Blödit

Blödit
Blödit
Blödit - San Luis Obispo, Californien.jpg
Blöditkristall aus San Luis Obispo, Californien
Chemische Formel Na2Mg(SO4)2·4H2O
Mineralklasse wasserhaltige Sulfate ohne fremde Anionen
7.CC.50 (8. Auflage: VI/C.18-10) (nach Strunz)
29.3.3.1 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m
Farbe farblos, rötlich, bläulich-grün, gelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2,5 - 3
Dichte (g/cm3) 2,23
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus kurze, prismatische Kristalle, körnige, massige Aggregate
Kristalloptik
Brechungsindex α=1,483, β=1,486, γ=1,487
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,004 ; zweiachsig negativ
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in Wasser löslich, bitterer Geschmack

Blödit ist ein hydratisiertes Natrium-Magnesium-Sulfat-Mineral mit der chemischen Formel: Na2Mg(SO4)2·4H2O aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt entweder kurze, prismatische Kristalle oder massige Aggregate in rötlicher, bläulich-grüner oder gelber Farbe. Auch farblose Kristalle sind bekannt.

Blöditkristalle müssen unter Verschluss gehalten werden, da es (ähnlich wie bei Chalkanthit) an der Luft mit der Zeit durch Wasserentzug verwittert.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Blödit wurde 1821 von J. F. John nach dem deutschen Chemiker Carl August Blöde (1773-1820) benannt [1]. 1869 von dem österreichischen Mineralogen Gustav Tschermak (1836–1927) auch als Simonyit[2] beschrieben, zur Ehre des österreichischen Naturwissenschaftlers Friedrich Simony (* 30. November 1813 Hrochův Týnec, Böhmen † 20. Juli 1896 St. Gallen, Steiermark), der selbst wiederum durch seine geologische Beschreibung des Dachsteingebietes in Österreich berühmt wurde. [3]

Bildung und Fundorte

Blödit bildet sich durch chemische Sedimentation in Salzgewässern, das heißt durch verdunstungsbedingte Ausfällung der Blödit bildenden Molekülgruppen. Erstmals gefunden, untersucht und beschrieben wurde Blödit im Ischler Salzberg in Oberösterreich.

Weitere Fundorte sind Volksrepublik China, Staßfurt in Deutschland, Indien, Sizilien in Italien, Polen, Russland, Türkei, sowie Soda Lake und Deep Spring Lake in Kalifornien USA.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. J. F. John: Chemische Schriften. Band VI, 1821, S. 240.
  2. Simonyit bei mindat.org (engl.), eingesehen am 26. Januar 2010.
  3. Vera M. F. Hammer: Blödit. In: Austria-Lexikon, eingesehen am 26. Januar 2010.

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2005, ISBN 3-540-23812-3.

Weblinks

 Commons: Blödite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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