- Blocksberg (Berg)
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Blocksberg ist heute in erster Linie eine andere Bezeichnung für den Brocken im Harz. Auch andere Erhebungen in Europa tragen oder trugen diesen Namen. Er wird fast ausschließlich in Verbindung mit Hexen (speziell Brockenhexen) und der Hexenverfolgung verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Der Ursprung des Namens Blocksberg liegt in der Bedeutung des Ausdrucks „Block“ oder „Klotz“ für das Hexenwesen; dort spielt er eine große Rolle: Block, Hackeblock und Klötzchen sind Namen von Zauberinnen; Bockhack und Hackeblock heißen Spiele, die in Beziehung zu Hexen stehen.
Begriffsgeschichte
Im slawischen und deutsch-slawischen Raum gab es ursprünglich zahlreiche Erhebungen, die als Hexenberge galten und den Namen Blocksberg trugen. Die Bezeichnung wurde vor allem im Niederdeutschen für verschiedene Berge verwendet, die als Treffpunkt für Hexenversammlungen galten.[1]
Die erste Erwähnung des Namens findet sich im Jahr 1485 in einem Lübecker Gebetbuch als „Blokkesberghe“.
Die Verbreitung dieser Bezeichnung für den Brocken entstand durch das Werk Blockes-Berges Verrichtung von Johannes Praetorius aus dem Jahr 1668.[1]
Entwicklung unter den Hexenversammlungsplätzen
Bis zum 16. Jahrhundert wurden nur sehr selten genaue Orte der Hexenversammlungen genannt. Zunächst erscheinen Plätze wie die Heide von Baraona, die Landes bei Bordeaux oder Felsen wie der Puy de Dôme in Frankreich, der Dovrefjell in Norwegen, der Hekla auf Island, Kyöpelinvuori in Finnland und der Meeresfelsen Blåkulla („Blocksberg“[2]) in Schweden. In Deutschland galten unter anderen im Schwarzwald vor allem der Kandel, der Heuberg bei Rottenburg am Neckar[3] und der Staffelberg in Franken als Hexenberge. Im 17. Jahrhundert werden außerdem der Hörselberg in Thüringen und der Bocksberg in Niedersachsen genannt.
Zur Zeit der Hexenverfolgung entstanden im Volk die Erzählungen über Hexen, in denen verschiedene Berge als Versammlungsplätze auftauchen. Im Laufe der Zeit unterschieden sich diese Geschichten immer weniger voneinander, so dass sich bestimmte Berge zu überregionalen Hexenbergen entwickelten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts behaupten sich so neben dem Brocken unter anderen der Venusberg, der Heuberg und der Staffelberg.
Siehe auch
Literatur
- Eduard Jacobs: Der Brocken in Geschichte und Sage. Pfeffer, Halle 1879 (Quelle dieses Artikels)
- Thomas P. Becker: "Mythos Walpurgisnacht, Anmerkungen aus historischer Sicht", in ezw-materialdienst 4/07
Einzelnachweise
- ↑ a b Ines Köhler-Zülch: „Hexen und Walpurgisnacht im Harz. Realisierte Imaginationen“. In: Nachts – Wege in andere Welten. hrsg. von Gudrun Schwibbe und Regina Bendix, Göttingen 2004, S. 157-174
- ↑ Blåkulla. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 1000–1001.
- ↑ Der Verein. In: heuberger-hexen.de. Heuberger Hexen 1994 e. V., abgerufen am 18. Dezember 2010.
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