- Blixa Bargeld
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Blixa Bargeld (* 12. Januar 1959 in Berlin; eigentlich Christian Emmerich) ist ein deutscher Musiker, Performance-Künstler, Komponist, Autor, Schauspieler und Frontmann der Band Einstürzende Neubauten. Sein Pseudonym ist eine Reverenz an den dadaistischen Künstler Johannes Theodor Baargeld. Der Vorname stammt von einer Faserstiftmarke.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Bargeld wurde als Gründer und Sänger der Gruppe Einstürzende Neubauten bekannt und war von 1984 bis 2003 Gitarrist der Band Nick Cave and The Bad Seeds. Er galt auch als Mitbegründer des Festivals Genialer Dilletanten. Darüber hinaus veröffentlichte er zwei Soloalben.
1987 trat er als Mitglied von „Nick Cave & The Bad Seeds“ in Wim Wenders' Film Der Himmel über Berlin auf. Ende der 1990er Jahre spielte er einen pyromanischen Sadisten in einem RTL-Krimi mit Iris Berben. Weiterhin war er 1996 im Film Die Totale Therapie in einer Hauptrolle als Psychotherapie-Guru zu sehen.[1] 1996 entstand der Kurzfilm Blixa Bargeld Stole My Cowboy Boots mit Michael Imperioli in der Hauptrolle, in dem Bargeld allerdings nicht selbst auftrat. 1999 wurde Bargeld für den US-Spielfilm Die Mumie verpflichtet. In dem Film hat er als Teil des „sound-designs“ das „mummy growling“ übernommen, ist also für die Mumien-Äußerungen (Schreien, Zischen usw.) verantwortlich. Bargeld war auch in Werbespots für die Baumarktkette Hornbach tätig.(Link "Blixa liest Hornbach")
In Österreich erlangte der Name Blixa Bargeld zusätzliche Bekanntheit. In ihrer Sendung Salon Helga auf dem öffentlich-rechtlichen Radiosender FM4 unternahmen die beiden selbsternannten "Radiospaßmacher" Stermann & Grissemann diverse Terroranrufe in deutsche Hotels, in denen sie Texte durchgaben, die Blixa angeblich bei ihnen vergessen hatte. Wortlaut eines solchen Textes war etwa: "Eine Kuh steht auf der Weide, neben ihr ein Stückchen Kreide. Ich mal die Kuh mit Kreide an, das ist die Kuh mit Kreide dann!"
1988 nahm er zusammen mit FM Einheit und Heiner Müller eine Fassung von Müllers Hamletmaschine auf.
Bargeld war an Theaterprojekten von Heiner Müller, Werner Schwab und Peter Zadek beteiligt. Seit Mitte der 1990er Jahre tritt Bargeld auch als Solokünstler mit den so genannten Rede/Speech Performances live auf. Dabei wird er oft vom Tonmeister Boris Wilsdorf technisch unterstützt.
2001 wirkte er als Sprecher an der Hörspielfassung von Michel Houellebecqs Roman Elementarteilchen mit und steuerte die Musik bei.
2005 inszenierte er für die Salzburger Festspiele Warten auf die Barbaren von J.M. Coetzee.
Bargeld war 30 Jahre lang bekennender Vegetarier, bis er seiner Frau zuliebe wieder mit dem Fleischessen anfing.[2] Er ist mit der Mathematikerin Erin Zhu verheiratet, das Paar hat eine Tochter.
Eigenen Aussagen zufolge verwendet Bargeld seinen bürgerlichen Namen nicht mehr und wird selbst von seiner Mutter mit dem Künstlernamen Blixa angeredet. Er lebt heute hauptsächlich in Peking, zeitweise in Berlin und San Francisco.
Solowerke
- CD RECYCLED, 2000, zusammen mit dem Tim Isfort Orchester
- CD Commissioned Music, 1995
- DVD Rede/Speech, 2005
- CD Blixa Bargeld liest Bertolt Brecht: Erotische Gedichte, 2006
- CD anbb: alva noto & blixa bargeld: Mimikry, 2010, zusammen mit Alva Noto
Literatur
- Blixa Bargeld: Stimme frißt Feuer. Merve, Berlin 1988, ISBN 3-88396-056-X
- Blixa Bargeld: Headcleaner. Texte für Einstürzende Neubauten. Gestalten Verlag, Berlin 1997, ISBN 978-3931126124, Englisch/Deutsch
- Blixa Bargeld: serialbathroomdummyrun. 1998, ISBN 978-3932955976, Bildband seiner ehemaligen Hotelbadezimmer
- Blixa Bargeld, Kain Karawahn und Yoko Tawada: 233 °C. Konkursbuch Verlag, Tübingen 1999, ISBN 3887691334
- Jürgen Teipel: Verschwende Deine Jugend – Ein Doku-Roman über den deutschen Punk und New Wave. 11. Auflage. Suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-5183-9771-8.
- Blixa Bargeld: Europa kreuzweise: Eine Litanei. Residenz Verlag, 2009, ISBN 3701715009
Gespräche
- Ich war ja nie der Punk, der vorm Postamt rumsteht, Spiegel-online-Interview mit Blixa Bargeld zum 50. Geburtstag, online
- Der Künstler Blixa Bargeld im Gespräch mit Joachim Scholl, in der Reihe Zwischentöne des Deutschlandfunks, 22. Februar 2004, 13:30-15:00 Uhr
- Andere sind reich – ich bin legendär – Interview in der ZEIT vom 26. April 2011
Film
- Mein Leben - Blixa Bargeld. Dokumentation, Deutschland, 2008, 43 Min., Regie: Birgit Herdlitschke, Produktion:ZDF, arte, Inhaltsangabe von arte
Einzelnachweise
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,90344,00.html
- ↑ Jenny Hoch: „Ich war ja nie der Punk, der vorm Postamt rumsteht“, Spiegel online, 27. Januar 2009, Interview
Weblinks
- Blixa Bargeld in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Werke von und über Blixa Bargeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Blixa Bargelds Website
- Website der Einstürzenden Neubauten
Kategorien:- Rocksänger
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