einzugsgebiet des kasachischen Balchaschsees an, dessen Zubringer Ili (Ölfeld Karamayi), Karatal und Aksu) ihre Wasser ebenfalls im Lande lassen. Auch weiter nördlich und westlich – gegen das Gebiet des sibirischen Irtysch und des Aralsees zu – versickern hunderte km lange Flüsse in den Fels- und Sandwüsten Kasachstans und der Hungersteppe.
Der Hoangho („Gelber Fluss“ Chinas) wurde in den letzten Jahren mehrmals fast zum Binnenfluss, weil Niederschläge ausblieben oder zu viel Wasser zur Bewässerung entnommen wurde. 1999 führte er mit 7 Milliarden Kubikmeter nur ein Viertel der normalen Menge. Am schlimmsten war es im Dürrejahr 1997, wo der Strom über 300 Tage das Meer nicht mehr erreichte. In Taiyuan (400 km südwestlich von Peking) ist Wasser heute schon so knapp wie in einer Oase.
Geschichtlich und kulturell bedeutsam sind die zwei großen Flüsse Zentralasiens und Turkestans, der Amudarja (altgriechisch Oxus) und der Syrdarja. Von den meisten Geografen werden sie zu den Binnenflüssen gerechnet, weil ihr Mündungsgebiet – der Aralsee – angesichts seines Austrocknens kaum mehr als Binnenmeer (wie etwa die Kaspisee) gelten kann. Auch viele „Endseen“ in den Halbwüsten anderer Regionen befinden sich im Stadium des Rückzugs.
Regional bedeutsam sind auch zahlreiche (kürzere) Binnengewässer des Iran, wo sich z. B. im Hochland zwischen den Bergketten des Zagros und des Kuhrud seit der Antike zahlreiche agrarische und Kulturzentren entwickelt haben – z. B. Persiens zweitgrößte Stadt Esfahan und das Teppichzentrum Kaschan.
Binnenflüsse in Afrika und Amerika
Siehe Algerien, Sahelzone, Tschadsee, Kalahari
Siehe auch
- Vorderasien, Zentralasien, Fergana, Tiefland von Turan
- Tianshan, Kunlun- und Alai-Gebirge
- Tarimbecken, Qarqan, Yurungkax, Turfan-Senke (Depression −154 m), Junggar-Becken, Manas, Ulungur
- Lop Nur-See, Bagrax-und Ebinur-See
- Iranisches Hochland, Qom, Khorasan, Turan
Weblinks
- „Bevor die Erde zur Wüste wird“ (PDF-Datei; 950 kB)
- Zwischenstaatliche Wassernutzungskonflikte in Zentralasien (PDF-Datei; 718 kB)
- China – Fakten und Zahlen 2005
Einzelnachweise
Kategorien:- Fluviale Landschaftsform
- Limnologie
- Fluss
- Zentralasien
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