- Blockhaus (Dresden)
-
Als Blockhaus wird in Dresden die Neustädter Wache an der Westseite des Neustädter Brückenkopfes der Augustusbrücke bezeichnet. Das freistehende Gebäude befindet sich am Neustädter Markt, wenige Meter vom Goldenen Reiter entfernt. Den Namen Blockhaus erhielt es vermutlich aus zwei Gründen, und zwar wegen seiner würfelähnlichen Bauform und wegen seiner ursprünglichen Nutzung als Kontroll- und Zollstation.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Neustädter Wache wurde 1732 bis 1737 nach Plänen von Zacharias Longuelune errichtet. Nach Longuelunes Entwurf wurde vermutlich unter Leitung von Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff 1749 bis 1750 das erste Obergeschoss errichtet. In diesem Zuge integrierte man den umlaufenden Bogengang in den kubischen Baukörper. Seit 1755 war im Blockhaus die Neustädter Wache untergebracht.
In dem Haus unterzeichneten im Verlauf des Siebenjährigen Krieges am 4. September 1759 die Preußischen Truppen ihre Kapitulation, woraufhin Dresden von den Österreichern besetzt wurde. Zwischen 1892 und 1893 erfolgte ein Ausbau der Dachgeschoßzone.
Durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg brannte das Blockhaus aus und blieb danach 35 Jahre lang eine Ruine, bevor es zwischen 1978 und 1982 wieder aufgebaut wurde. Dabei verzichtete man auf die Rekonstruktion der Dachausbaus von 1892.
Nutzung seit 1980
1980 wurde das Blockhaus als Restaurant „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ wiedereröffnet.
Nach der Wende wurde das Restaurant geschlossen und das Gebäude 1994 vom Bund an den Freistaat Sachsen veräußert. Der Kaufvertrag enthielt dabei als „Gegenleistung“ für den Vorzugspreis von 3,6 Millionen Euro die Zweckbindungsklausel „...der Käufer verpflichtet sich, das Grundstück für einen Zeitraum von 15 Jahren...weiter für Zwecke der unmittelbaren Verwaltung zu nutzen...“. Somit wurde das Blockhaus seither für Veranstaltungen der Landesregierung genutzt, zudem haben darin die Sächsische Akademie der Künste, die Außenstelle Dresden der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt ihren Sitz.
Da die Beschränkungen des Kaufvertrags ab 2010 hinfällig sind, wird nun beispielsweise über gastronomische und Ausstellungs-Nutzung nachgedacht sowie – wie bereits Anfang der 1990er Jahre – über ein Spielcasino.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bd. Dresden. München, Berlin (Deutscher Kunstverlag) 2005. S. 117 ISBN 3-422-03110-3
Weblinks
Commons: Blockhaus (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.057513.740702777778Koordinaten: 51° 3′ 27″ N, 13° 44′ 26,53″ OKategorien:- Bauwerk des Barock in Dresden
- Rekonstruiertes Bauwerk in Dresden
- Gebäude in Dresden
- Erbaut in den 1730er Jahren
- Innere Neustadt
Wikimedia Foundation.