- Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
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Bodelschwingh-Gymnasium Schulform Gymnasium Gründung 1951 (Gymnasium)
1901 ursprüngliche Realschule (nicht mehr existent)Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 46′ 39,8″ N, 7° 30′ 59,4″ O50.7777111111117.5164888888889Koordinaten: 50° 46′ 39,8″ N, 7° 30′ 59,4″ O Träger Evangelische Kirche im Rheinland Schüler ca. 1000 Lehrer 65 Leitung Dr. Judith Pschibille, Klaus Steglich (stv.)
Website Homepage Das Bodelschwingh-Gymnasium ist ein staatlich anerkanntes Gymnasium unter Trägerschaft der Evangelischen Kirche Rheinland in Windeck-Herchen, Rhein-Sieg-Kreis. Dem Gymnasium angeschlossen ist ein Internat mit 75 Plätzen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anfänge
Das ursprüngliche Gebäude war ein Sanatorium in Herchen, errichtet zu Ende des 19. Jahrhunderts von einem Dr. Wölfing aus Wissen. 1901 kaufte es der Godesberger Rektor Kühne und errichtete hier eine Zweigstelle der Otto-Kühne-Schule. Es handelte sich um eine Realschule, die als Internat betrieben wurde.
Im Laufe der nächsten Jahre kamen zu diesem Oberhaus weitere Gebäude hinzu:
- Fuchshollen
- Schwalbennest
- Luginsland
- Frischvoran
1921 kam ein neues Schulhaus mit Aula hinzu. 1924 wurde von der Schülerschaft ein Hindenburgdenkmal errichtet. Weitere Gebäude waren 1925 Haus Waldeck und eine Turnhalle.
Außerdem gehörten Burg Reifershardt und Haus Siegblick in Herchen zum Pädagogium. Ein Sommerhaus des Rektors stand in den 1920er Jahren an der Stelle, an der heute noch die nach ihm benannte Schutzhütte "Rektor-Kühne-Hütte" steht.
1931 wurde das Pädagogium geschlossen.
Drittes Reich und Nachkriegszeit
1934/35 war in den Gebäuden (Haus Waldeck) ein Landjahrlager der Hitlerjugend eingerichtet. Von 1936 bis 1939 wurden hier die im spanischen Bürgerkriegs evakuierten Schülerinnen der Deutschen Schule in Barcelona beherbergt und unterrichtet.
Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände ein Lager des weiblichen Arbeitsdienstes, 1943 bis 1944 ein KLV-Lager, z.B. für die Deutschen Hauptschule Langemaß aus Köln-Mülheim. Hier wurden ca. 120 Schüler unterrichtet, die auch eine halbmilitärische Ausbildung erhielten. Zu Ende des Krieges wurde auf dem Gelände ein Feldlazarett eingerichtet. Da hier auch eine Flakstellung aufgebaut wurde, wurden Bomben abgeworfen, denen neben dem Aufbau des Hindenburgdenkmals und der Turnhalle auch Menschen zum Opfer fielen.
Nach der Räumung durch deutsche Truppen quartierten sich hier belgische Truppen ein. Danach dienten die Gebäude teilweise noch der Unterbringung von Vertriebenen.
Bodelschwingh-Gymnasium
Dann wurde das Gelände von den Bodelschwing'schen Anstalten übernommen und wieder ein Schulbetrieb eingerichtet. Mit der Übernahme durch die Bodelschwing'schen Anstalten, ist der Namensgeber Friedrich von Bodelschwingh der Ältere, die er selbst gegründet hatte. Am 9. April 1951 war Unterrichtsbeginn unter Studienrat Stöver, am 18. Juni 1951 wurde die Schule mit einer Feier eingeweiht. Am 11. Mai 1962 wurde die Schulleitung von Direktor Stade übernommen, im gleichen Jahr wurde auch eine neue Turnhalle eingeweiht. Am 27. Oktober 1980 wurde feierlich die neue Großturnhalle und das Lehr- Schwimmbad eröffnet.
Internat
In den Jahren 1969/ 1970 wurden zusätzlich zu den bestehenden Internatsgebäuden oberhalb des Gymnasiums weitere vier Häuser mit Mensa gebaut. Weitere Neubauten waren die Häuser der Lehrersiedlung im Talblick und ein Sportplatz. Als Fundament für die neuen Internatshäuser wurde ein Atombunker gebaut. Dieser wurde jedoch technisch nicht weiter ausgebaut und dient seitdem als Keller für die Schule und das Internat. Es war vorgesehen, diesen Bunker im Verteidigungsfall als Lagerort für die Akten des Rhein-Sieg-Kreises zu nutzen.
Das Internat verfügt über 75 Plätze, diese Plätze unterteilen sich in 30 Plätze für Mädchen sowie 45 für Jungen. Im Weiteren existiert ein so genanntes "Tagesinternat". Das Tagesinternat ist ein Hort, welcher nur in Anlehnung an das vorhandene Internat sein Namen erhielt.
Das Internat besteht heute aus fünf Häusern. Die Häuser im oberen Teil des Internates bieten Platz für jeweils 12 Kinder und Jugendliche. Eines der Häuser im oberen Bereich ist ein Mädchenhaus. Im unteren Bereich gibt es ein größeres Haus mit Jungen und Mädchen. In einem abgetrennten Bereich befindet sich die Verselbsständigungsgruppe und bietet drei Jugendlichen Platz.
Neben den Schülern wohnen die Hausleiter der einzelnen Häuser auf dem Internatsgelände. Sie bewohnen dabei Dienstwohnungen, die in den einzelnen Häusern der Gruppen integriert sind. Auch der Internatsleiter wohnt auf dem Internatsgelände.
Trotz der Verbindung von Gymnasium und Internat sind nicht alle Internatsschüler Gymnasiasten. Enge Kooperation besteht mit der örtlichen Realschule, der Hauptschule in Rosbach und dem Berufskolleg in Eitorf.
Internationale Kontakte
Seit 1991 besteht eine Schulpartnerschaft mit der Presbyterian Secondary School in Besongabang (Kamerun). Weiterhin fand bereits ein Begegnungsprojekt mit der Goethe-Schule in Ulan Bator (Mongolei) statt. Das Bodelschwingh-Gymnasium nimmt am Comenius-Projekt teil.
Sport
Seit 2010 gibt es eine Kooperation mit dem TSV Germania Windeck, die im Juli 2011 durch den Fußballverband Mittelrhein (FVM) zertifiziert wurde. Im Rahmen eines dualen Ausbildungsangebots wird Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Schule und fußballerische Ausbildung unter einem Dach zu vollziehen.
Der 1. FC Windeck spielte Volleyball in der zweiten Bundesliga. Die Heimspiele finden in der Sporthalle des Bodelschwingh-Gymnasiums statt.
Die Schule verfügt über sehr ausgeprägte Sportstätten. Zu diesen zählt eine kleinere alte Turnhalle, sowie die neuere große Sporthalle. So ist es möglich, dass drei Klassen gleichzeitig in der Halle Sportunterricht haben können. Im Weiteren besitzt die Schule ein eigenes Schwimmbad (17 Meter, 3 Bahnen) sowie einen Sportplatz mit Allwetterbelag. Um den Sportplatz herum sind vier Laufbahnen angelegt, allerdings ist der Platz kleiner als die genormten, so beträgt die Länge einer Runde nur 300 Meter (anstatt 400 m).
Die Schule nimmt regelmäßig an diversen Wettbewerben teil, wie zum Beispiel den Kreismeisterschaften im Schwimmen oder Badminton, sowie am Köln-Marathon an dem die Schule jedes Jahr mit einer Mädchen- sowie einer Jungenstaffel vertreten ist.
Quellen
- Jubiläums-Festschrift 1951–1976
- Internatsschüler des Bodelschwingh-Gymnasium Herchen
- Aufzeichnungen Hans Otto Weiper
Weblinks
Kategorien:- Gymnasium im Rhein-Sieg-Kreis
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- Bauwerk in Windeck
- Comenius-Projektschule
- Friedrich von Bodelschwingh der Ältere
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