- Wissen (Stadt)
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Wappen Deutschlandkarte 50.78257.735200Koordinaten: 50° 47′ N, 7° 44′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Altenkirchen (Westerwald) Verbandsgemeinde: Wissen Höhe: 200 m ü. NN Fläche: 34,88 km² Einwohner: 8.130 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km² Postleitzahl: 57537 Vorwahl: 02742 Kfz-Kennzeichen: AK Gemeindeschlüssel: 07 1 32 117 LOCODE: DE WSN Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 75
57537 WissenWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Michael Wagener (CDU) Lage der Stadt Wissen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Wissen ist eine Stadt im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Wissen, der sie auch angehört. Die Stadt ist ein staatlich anerkannter Luftkurort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Die Stadt liegt an der Sieg etwa 35 km südwestlich von Siegen, zentral zwischen dem Altenkirchener Oberkreis und Unterkreis an den nördlichen Ausläufern des Westerwaldes an den Übergängen zum Bergischem Land und dem Siegerland.
- Stadtgliederung
Zur Stadt Wissen gehören auch noch die Stadtteile Alserberg, Altenbrendebach, Brückhöfe, Dorn, Ende, Endepfuhl, Glatteneichen, Hausen, Hufe, Köttingen, Neubrendebach, Neuhöfchen, Niederhombach, Nisterbrück, Oberhombach, Pirzenthal, Schönstein, Weidacker, Wendlingen sowie mehrere Weiler und Höfe.
Geschichte
Eine erste geschichtliche Erwähnung des Ortes fand im Jahre 913 statt.[3] Die Ursprungssiedlung wurde 1048 in der zweiten Siedlungsperiode im Rodungsbezirk am Rande der Kölner Erzdiözese gegründet und „Wisnerofanc“ genannt.
Die Herren von Arenberg, Burggrafen von Kurköln, erhielten die Grundherrschaft 1176. Nach deren Aussterben 1280 zog das Erzstift Köln das Kirchspiel Wissen links der Sieg als erledigtes Lehen ein. Der rechts der Sieg gelegene Teil des Kirchspiels blieb den Herren von Wildenburg, deren Linie Werther des Hauses Hatzfeldt-Wildenburg später auch Wissen links der Sieg als Lehen nahm.
1803–1815 kamen die Teile des Kirchspiels zu Nassau, danach wurden das Kirchspiel unter preußischer Herrschaft vereinigt und Wissen wurde Sitz einer Bürgermeisterei. Im 19. Jahrhundert wurde die Verkehrsanbindung Wissens erheblich verbessert und es siedelten sich auch größere Industriebetriebe an. Am 19. April 1969 wurden Wissen die Stadtrechte verliehen.[4] Die Eingemeindung der drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Elbergrund, Köttingerhöhe und Schönstein erfolgte am 7. Juni 1969.[5]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 2.629
- 1835 – 3.151
- 1871 – 4.623
- 1905 – 6.282
- 1939 – 7.702
- 1950 – 8.447
- 1961 – 9.166
- 1970 – 8.951
- 1987 – 8.321
- 2000 – 8.825
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Wissen besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:
SPD CDU FDP FWG Gesamt 2009 8 13 1 2 24 Sitze 2004 6 15 1 2 24 Sitze Wappen
Blasonierung: „In Silber ein schwarzes Andreaskreuz.“
Das Wappen stellt das in einem Siegel von 1539 überlieferte Wappen des Gerichtes Wissen – ein Andreaskreuz – dar und war schon Bestandteil des vorherigen Wappens. Am 2. Oktober 1968 wurde der damaligen Gemeinde Wissen von der Bezirksregierung Koblenz die Genehmigung zur Führung der heute gültigen Version erteilt.
Erläuterung: Die Farben, schwarzes Kreuz auf silbernem Grund, weisen auf die Zugehörigkeit Wissens zum Kurfürstentum Köln zur Zeit des alten Reiches hin. Mit der Beibehaltung der alten Symbole soll auch die Erinnerung an den in unserem Raum fast 1000 Jahre umgegangenen Bergbau wachgehalten werden. Das Andreaskreuz ist heute noch bedeutsamstes Warnzeichen unter Tage.
Städtepartnerschaften
Die Stadt Wissen unterhält Partnerschaften mit den Städten Chagny in Frankreich, mit der Gartenstadt Letchworth in England und Krapkowice (dt. Krappitz) in Polen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Schönstein
- Heisterkapelle, eine der ältesten Fachwerkkapellen des Landes
- Katholische Pfarrkirche Kreuzerhöhung (Grundsteinlegung im Jahre 1000) mit dem Kreuzaltar aus dem Kloster Grafschaft[6] und Freskenausmalung Peter Heckers aus den Jahren 1928–1931
- siehe auch → Liste der Kulturdenkmäler in Wissen
Regelmäßige Veranstaltungen
Die größten regelmäßigen Veranstaltungen sind das jährliche Schützenfest des Schützenvereins Wissen sowie das Schützenfest im Stadtteil Schönstein, der Jahrmarkt der katholischen Jugend, das Frühjahrskonzert der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen sowie das Karnevalsprogramm mit dem am Karnevalsdienstag stattfindenden Umzug durch die Stadt.
Zahlreiche Events der unterschiedlichsten Art finden daneben in der Veranstaltungshalle kulturWERKwissen statt, welche im Jahr 2009 eröffnet wurde. Größte Veranstaltung ist hier die NachtSchicht (Industriekultur Westerwald & Sieg), welche jedes Jahr im Juni stattfindet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt Wissen liegt an der Bahnstrecke Aachen-Köln-Siegen-Wetzlar-Gießen-Frankfurt (KBS 460, Siegstrecke)
Der Regiobahnhof, der das Erscheinungsbild der Stadt verändert hat, wurde mit einer Eröffnungsfeier im November 2006 eingeweiht. Die Kosten des Projektes beliefen sich auf etwa 14 Millionen Euro.
Früher gab es mit der Südstrecke der Wissertalbahn auch eine Bahnverbindung nach Morsbach, die im Zweiten Weltkrieg zwischen Morsbach-Volperhausen und Wissen zerstört und aufgrund von Reparationsleistungen abgebaut und nie mehr wiederaufgebaut wurde.
Öffentliche Einrichtungen
Das St.-Antonius-Krankenhaus Wissen ist eine Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH. Das Angebot beinhaltet neben der Psychiatrischen Institutsambulanz die Innere Medizin, das Altenheim St. Hildegard und die kirchliche Sozialstation.
Bildungseinrichtungen
In der Stadt Wissen existieren die Franziskus-Grundschule, die Marion-Dönhoff-Realschule plus sowie eine Berufsbildende Schule, das Kopernikus-Gymnasium und zwei Förderschulen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Knackfuß (1848–1915), Maler, Kunstschriftsteller und Akademielehrer
- Bruno Tacke (1861–1942), Moorforscher und Bodenkundler
- August Wetter (1890–nach 1945), Politiker (NSDAP), SA-Führer und Polizeipräsident von Koblenz
- Waldemar Schweitzer (1926–1978), Journalist und Verleger
- Hans Dieter Stöver (* 1937), Schriftsteller
- Ulrich Schmalz (* 1939), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages und des Bundestages
- Hannes Heer (* 1941), Historiker
- Josef Sanktjohanser (* 1950), Manager und Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels
- Andreas Krautscheid (* 1961), Minister für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen
- Andreas Rödder (* 1967), Historiker und Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Matthias Rödder (* 1981), Schauspieler
Mit Wissen verbundene Personen
- Hanns-Josef Ortheil (* 1951), deutscher Schriftsteller, Professor für Kreatives Schreiben, wuchs zum Teil in Wissen auf und lebt heute in Stuttgart und Wissen
Literatur
- Wissener Heimatbuch. Chronik des Amtes Wissen (Sieg). Herausgegeben von Wissener Heimatfreunden. Sieg-Post-Druckerei, Wissen 1951.
- Lorenz Gilles: Die Stadtwerdung Wissens. Ein Bericht mit Bildern von Dieter Buslau unter anderem. G. Nising, Wissen 1969.
- Karl Friedrich Everke: Wissen. Eine Skizze. Mit Bildern von Horst Huppert unter anderem. G. Nising, Wissen 1968.
Weblinks
Commons: Wissen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Die geschichtliche Entwicklung der Stadt Wissen
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 205 (PDF)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 201 (PDF)
- ↑ Franz Klanitz: Auf den Spuren Grafschafter Kunstwerke, Schmallenberger Sauerland Almanach 1990, S. 149 ff., Westfälisches Schieferbergbaumuseum Schmallenberg-Holthausen (Hrsg.)
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