- Brentanohaus
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Das Brentanohaus in Winkel (Rheingau) ist ein Wohnhaus im Besitz der Adelsfamilie Brentano.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Haus wurde 1751 von Johann Michael Ackermann aus Bingen und seiner Frau Maria Catharina Pleissner erbaut.
Es ging zunächst an den Sohn Adam Ackermann über, der jedoch 1789 verstarb, ohne einen Sohn zu hinterlassen. So kaufte die Erbacher Familie Birkenstock das Haus, und seit der Heirat der Johanna Antonia Josepha von Birckenstock mit Franz Dominicus Brentano befindet es sich bis heute im Besitz der Frankfurter Adelsfamilie Brentano. Das Brentanohaus wird nach wie vor bewohnt, steht aber für vereinbarte Führungen zur Besichtigung der historischen Zimmer offen.
Vom Ursprung des Hauses zeugen bis heute an Wänden und Geländern Verzierungen der Familie Ackermann, die ein großes geschwungenes „A“ aufweisen. Doch auch das Familienwappen der Brentanos findet sich an vielen Stellen des Hauses. Mobiliar, Teppiche und Tapeten sind vielfach noch Originale. Ebenso befindet sich noch ein Teil der alten Bibliothek im Haus, deren ältestes Buch aus dem 16. Jahrhundert stammt und eine Sammlung von Liedern enthält.
Prominente Gäste
Das Haus gilt als eines der Zentren der Rheinromantik und diente der Familie und ihrem Bekanntenkreis als Sommerresidenz. Zu den vielen Gästen aus Politik und Kultur, die in das Haus einkehrten, zählten Johann Wolfgang von Goethe, die Gebrüder Grimm und Freiherr vom Stein. Goethe verfasste hier u. a. einen Teil seiner Italienischen Reise. Clemens Brentano, der als Hauptvertreter der Rheinromantiker gilt, hielt sich jedoch nur selten in dem Haus auf.
Den Mittelpunkt des Hauslebens bildete der sogenannte „Saal“ im Obergeschoss. An den Saal grenzte ein Schlaf- und ein Arbeitszimmer, welches Johann Wolfgang von Goethe bei seinen Aufenthalten in den Jahren 1814 und 1815 nutzte. Goethe galt als schwieriger und launischer Gast. Er stand gewohnheitsmäßig sehr früh am Morgen auf und begab sich auf einen Morgenspaziergang in den Gärten, bei dem er nicht gestört werden wollte. Verstieß man gegen seinen Wunsch nach Ruhe, so musste man mit strengen Reaktionen und schlechter Laune rechnen. Zum Abend hin genoss Goethe gerne Wein in nennenswerten Mengen. Obwohl er sonst Frankenweine bevorzugte, trank er hier jedoch auch den örtlichen Riesling, und die Familie Brentano nahm die Gelegenheit gerne wahr, ihren berühmten Gast auf diese Weise zufriedenzustellen.[1]
Das Schlafzimmer, in welchem Goethe übernachtete, weist eine nahezu perfekt erhaltene Tapete mit leuchtenden Blaufarben auf. Da Tapetenfarben normalerweise im Laufe von ca. 200 Jahren deutlich verblassen, ließ die Familie Brentano die Tapete untersuchen, wobei man feststellte, dass die Farben unter Beigabe des giftigen Schweinfurter Grüns hergestellt wurden.
Bettina von Arnim galt als vernarrt in Goethe, wurde von diesem jedoch als zunehmend lästig empfunden. Nach einem Streit führte dies schließlich dazu, dass Goethe sich ihren Aufenthalt im Haus während seiner Besuche im Brentanohaus verbat. Dem Gast wurde diese Bitte gewährt.
Quellen
- ↑ Die Beschreibung von Goethes Aufenthalten im Brentanohaus wurde im Rahmen der Führung einer Besuchergruppe und persönlichem Gespräch am 21. April 2006 von Angela Baronin von Brentano im Brentanohaus gegeben.
Weblinks
49.9955555555568.0016666666667Koordinaten: 49° 59′ 44″ N, 8° 0′ 6″ OKategorien:- Bauwerk im Rheingau-Taunus-Kreis
- Oestrich-Winkel
- Romantik
- Literaturmuseum
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