- Stainz
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Stainz Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Deutschlandsberg Kfz-Kennzeichen: DL Fläche: 9,18 km² Koordinaten: 46° 54′ N, 15° 16′ O46.89403055555615.263858333333349Koordinaten: 46° 53′ 39″ N, 15° 15′ 50″ O Höhe: 349 m ü. A. Einwohner: 2.521 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 274,62 Einw. pro km² Postleitzahl: 8510 Vorwahl: +43 3463 Gemeindekennziffer: 6 03 33 NUTS-Region AT225 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptplatz 1
8510 StainzWebsite: Politik Bürgermeister: Walter Eichmann (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Stainz im Bezirk Deutschlandsberg (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Stainz ist eine Marktgemeinde mit 2521 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Deutschlandsberg in der Weststeiermark (Österreich).
Stainz hat einen langgestreckten Marktplatz, der großteils von Bürgerhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert umschlossen wird. In der unteren Mitte befindet sich eine kleine Grünanlage mit einer Mariensäule.
Inhaltsverzeichnis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in StainzSchloss Stainz
Schloss Stainz ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, das um 1229 durch Leuthold von Wildon gegründet und 1785 von Kaiser Josef II. säkularisiert wurde. 1840 wurde es von Erzherzog Johann um 40.000 Gulden erworben. Heute ist das Schloss im Besitz der Grafen von Meran, die Nachfahren von Erzherzog Johann sind. Im Schloss befindet sich ein Museum, das zum steirischen Universalmuseum Joanneum gehört. Zu sehen sind zwei Sammlungen: Zum einen das im Herbst 2009 neu eröffnete Landwirtschaftsmuseum, das altes bäuerliches Gerät zeigt und die verschiedenen Zweige der Landwirtschaft präsentiert, zum anderen ein 2006 eröffnetes, didaktisch aufbereitetes Jagdmuseum, das Einblick in die Geschichte der Jagd gibt.
Wein und Stein
Stainz ist vor allem für seinen Schilcher bekannt, der schon 400 v. Chr. von den Kelten gezogen wurde. Jährlich im August werden die Stainzer Schilchertage veranstaltet, ein mehrtägiges Volksfest rund um den Schilcherwein und andere lokale Spezialitäten. Stainz ist auch die Namensgeberin für die „Stainzer Platten“, ein Gestein aus Gneis, aus dem Platten gewonnen werden, die als Baumaterial, Fußboden usw. dienen.
Geschichte
Archäologische Grabungen am Lethkogel bei der Stainzer Warte belegen die Verarbeitung von Kupfer in Schmelzöfen aus der Kupferzeit bis in die späte La-Tène-Zeit.[1]
Stainz wurde 1177 als Stawiz erstmals urkundlich genannt und erhielt 1218 das Marktrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit. 1229 gründete Leuthold von Wildon das Augustiner Chorherrenstift. Eine Sage erzählt, dass Leuthold an dieser Stelle auf der Jagd versehentlich ein Kind getötet hat.
1785 wurde das Stift durch Kaiser Josef II. aufgehoben, die Mönche vertrieben und die wertvollen Bücher zerstört. Erzherzog Johann kaufte 1840 das Schloss und Herrschaft Stainz um insgesamt 250.000 Gulden. 1850 wurde er zum ersten Bürgermeister der damals 700 Einwohner zählenden Marktgemeinde Stainz gewählt.
In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts war die Marktgemeinde Stainz einer der „Kristallisationskerne“[2] der bedingt durch die Weltwirtschaftskrise in Österreich aufstrebenden NSDAP. Während des nationalsozialistischen Juliputsches im Jahr 1934 wurden der Markt und seine Umgebung vollständig von den Nationalsozialisten beherrscht, die Postenkaserne der Gendarmerie und andere öffentliche Gebäude waren von ihnen besetzt. Beim Kampf um den Gendarmerieposten sind insgesamt drei Menschen gestorben: der Postenkommandant, ein Heimwehrangehöriger und ein Nationalsozialist. Nach der Niederschlagung des Putsches wurden im Gebiet des Gendarmeriepostenrayons Stainz 117 Personen wegen Beteiligung am Juliputsch verhaftet, eine unbekannte Anzahl weiterer Putschisten war flüchtig.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Quelle: Statistik Austria [4]
Wappen
Das Stainzer Wappen ist ein Doppelwappen, über dem ein Engelkopf mit ausgebreiteten Schwingen positioniert ist. Der linke Teil zeigt ein Seeblatt, das von den Wildoniern übernommen wurde. Rechts sind Rad und Richterschwert zu sehen, symbolische Zeichen für das Marktrichteramt. Außerdem sind Rad und Schwert auch die Attribute der Hl. Katharina, der Schutzpatronin der Stainzer Pfarrkirche.
Flascherlzug
Der Flascherlzug wurde im Jahr 1892 eröffnet. Sein Name kommt aus der Zeit des Wunderdoktors Höllerhansl (1866–1935), der den Ruf hatte, aus dem Urin Krankheiten erkennen zu können und in Marhof in der Nähe von Stainz lebte. Aus diesem Grund reisten viele Kranke mit einem Flascherl Urin an, was dem Zug zu diesem Namen verhalf. Heute ist der Flascherlzug eine Touristenattraktion.
Bildung
Stainz hat eine Volks-, Haupt- und Realschule, sowie eine polytechnische Schule. Weiters hat Stainz auch eine land- und forstwirtschaftliche Fachschule und eine öffentlich-rechtliche Musikschule.
Partnergemeinden
Im Juni 2011 beschloss der Gemeinderat von Stainz, mit den Nachbargemeinden Georgsberg, Marhof, Rassach, Stallhof, Stainztal die Kleinregion Stainz zu gründen. In diesem Gemeindeverband sollen Verwaltungsaufgaben dieser Gemeinden gemeinsam erledigt werden. Der Verband wird Rechtspersönlichkeit haben und beruht auf freiwilliger Vereinbarung. Sein Sitz ist Stainz,[5] seine rechtliche Basis § 38a der Gemeindeordnung.[6]
Weblinks
Commons: Stainz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienHistorische Landkarten
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Die Abhänge der Koralm westlich von Stainz, Josephinische Landesaufnahme, um 1780
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Unterkunft für 408 Mann und 24 Pferde laut Franziszeischer Landesaufnahme, um 1835
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Stainz im Stainztal, Aufnahmeblatt der Landesaufnahme 1877/78
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In der franzisco-josephinischen Landesaufnahme, um 1910
Einzelnachweise
- ↑ Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 44, Jahrgang 2005, Wien 2006; Band 45, Jahrgang 2006, Wien 2007, Seite 672 und Band 46, Jahrgang 2007, Wien 2008.
- ↑ Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren ...“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (=Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 142.
- ↑ Die bislang ausführlichste Abhandlung über die Kämpfe während des Juliputsches in Stainz und allen anderen Orten des Bezirks findet sich in Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren ...“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (=Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 152-178. Die Darstellung zur Marktgemeinde Stainz findet sich auf S. 153-158.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Stainz
- ↑ Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. Nr. 27 vom 8. Juli 2011. 84. Jahrgang 2011. Seite 14.
- ↑ Steiermärkische Gemeindeordnung in der Fassung der Änderung im Landesgesetzblatt Nr. 92, ausgegeben am 4. September 2008, 27. Stück, Seite 304 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 des stmk. Gemeindeverbandsorganisationsgesetzes (GVOG) 1997.
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