Brigitte Burmeister

Brigitte Burmeister

Brigitte Burmeister, Pseudonyme Franziska Saalburg, Liv Morten (* 25. September 1940 in Posen) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin.

Burmeister wuchs in Halle (Saale) auf. Nach dem Abitur arbeitete sie ein Jahr lang in einer Maschinenfabrik; anschließend studierte sie von 1960 bis 1965 Romanistik an der Universität Leipzig. Ab 1967 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Literaturgeschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin. 1973 promovierte sie dort zum Doktor der Philosophie. Während ihrer akademischen Tätigkeit lag ihr Forschungsschwerpunkt auf dem Thema des Nouveau Roman. Seit 1983 lebt sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin und unternahm seit den Neunzigerjahren u.a. Reisen nach Pakistan, Mexiko und Südafrika.

Burmeister debütierte als Autorin 1987 mit einem für die DDR-Literatur ungewöhnlichen Roman in der Tradition des Nouveau roman, der als eine Art Parabel auf die Verhältnisse in der DDR gelesen werden kann. Seit der deutschen Wiedervereinigung ist ihr Thema die Problematik der im Alltag fortbestehenden deutschen Teilung, so wurde ihr Roman Unter dem Namen Norma von der Kritik allgemein als einer der gelungensten Gegenwartsromane der deutschsprachigen Literatur der 1990er Jahre angesehen.

Sie war ab 1991 Mitglied des ostdeutschen P.E.N.-Zentrums; sie gehörte sowohl dort als auch später im gesamtdeutschen P.E.N.-Zentrum dem Präsidium an und engagierte sich besonders im Writers-in-Prison Committee. 1994 erhielt sie das New-York-Stipendium des Kranichsteiner Literaturpreises und den Deutschen Kritikerpreis, 1996 war sie Writer in residence an der University of Warwick, 2003/04 Poet in residence an der Universität Duisburg-Essen.

Inhaltsverzeichnis

Werke

  • Freiheit, Gleichheit, Eigentum - zu einigen Problemen der Staats- und Gesellschaftstheorien in der französischen Aufklärung, Diss. Berlin 1973
  • Streit um den Nouveau Roman - eine andere Literatur und ihre Leser, Berlin 1983
  • Anders oder Vom Aufenthalt in der Fremde, Berlin 1987
  • Das Angebot, Berlin 1990 (unter dem Namen Liv Morten)
  • Wir haben ein Berührungstabu, Hamburg 1991 (zusammen mit Margarete Mitscherlich)
  • Unter dem Namen Norma, Stuttgart 1994
  • Abendspaziergang, Berlin 1995
  • Herbstfeste, Stuttgart 1995
  • Pollok und die Attentäterin, Stuttgart 1999
  • Die Sinne und der Sinn. Erkundungen der Sprachwelt Claude Simons, Matthes & Seitz Verlag, Berlin 2010 ISBN 978-3-88221-686-8

Herausgeberschaft

  • Ideologie, Literatur, Kritik, Berlin 1977 (zusammen mit Karlheinz Barck)

Übersetzungen

  • Pierre Bergounioux: Das rosa Haus, Berlin 1991
  • Alain Corbin: Das Dorf der Kannibalen, Stuttgart 1992
  • Alain Nadaud: Der andere Tod, Stuttgart 2000
  • Alain Nadaud: Eisschmelze, Stuttgart 2003
  • Bernard Vinot: Saint-Just, Stuttgart 1989 (übersetzt unter dem Namen Franziska Saalburg)

Weblinks


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