Boxberger-Preis Bad Kissingen

Boxberger-Preis Bad Kissingen

Der Boxberger-Preis Bad Kissingen ist ein mit 10.000 Euro dotierter Preis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Kur und medizinischen Rehabilitation am Kurort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der im Jahr 2000 aus Anlass des bevorstehenden 1200-jährigen Jubiläums der ersten urkundlichen Erwähnung der Kurstadt Bad Kissingen (2001) gegründete Preis ist ein Zusammenschluss aus dem vorherigen Boxberger-Preis, benannt nach dem Apotheker Georg Anton Boxberger (1679-1765) in Bad Kissingen, und dem Preis der Stadt Bad Kissingen.

Der Boxberger-Preis wurde erstmals im Jahr 1964 von der 1961 gegründeten Boxberger-Stiftung verliehen und bis 1999 insgesamt elfmal vergeben. Die Boxberger-Stiftung war 1961 aus Anlass des 250. Jahrestages der noch immer bestehenden Bad Kissinger Boxberger-Apotheke (1711) gegründet worden. Der thematisch verwandte Preis der Stadt Bad Kissingen wurde 1970 erstmals und im Jahr 1992 letztmalig vergeben. Beide Preise waren mit jeweils 10.000 DM dotiert.

Im Jahr 2000 wurden beide Preise miteinander verschmolzen, um mit einer doppelten Dotierung eines Höchstbetrages von nunmehr 10.000 Euro den neuen Preis attraktiver zu gestalten und das wissenschaftliche Interesse an der Ausschreibung zu erhöhen. Seitdem wird der Boxberger-Preis Bad Kissingen in zweijährigem Turnus vergeben.

Aufgabenstellung

Der Boxberger-Preis Bad Kissingen wird vergeben für wissenschaftliche Arbeiten auf den folgenden Gebieten:

  • Forschung in Bezug auf ambulante und stationäre Formen der Kur und medizinische Rehabilitation am Kurort
  • Forschung in Bezug auf die ortsgebundenen Kurmittel Bad Kissingens (Heilquellen)
  • Forschung in Bezug auf die ortstypischen Kurmittel (zum Beispiel Moor), die in Bad Kissingen im Rahmen von Kur- und Heilverfahren verabreicht werden

Die wissenschaftliche Arbeit muss die genannten Gebiete beinhalten und auf eigenen Erkenntnissen beruhen. Die eingereichte Arbeit darf vor dem offiziellen Abgabetermin nicht veröffentlicht worden sein. Eingereichten Arbeiten, denen der Boxberger-Preis Bad Kissingen nicht zugesprochen wird, kann ein Förderpreis in Höhe von bis zu 5.000 Euro zuerkannt werden.

Preise und Preisträger

Die Preisträger des Jahres 2008 mit ihren Gratulanten bei der Preisverleihung am 4. Juli 2008:
(von links) Stefan Lueger, Monika Reuß-Borst, Ekke Haupt, Christa Kraft (Vorsitzende der Boxberger-Stiftung Bad Kissingen), Oberbürgermeister Kay Blankenburg, Andrea Reusch, Hermann Faller, Veronika Ströbl und Laudator Klaus Louis Schmidt (Sprecher des Kuratoriums der Boxberger-Stiftung Bad Kissingen). Nicht auf dem Foto sind die Co-Autoren und Preisträger Werner Knisel und Heiner Ellgring.

Alle eingereichten Arbeiten werden durch die Mitglieder des wissenschaftlichen Kuratoriums geprüft und bewertet, dessen Sprecher Klaus Louis Schmidt ist.

Seit Gründung gab es die folgenden Preisträger:

  • 2001 (Jubiläumsjahr „1200 Jahre Bad Kissingen“): Den Hauptpreis erhielten Astrid van Tubergen (Akademisches Krankenhaus von Maastricht), Sjef van der Linden (Universität Maastricht) und Albrecht Falkenbach (Sonderkrankenanstalt Rehabilitationszentrum SKA-RZ Bad Ischl) für ihre Arbeit „Kompaktkuren bei Morbus Bechterew mit Effektivitätsnachweis und Kosten-Nutzen-Analyse.[1]
  • 2004: kein Hauptpreis, aber zwei Förderpreise. Einen Förderpreis (3.000 Euro) erhielten Dipl.-Psych. Andrea Reusch (Universität Würzburg), die Diplompsychologen Veronika Ströbl und Susanne Frank sowie Monika Reuss-Borst und Heiner Ellgring für ihre Arbeit „Gesundheitsverhalten bei Rehabilitanden: Motivation und Verhalten“. Der zweite Förderpreis (2.000 Euro) ging an die Psychologen Heiner Vogel (Universität Würzburg) und Andrea Benecke sowie Rudolf Herrmann und Ekke Haupt für ihre Arbeit „Reha-Erwartungen und -Ziele von Diabetes-Patienten: Zur Entwicklung des Kissinger Fragebogens zur Diabetesrehabilitation“.
Verleihung des Boxberger-Preises 2010 durch Christa Kraft (Mitte), Vorsitzende der Boxberger Stiftung, an die Mediziner Michael Fischer (rechts) und Arash Khani
  • 2006: Den Hauptpreis teilten sich Thomas Brockow (Deutsches Institut für Gesundheitsforschung Bad Elster) für seine Arbeit „Kurörtliche Sole-Phototherapie bei Schuppenflechte und Michael Linden (Klinikum Benjamin Franklin der Charité sowie BfA-Klinik Seehof, Teltow) für seine Arbeit über den Heilungserfolg mit Hilfe der Angehörigen und des sozialen Netzes bei der voll- oder teilstationären Behandlung.
  • 2008: Der Hauptpreis ging an Hermann Faller, Heiner Ellgring, Veronika Ströbl und Andrea Reusch (alle Universität Würzburg), Werner Knisel und Ekke Haupt (beide Saale-Klinik Bad Kissingen), Stefan Lueger (Deegenbergklinik Bad Kissingen) sowie Monika Reuß-Borst (Klinik am Kurpark Bad Kissingen) für ihre gemeinsame Langzeitstudie „Motivation zu gesundheitlichem Handeln bei Patienten in der stationären Rehabilitation“.
  • 2010: kein Hauptpreis, aber ein Förderpreis (5000 Euro) an Privatdozent Michael Fischer, Arash Khani, Celal E. Gokpinar, Emanuel Strueber, Christoph Gutenbrunner (alle Klinik für Rehabilitationsmedizin (OE 8300), Hannover) und Michael Bernateck (Department of Anesthesiology, Pain Clinic, Hannover Medical School, Hannover) für ihre gemeinsame Arbeit „Der Einfluss von Temperaturen und Dauer wiederholter Tauchbäder auf die Anpassung der Schmerzschwelle gesunder Personen“.[2][3]

Einzelnachweise

  1. Bericht im De Telegraaf vom 20. Oktober 2001
  2. Kälte kann Schmerz lindern, in: Main-Post vom 5. Juli 2010
  3. Eiswasserbad kann Schmerz lindern, in: Saale-Zeitung vom 3. Juli 2010

Weblinks


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