Bleidichlorid

Bleidichlorid
Kristallstruktur
Strukturformel von Blei(II)-chorid
__ Pb2+     __ Cl-
Allgemeines
Name Blei(II)-chlorid
Andere Namen
  • Bleidichlorid
  • Hornsalz
Verhältnisformel PbCl2
CAS-Nummer 7758-95-4
Kurzbeschreibung weißes Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 278,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,85 g·m−3[1]

Schmelzpunkt

500 °C[1]

Siedepunkt

950 °C[1]

Löslichkeit

10 g/L in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 61-20/22-33-62-50/53
S: 53-45-60-61
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−359 kJ·mol−1 [3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Blei(II)-chlorid (PbCl2) ist das Blei(II)-salz der Salzsäure. Es kristallisiert in weißen, rhombischen Nadeln oder Prismen aus.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

In der Natur kommt Blei(II)-chlorid als Mineral Cotunnit vor.

Gewinnung und Darstellung

Blei(II)-chlorid lässt sich durch Reaktion von Blei oder Blei(II)-oxid mit Chlor darstellen.[4]

\mathrm{Pb + Cl_2 \longrightarrow PbCl_2}


Da Blei(II)-chlorid in Wasser schwerlöslich ist, fällt es aus bleihaltigen wässrigen Lösungen aus. Dies wird in der Salzsäuregruppe des Kationentrennungsganges ausgenutzt, um Blei von anderen Ionen abzutrennen. [5]

Eigenschaften

Blei(II)-chlorid

Blei(II)-chlorid kristallisiert wie Blei(II)-fluorid und Blei(II)-bromid in der mit der Uran(III)-chloridstruktur verwandten PbCl2-Raumstruktur. Dabei ist jedes Bleiatom von insgesamt neun Chlorid-Atomen koordiniert. Diese bilden als Koordinationspolyeder verzerrte dreifach überkappte, trigonale Prismen, die über gemeinsame Flächen miteinander verbunden sind. [4]

Während Blei(II)-chlorid in kalter, verdünnter Salzsäure nur sehr gering löslich ist, löst es sich gut in konzentrierter Salzsäure unter Bildung von Chloroplumbaten.[5] Löslich ist es zudem in Ammoniumchlorid und -nitratlösungen, da sich dabei lösliche Doppelsalze bilden.[6]

Verwendung

Blei(II)-chlorid wird zur Herstellung von Bleichromat und als Flussmittel verwendet. Früher wurde es auch zur Herstellung mehrerer Pigmente, Pattinsons Bleiweiß (Bleihydroxidchlorid) und Veroneser Gelb (Bleioxidchlorid) genutzt.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d Sicherheitsdatenblatt (Merck)
  2. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Bleiverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  3. PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, Seite 116
  4. a b Arnold F. Holleman, Nils Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie, 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, S. 1013-1015, ISBN 978-3-11-017770-1.
  5. a b Jander, Blasius, Strähle: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1995, S. 245, ISBN 978-3-77-760672-9.
  6. a b Bleichloride in: Roempp Chemie Lexikon, Thieme Verlag, 2009, online

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