Bostra

Bostra
Bostra (Syrien)
DMS
Bostra
Bostra
Lage der Stadt Bostra in Syrien
Das römische Theater von Bosra

Bosra (oder Bostra, auf arabischبصرى‎, DMG Buṣrā) war eine antike Stadt in der Landschaft Hauran in der heutigen syrischen Provinz Dar'a.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie gehörte seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. zum Reich der Nabatäer und war von 70 bis 106 n. Chr. ihre Hauptstadt. Nach der Eroberung durch den römischen Kaiser Trajan wurde die Stadt wie das gesamte Reich der Nabatäer in das römische Reich eingegliedert; seit dieser Zeit war hier auch eine römische Legion stationiert (Legio III Cyrenaica). Im Jahre 106 zur Hauptstadt der Provinz Arabia Petraea erhoben, war sie ein wichtiges Handelszentrum, da hier die Hauptstraßen zum Roten Meer zusammenliefen. Unter Kaiser Severus Alexander (222–235) zu einer Kolonie (Colonia) erhoben, wurde sie im 4. Jahrhundert als „große Stadt“ bezeichnet, welche zahlreiche kunstvolle Bauten, Kirchen und Theater beherbergte. Sie erhielt bald auch das Recht, als Bischofssitz fungieren zu dürfen. 634 fiel die Stadt in die Hände der Araber und verlor allmählich ihre Bedeutung. Bei einem Erdbeben im Jahre 1157 wurden viele Bauten zerstört.

In arabischer und mameluckischer Zeit war Bosra eine Provinzhauptstadt. Ab dem 11. Jahrhundert baute man das römische Theater zu einer Zitadelle mit Palastbauten aus.

Die bis 1715 bestehende Diözese wurde von den Griechen unterdrückt und zählte etwa 8.000 Katholiken, zwölf Priester und zwölf Gemeinden.

Die Altstadt von Bosra wurde 1980 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Sehenswürdigkeiten der Stadt

Neben dem zu einer Zitadelle umgebauten römischen Theater bietet die Stadt viele andere Zeugnisse seiner bewegten Vergangenheit. So befinden sich dort die Überreste der Thermen , eine beeindruckende Säulenstraße, die in der Antike Hauptverkehrsader Bostras war und das Kabyle-Heiligtum, dessen frühere Bestimmung unklar ist. Daneben steht eine aus dem 6. Jahrhundert stammende Kathedrale der Heiligen Sergius, Leontius und Bacchus. Im Nordosten der Stadt stehe die Mabrak an-Naba- Moschee , die 1136 errichtet und nach dem Kamel benannt wurde, das das erste Koranexemplar nach Syrien getragen haben soll. Südlich davon ist die Fatima-Moschee aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Im Osten der Stadt kann man die Ruinen eines Palastes sehen, dessen Grundmauern wohl aus der Zeit der Nabatäer stammen. In der Nähe befindet sich eine große Zisterne (arab. Birkat al-Hadj) und unweit davon die Yaqut-Moschee mit einer Madrasa aus dem 13. Jahrhundert. Im Westen der Altstadt befinden sich das Lampentor (Bab al- Kandil) , große unterirdische Speicherräume für lokale Produkte und spärliche Reste des Tetrapylons .In der Nähe des alten Marktplatzes befindet sich die größte Moschee Bostras, die Umari-Moschee.


Sehenswürdigkeiten im Umland

In der Nähe von Bostra überqueren die aus der Römerzeit stammenden Brücken von Kharaba und von Djemerrin den Wadi Zeidi.

Literatur

  • Maurice Sartre: Bostra. In: Louis Jalabert (Hrsg.): Inscriptions grecques et latines de la Syrie. Bd. 13, 1, Librairie Orientaliste Geuthner, Paris 1982. 
  • Arie Kindler: The coinage of Bostra. Aris & Phillips, Warminster 1983, ISBN 0-85668-136-9. 
  • Maurice Sartre: Bostra. Des origines à l’Islam. Geuthner, Paris 1985, ISBN 2-7053-0270-0 (Bibliothèque archéologique et historique, 117). 
  • Michael Meinecke, Flemming Aalund: Bosra – islamische Architektur und Archäologie. Leidorf, Rahden, Westf 2005, ISBN 3-89646-647-X (Orient-Archäologie, 17). 
  • Muriel Brunswig. Syrien. Bielefeld, 2000.

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch

32.51666666666736.4833333333337Koordinaten: 32° 31′ N, 36° 29′ O


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