Brigitte Helm

Brigitte Helm
Brigitte Helm (1934)

Brigitte Helm (* 17. März 1906, nach anderen Quellen 17. März 1908, in Berlin; † 11. Juni 1996 in Ascona; eigentlich Brigitte Eva Gisela Schittenhelm) war eine deutsche Filmschauspielerin. Bekannt ist sie vor allem für ihre Rolle in dem deutschen Stummfilm Metropolis von 1927.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ihr Vater war Edwin Alexander Johannes Schittenhelm (1871–1913), ihre Mutter Gertrud Martha Tews (1877–1955).

Brigitte Helm ging zur Schule im Johannaheim, einem von dem Gutsbesitzer Eduard Arnhold gestifteten Waisenheim für Mädchen mit angeschlossener Schule an der alten Zollstation Werftpfuhl in Hirschfelde (heute Werneuchen-Hirschfelde (Barnim), Brandenburg). Dort spielte sie u. a. bei einer Privataufführung von Shakespeares Sommernachtstraum mit. Als Sechzehnjährige wandte sie sich schriftlich an Fritz Lang, da sie, überzeugt von ihrem Talent, Filmschauspielerin werden wollte. In Neubabelsberg spielte sie vor Lang die Elisabeth aus Maria Stuart vor. Angetan u. a. von ihrer Wahl der Rolle Elisabeth, dem „beweglichen Ausdruck“ und ihrem Improvisationsvermögen empfahl er sie der UFA, und Helm erhielt durch diese eine Ausbildung. Nach einem vergeblichen Vorsprechen bei einem anderen Regisseur entschloss sich Lang, trotz zahlreicher Bedenken, Helm mit der Doppelrolle Maria/Maschinenmensch in seinem Film Metropolis zu besetzen.[1]

Nach der Ausbildung schloss Brigitte Helm 1925 mit der UFA einen Zehn-Jahres-Vertrag ab und spielte während dieser zehn Jahre fast ausschließlich Hauptrollen. Um nicht auf Rollen als Femme fatale festgelegt zu werden, klagte sie gegen die Ufa, erzielte einen Vergleich und spielte fortan auch andere Rollen. 1930 spielte sie in Die singende Stadt, ihrem ersten Tonfilm. Da es damals üblich war, Tonfilme in verschiedenen Sprachversionen mehrmals zu drehen, war sie auch in Frankreich und England in den jeweiligen Versionen ihrer deutschen Erfolgsfilme zu sehen.

1935 spielte sie in ihrem letzten Film Ein idealer Gatte mit; trotz Bemühungen von Seiten der Ufa verlängerte sie ihren Vertrag nicht. Sie heiratete (in zweiter Ehe) den Industriellen Hugo Kunheim (Chemische Fabriken Kunheim, Berliner Blau),[2] mit dem sie in die Schweiz zog und vier Kinder hatte. Ins Filmgeschäft kehrte sie nicht mehr zurück. 1996 starb sie in Ascona.

Preise

Filmografie

Stummfilme

Tonfilme

  • 1930 Die singende Stadt
  • 1930 Alraune (Regie: Richard Oswald))
  • 1930 Gloria (deutsche Version)
  • 1930 Gloria (französische Version)
  • 1931 Im Geheimdienst
  • 1931 Die Gräfin von Monte Christo
  • 1932 The Blue Danube
  • 1932 Eine von uns
  • 1932 Die Herrin von Atlantis
  • 1932 L’Atlantide
  • 1932 The Mistress of Atlantis
  • 1932 Hochzeitsreise zu dritt
  • 1932 Voyage de noces
  • 1932 Inge und die Millionen
  • 1933 Der Läufer von Marathon
  • 1933 Die schönen Tage von Aranjuez
  • 1933 Adieu les beaux jours
  • 1933 Spione am Werk
  • 1933 L’Étoile de Valencia
  • 1933 Gold
  • 1934 Fürst Woronzeff
  • 1934 Le secret de Woronzeff
  • 1934 Die Insel
  • 1934 L’Or
  • 1934 Vers l’abîme
  • 1935 Ein idealer Gatte
  • 1958 Das gab’s nur einmal (Kompilationsfilm mit Rahmenhandlung)

Literatur

  • Daniel Semler: Brigitte Helm. Der Vamp des deutschen Films. Belleville, München 2008, ISBN 978-3-936298-56-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der weibliche Filmstar. In: Vossische Zeitung, Nr. 12 vom 8. Januar 1927, Erste Beilage
  2. Hans Soost: Berliner Blau aus der Firma Kunheim (abgerufen 14. Februar 2010)

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