- Sulzbach (Taunus)
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Wappen Deutschlandkarte 50.1338888888898.5269444444444135Koordinaten: 50° 8′ N, 8° 32′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Main-Taunus-Kreis Höhe: 135 m ü. NN Fläche: 7,85 km² Einwohner: 8.464 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1078 Einwohner je km² Postleitzahl: 65843 Vorwahl: 06196 Kfz-Kennzeichen: MTK Gemeindeschlüssel: 06 4 36 012 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 11
65843 Sulzbach (Taunus)Webpräsenz: Bürgermeisterin: Renate Wolf (SPD) Lage der Gemeinde Sulzbach (Taunus) im Main-Taunus-Kreis Sulzbach (Taunus) ist eine Gemeinde im Main-Taunus-Kreis in Hessen (Deutschland). Bekannt ist Sulzbach durch das 1964 eröffnete erste Einkaufszentrum Deutschlands, das Main-Taunus-Zentrum.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Sulzbach liegt zwischen Mainebene und dem Südrand des Taunus. Im Süden grenzt es unmittelbar an Frankfurt. Die Entfernung zum Stadtzentrum Frankfurts beträgt 15 km, zum Flughafen Frankfurt 18 km und zur Landeshauptstadt Wiesbaden 35 km.
Das Gemeindegebiet wird von Süd nach Nord von der Königsteiner Straße der L3266 gestreift, einer ehemaligen Chaussee, heute eine wichtige Verbindungsstraße im Vordertaunus. Die Straße wurde 2010 vierspurig ausgebaut.
Nachbargemeinden und -kreise
Sulzbach grenzt im Nordosten an die Stadt Schwalbach, im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Westen an die Gemeinde Liederbach, sowie im Nordwesten an die Stadt Bad Soden.
Geschichte
Sulzbach wurde erstmals im Jahre 1035 urkundlich erwähnt. Nach einer Zeit wechselnder Herrschaften und der zeitweiligen Verpfändung an die Freie Reichsstadt Frankfurt kam der Ort als Reichsdorf nach einer Teilung der hohen Gerichtsbarkeit im Jahre 1561 zwischen Frankfurt und der Kurpfalz im Jahre 1613 zur Kurpfalz.
Im Dreißigjährigen Krieg brannte die Stadt im Zuge der Schlacht bei Höchst ab, die Kirche wurde beschädigt. Nach dem Bergsträßer Rezess 1650 kam die Vogtei über Sulzbach im Rahmen eines Gebietstauschs an Kurmainz. Die Kirche, mit ältesten Bauteilen aus dem Jahre 1150, wurde 1660 wieder hergestellt und 1724 ausgebaut. Im Jahr 1803 zählte Sulzbach zu den letzten fünf verbliebenen freien Reichsdörfern im Alten Reich. 1804 kam das Dorf mit den rechtsrheinischen Kurmainzer Gebieten zum Herzogtum Nassau und mit diesem 1866 zu Preußen.
Nach der Auflösung Preußens durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sulzbach Teil des neuen Bundeslandes Hessen. Die hessische Gebietsreform in den 1970er Jahren überstand die Gemeinde als eine der ganz wenigen unverändert. Die eigentlich geplante Eingemeindung nach Bad Soden am Taunus konnte durch massive Proteste der Bevölkerung und eine Klage vor dem Staatsgerichtshof des Landes Hessen abgewendet werden.
Politik
Wappen
Beschreibung: In Rot ein goldenes Sporenrädlein mit Bügel.
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahlen am 27. März 2011 lieferten folgende Ergebnisse:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,2 11 27,2 8 28,8 9 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,8 11 43,8 14 48,5 15 GAL Grün-Alternative Liste 11,7 4 7,9 2 10,3 3 Pro Sulzbach Pro Sulzbach am Taunus 7,3 2 9,9 3 – – FDP Freie Demokratische Partei 4,5 1 5,9 2 5,7 2 FWG Freie Wählergemeinschaft (Sulzbach) 4,5 2 5,2 2 6,8 2 Gesamt 31 31 31 Wahlbeteiligung in % 53,6 47,9 54,6 Bürgermeister
Nach einer Amtszeit kehrt Horst Schmittdiel (CDU) 2010 wieder zur Deutschen Flugsicherung zurück.
Als Nachfolgerin wurde Renate Wolf (SPD) gewählt am 31. Januar 2010. In der Stichwahl setzte sie sich gegen Ralph Basedow (CDU) mit 25 Stimmen Vorsprung durch. Sie hat ihr Amt am 1. Mai 2010 angetreten.
Partnerschaften
Sulzbach unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Pont-Sainte-Maxence in Frankreich seit 1982,
- Jablonec nad Jizerou (dt.: Jablonetz) im Riesengebirge in Tschechien seit 1987 und
- Schönheide im Erzgebirge in Sachsen seit 1990.
Grund und Boden
Landwirtschaft
Sulzbach liegt mit seiner Gemarkung zum Großteil auf Lößgrund. Zu einem anderen Teil liegt es auf einer Mischung aus Sand- und Mergelboden mit zum Teil lehmiger, zum Teil schwerer und feuchter Oberfläche. Diese Bodenart eignet sich gut zur landwirtschaftlichen Nutzung, weswegen man in Sulzbach auf zehn landwirtschaftliche Betriebe stößt. Der Getreideanbau ist in Sulzbach schon seit der Ersterwähnung der Siedlung verbreitet. Später wurden der Kartoffel- und der Maisanbau eingeführt, welche bis heute fortgeführt werden. In jüngster Zeit werden vermehrt Raps und Zuckerrüben angebaut. Die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse stellt für viele Sulzbacher Betriebe ein wichtiges Standbein dar. Der Bezug frischer Lebensmittel, direkt vom Bauern, wird von der Bevölkerung sehr geschätzt.
Arboretum Main-Taunus
Im rund 76 Hektar großen Arboretum Main-Taunus, von denen 51 Hektar auf der Sulzbacher Gemarkung liegen, wachsen um 600 verschiedene Baum- und Straucharten. Während Waldparks üblicherweise aus einer Ansammlung einzelner Bäume bestehen – mit Namenschild und Herkunftsbezeichnung – hat das Land Hessen mit dem Arboretum einen ganz anderen Waldpark geschaffen. Hier werden verschiedene Waldgebiete der gemäßigten Zonen der Erde jeweils durch eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern repräsentiert, so, wie sie als Pflanzengemeinschaft in der Natur vorkommen. Außerdem werden mehr als ein Drittel der Fläche für Ackerbau, Weidewirtschaft und die Imkerei genutzt, so daß ein lebendiges Miteinander von Natur- und Kulturlandschaft entstanden ist.
Sehenswürdigkeiten
Käsefraa
1985 wurde das Denkmal der Käsefraa (Käsefrau) aufgestellt. Im Mittelalter war in Sulzbach die Produktion des Handkäs weit verbreitet. Die Sulzbacher Bäuerinnen verkauften diesen auf dem Mark in Frankfurt. Im Volksmund wurde Sulzbach darum scherzhaft Käsbach genannt. Im Rahmen der 950-Jahr-Feier wurde die Bronzestatue aufgestellt.
Seit 2010 wird analog den Weinköniginnen in Weinorten in Sulzbach jährlich eine Sulzbacher Käsfraa bestimmt. Die erste offiziell gekürte Käsfraa ist Marianne Runge.
Weihnachtspyramide auf dem Dalles
Seit der Wende im Jahr 1990 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Schönheide im Erzgebirge. Im Advent 2000 wurde auf dem Dalles, einem zentralen Platz des Ortes eine erzgebirgische Weihnachtspyramide aufgestellt, um die Verbundenheit zwischen den Orten zu demonstrieren.
Bürgerbrunnen
Am Platz an der Linde, vor der Kirche befindet sich der Bürgerbrunnen. 1989 errichtet, besteht er aus einem Bronzering, der mit Motiven des Dorflebens geschmückt ist.
Park
Der Park ist eine Grünanlage, die sich entlang der Eisenbahnstrecke durch den größten Teil des Ortes zieht. Sie wird vom Sulzbach durchflossen, der in der Mitte des Parks zu einem Teich aufgestaut ist. Daneben dient ein Pavillon öffentlichen Veranstaltungen.
Kirchen
In Sulzbach befinden sich eine katholische Kirchengemeinde, eine evangelische Kirche und die Neuapostolische Kirche.
Die evangelische Kirche am Platz an der Linde geht zurück auf eine Holzkirche aus dem 8. Jahrhundert. Der älteste Teil der heutigen Kirche ist der Kirchturm aus dem Jahr 1031 (also vier Jahre vor Sulzbachs erster Erwähnung). Die an den Turm angebaute Apsis, die innen mit Freskenmalerei geschmückt ist, stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Das damalige Kirchenschiff ist während des 30-jährigen Krieges in der Schlacht bei Höchst am 7. Juni 1622 völlig ausgebrannt. Über diesen Gebäudeteil ist nichts bekannt. Zwischen 1652 und 1659 wurde eine Notkirche errichtet. Das heutige Kirchenschiff stammt aus 1724. In diesem Jahr wurde die Notkirche abgerissen und der Bau der heutigen evangelischen Kirche begonnen. Die Kirche teilt sich in die eigentliche Kirche in Barockstil und einer Kapelle mit Stilelementen der romanischen und gotischen Zeit. Innen befinden sich zwei Altäre, zwei Emporen und eine Orgel.
Schulen
Folgende Schulen befinden sich vor Ort:
- Cretzschmarschule (Grundschule)
- Mendelssohn-Bartholdy-Schule (Eichwaldschule), Gesamtschule
- Albert-Einstein-Schule (Gymnasiale Oberstufe)
Daneben bestehen fünf Kindergärten:
- Kinderhort "Eisvogel"
- Kindertagesstätte "Pfiffikus"
- Kindertagesstätte "Waldnest"
- Evangelische Kindertagesstätte
- Katholische Kindertagesstätte und Kinderkrippe
Für die Jugendarbeit besteht das Jugendhaus. Die Eichwaldhallen Sulzbach sind die Sporthallen der Gemeinde.
Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach (Taunus) besteht seit 1930 und ist aktuell im Besitz von sieben Fahrzeugen.
Seit 1997 ist in Sulzbach die Höhenrettungsgruppe (HöRG) der Feuerwehr des Main-Taunus-Kreises stationiert. Ihre Aufgaben bestehen im Retten und Bergen von Verletzten aus Höhen und Tiefen, welche für eine „normale“ Feuerwehr nicht erreichbar sind. Um sich zu den Höhenrettern zählen zu können, bedarf es einer zusätzlichen Ausbildung.
Sulzbacher Feste
Bezeichnung Wann Wäldchestag Dienstag nach Pfingsten in der Feuerwehr Sulzbacher Straßenfest letztes Wochenende im Juni auf dem Dalles Folklore Festival am ersten Sonntag im September auf dem Dalles Sulzbacher Kerb vom dritten Samstag im Oktober bis zum Sonntag der folgenden Woche auf dem Dalles Gala Karnevalssitzung Immer samstags, vier Wochen vor dem Faschingswochenende in der Eichwaldhalle Weihnachtsmarkt Samstag vor dem ersten Advent auf dem Dalles Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Philipp Jakob Cretzschmar (1786-1845), Anatom, Arzt und Zoologe. Er war Gründungsmitglied der Senckenbergischen Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt am Main. Sein Denkmal steht in der Grünanlage hinter der evangelischen Kirche.
Personen, die in Sulzbach gelebt oder gewirkt haben
- Otto Volger, deutscher Naturwissenschaftler
- Berthold R. Gall, Bürgermeister in Sulzbach 1978 bis 1986
- Jochen Till (*1966), Autor, lebt in Sulzbach
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Sulzbach (Taunus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Gemeinde Sulzbach (Taunus)
- Literatur von Sulzbach <Taunus> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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