- Blackburn Aircraft Ltd.
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Blackburn Aircraft Ltd. war ein britischer Flugzeughersteller.
Im Jahre 1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges von Robert Blackburn als Blackburn Aeroplane gegründet, später umbenannt in Blackburn Aeroplane & Motor Company, entwickelte sich das Unternehmen in Kürze zu einem der führenden britischen Rüstungsunternehmen in diesem Krieg. Weit über 100 Doppeldecker wurden von der britischen Luftwaffe und den britischen Marinefliegern bei Blackburn geordert.
Erfolgreich war unter anderem die Blackburn Kangaroo, ein zweimotoriger Bomber, hauptsächlich für die Jagd auf deutsche U-Boote in der Nordsee eingesetzt.
Nach Kriegsende erwarb das Unternehmen eine ehemalige Kugellagerfabrik und stellte dort Beschläge und andere Ersatzteile für die Flugzeugindustrie vor. Mit diesem „zweiten Standbein“ als Zulieferunternehmen überstand Blackburn die Jahre, in denen die Aufträge für Flugzeugneubauten stark rückläufig waren.
Auch in den Nachkriegsjahren sowie zur Zeit des 2. Weltkriegs lag der Schwerpunkt der Produktion bei Blackburn auf Marineflugzeugen wie Torpedojagdflugzeugen, U-Jagd-Flugzeugen, Flugbooten und trägergestützten Maschinen. Nach dem Bau des ersten Wasserflugzeuges im Jahre 1914 hatte Robert Blackburn ein Faible für diese Art Flugzeuge entwickelt. Nicht zuletzt war dies der Grund dafür, dass die Hauptproduktion des Unternehmens in der Zeit von 1928 bis 1932 zu der im Jahre 1916 in Brough erworbenen Fabrik verlegt wurde, ein Standort in der Nähe einer Wasserfläche. Problematisch war jedoch der Transport von über 1000 Beschäftigten von der bisherigen Zentrale in Leeds, die täglich per Bahn nach Brough befördert werden mussten.
1936 übernahm Blackburn Cirrus-Hermes und produzierte die Flugmotoren Blackburn Cirrus Minor, Blackburn Cirrus Major und Blackburn Cirrus Bombardier.
1939 wurde die Firma in Blackburn Aircraft Ltd. umbenannt. Während des 2. Weltkriegs stellte Blackburn in seinen Werken in Brough, Leeds, Dumbarton und Sherburn-in-Elmet nicht nur eigene Flugzeuge her, sondern reparierte dort auch in England stationierte beschädigte US-amerikanische Militärmaschinen.
Eine Blackburn Skua war übrigens das erste britische Flugzeug, das zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Feindmaschine abschoss.
Nach dem Ende des Krieges kam es bei Blackburn auf Grund fehlender Aufträge zur Herstellung neuer Flugzeuge zu einem Einbruch, und es wurden zeitweilig unternehmensfremde Aufträge wie beispielsweise die Herstellung von Brotbackformen angenommen.
1949 kam es zu einer Fusion mit der Firma General Aircraft zu Blackburn and General Aircraft und zu mit der Blackburn Beverly, einem schweren Transportflugzeug, zu einem neuen Aufschwung.
Ende der 1950er-Jahre entwickelte man mit der Blackburn B-103 Buccaneer das schnellste und gleichzeitig letzte Flugzeug dieses Unternehmens, bevor das Unternehmen, das zeitweise über 5000 Mitarbeiter beschäftigt hatte, im Rahmen der staatlich gesteuerten Umstrukturierung der britischen Rüstungsindustrie im Jahre 1964 in der Hawker Siddeley Group aufging.
Blackburn-Flugzeugtypen
- B-2
- B-5 Baffin
- B-6 Shark
- R.B.1 Iris
- R.B. 3A Perth
- B-5 Skua
- T.5 Ripon
- B-25 Roc
- B-26 Botha
- B-37 Firebrand
- B-54
- B-88
- B-101 Beverley
- B-103 Buccaneer
- B.20
- B.44
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