Biotitgneis

Biotitgneis
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Begründung: für diese grosse Gruppe von Gesteinen schwach ausgebaut, Bebilderung verbesserungswürdig, Literatur ergänzungsbedürftig.-- 29. Nov. 2008, Lysippos

Bändergneis

Der Gneis (alte sächsische Bergmannsbezeichnung aus dem 16. Jahrhundert, vielleicht zu althochdeutsch: gneisto, mittelhochdeutsch: ganeist(e), g(e)neiste „Funke“) ist ein metamorphes Gestein mit hohem Umwandlungsgrad. Früher (teilweise noch bei Goethe) war die gängige Namensform Gneus.

Gneis besteht hauptsächlich aus den Mineralen Feldspat (> 20 %), Quarz sowie Hell- und Dunkelglimmer. (Dazu der bergmännische, auch für Granit gültige, Merksatz: „Feldspat, Quarz und Glimmer: Die drei vergess' ich nimmer!“)

Das Gefüge ist in der Regel mittel- bis grobkörnig, bei gut sichtbarer Paralleltextur: Die Kristalle sind eingeregelt. Das Gestein ist lagig-flaserig bis grobschieferig, und oft sichtbar gebändert.

Gneise sind weltweit verbreitet und finden sich häufig in den alten Kernen (Kratonen) der Kontinente, wo sie durch tief reichende Erosion freigelegt wurden. In der Regel haben diese Gesteine seit ihrer Entstehung gleich mehrere Phasen der Gesteinsumwandlung (Regionalmetamorphosen) mitgemacht. Die älteste Gesteinsformationen der Erde sind der Acasta-Gneis aus dem Hadaikum von 4.030 mya aus dem westlichen Kanadischen Schild und der Gneise enthaltende Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel aus dem östlichen Kanadischen Schild. Gneise finden sich aber auch in den Kristallinzonen jüngerer Faltengebirge.

Inhaltsverzeichnis

Einteilung

Gneise lassen sich auf Grund ihrer mineralischen Zusammensetzung, nach ihrem Gefüge oder aber nach ihrer Entstehung (Genese) gliedern.

Mineralogisch unterscheiden sich die Gneise nach Art der vorhandenen Minerale. Unterschieden nach verschiedenen Glimmern kennt man zum Beispiel Biotitgneis, Muskovitgneis oder Zweiglimmergneis. Bei hohen Anteilen von Cordierit oder Hornblende spricht man entsprechend von Cordieritgneis oder Hornblendegneis.

Unabhängig davon kann man Gneise auch auf Grund ihres Gefüges gliedern; so kennt man hier etwa Augengneise, wenn eine feinkörnigere Gesteinsmatrix um größere Mineral-Einsprenglige „herumzufließen“ scheint, oder Flasergneise, wenn das Gefüge eher linienhaft-flaserig entwickelt ist und weniger planar-schiefrig. Zuweilen sind Gneise deutlich gebändert.

Genese

Das Schichtgefüge (Foliation) der Gneise entsteht durch die Entmischung (Seigerung) von Lagen aus hellen Feldspäten und Quarz und den dunklen Mineralen, auf Grund ihrer unterschiedlichen Plastizität unter hohen Temperaturen. Besonders die dunklen Glimmer und Schichtsilikate neigen dazu, sich unter tektonischer Belastung durch seitliche Neukristallisation flächig einzuregeln, während Quarz und Feldspäte eher körnig bleiben. Die räumliche Lage der Schieferungsflächen entspricht dabei der Richtung der maximalen tektonischen Scherkräfte.

Üblich ist eine Unterscheidung der Gneise nach ihren Ausgangsgesteinen (Edukten):

  • Orthogneise stellen das metamorphe Umwandlungsprodukt von Feldspat- und Quarz-reichen magmatischen Gesteinen, wie z.B. Granit oder Granodiorit dar. Oftmals haben sie aber bereits mehrere Gesteinsumwandlungen durchgemacht (Polymetamorphose) und entstanden genau genommen aus bereits vorliegenden Gneisen.
Paragneis, Serizzo
  • Einen Übergang von den metamorphen Gneisen zu den magmatischen Tiefengesteinen stellt der Migmatit (oder auch Anatexit) dar.

Wenn das Ausgangsgestein eines Gneises genau bekannt ist, wird von Granit-Gneis, Syenit-Gneis oder gar Geröll-Gneis gesprochen. Hierbei unterscheiden sie sich von chemisch und mineralogisch identischen metamorphen Gesteinen, wie Meta-Granit, etc. nur durch ihre typisches, schiefriges Gefüge. Daneben können Gneise auch nach dem Grad ihrer Metamorphose eingeteilt werden, als Epi-, Meso-, oder Kata-Gneis, unter jeweils höherem Druck und höheren Temperaturen.

Gneis als Naturstein

Oftmals werden Gneise auch als Granit gehandelt, da sie sehr ähnliche technische Eigenschaften wie dieses Gestein aufweisen. Sie haben allerdings eine durchwegs höhere Wasseraufnahme und bessere Biegezugwerte. Sie sind als Natursteine polierfähig und frostfest. Die Feldspäte bestimmen die Farbe, Quarz bestimmt die Härte sowie die Abriebfestigkeit der Gneise. Die Glimmer (Muskovit, Biotit) verleihen den Gneisen ihre guten Spalteigenschaften.

Die technischen Unterschiede zwischen Para- und Orthogneisen sind zu vernachlässigen. Es lässt sich festhalten, dass in aller Regel die bunten Gneise entweder Migmatite oder Orthogneise und die grauen Paragneise sind. Die hellen (fast weißen) Gneise sind Granulite.

Bekannte Natursteinsorten

Siehe auch

Literatur

  • Siegfried Matthes, Martin Okrusch: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer, Berlin 2005, ISBN 3540238123. 
  • Roland Vinx: Gesteinsbestimmung im Gelände. Springer, Berlin, Heidelberg 2008, ISBN 9783827419255. 
  • Gregor Markl: Minerale und Gesteine. Eigenschaften - Bildung - Untersuchung. Elsiever, München 2004, ISBN 3827414954. 

Weblinks


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