- Brigitte Hobmeier
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Brigitte Hobmeier (* 2. März 1976 in München) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen im Münchner Vorort Ismaning studierte Brigitte Hobmeier nach dem Abitur von 1996 bis 1999 an der Folkwang-Hochschule in Essen. Nach ersten Gastengagements am Landestheater Neuss und am Schauspielhaus Düsseldorf gehörte sie von 1999 bis 2001 zum Ensemble von Peter Steins Faust-Projekt. Von 2002 bis 2005 spielte sie unter Christian Stückl am Münchner Volkstheater, an dessen Bühne sie als Viola in Shakespeares Was ihr wollt, als Lulu und als Geierwally Erfolge feierte. 2004 erhielt sie den Bayerischen Kunstförderpreis.
Seit 2005 ist Brigitte Hobmeier Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele und war dort unter anderem als Warja in Tschechows Der Kirschgarten und in der Rolle der Gudrun Ensslin in Elfriede Jelineks Ulrike Maria Stuart zu sehen. Für ihre Interpretation der Glückssucherin Elisabeth in Ödön von Horváths Glaube Liebe Hoffnung wurde sie 2007 mit dem Faust-Theaterpreis in der Sparte Beste darstellerische Leistung im Schauspiel ausgezeichnet. Thomas Ostermeiers Bühnenfassung von Fassbinders Die Ehe der Maria Braun mit Brigitte Hobmeier in der Rolle der Titelheldin wurde 2008 zum Berliner Theatertreffen eingeladen und von der Kritik sehr positiv aufgenommen.[1][2][3] 2010 spielte sie, abermals in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier, neben Lars Eidinger in Lars Noréns Dämonen an der Schaubühne am Lehniner Platz.[4] In den Münchner Kammerspielen ist sie weiterhin in der Rolle der Susn in Herbert Achternbuschs gleichnamigen Stück, sowie als Kaiserin Elisabeth in Ivo van Hoves Bühnenfassung von Viscontis Ludwig II. zu sehen, die am 3. März 2011 Premiere feierte.
In den vergangenen Jahren war Brigitte Hobmeier auch vermehrt in Fernseh- und Kinoproduktionen präsent. Bereits 2003 machte sie in der Hauptrolle von Sören Voigts Identity kills auf sich aufmerksam und gewann bei internationalen Filmfestivals zwei Darstellerpreise. 2005 wurde sie als Birgit Winkler in dem Konstanzer Tatort Das Lächeln der Madonna in einen Kunstraub verwickelt. In Martin Gypkens' Adaption von Judith Hermanns Erzählband, Nichts als Gespenster, wirkte sie ebenso mit, wie an der Seite von Maximilian Brückner in Marcus H. Rosenmüllers Verfilmung der Lebensgeschichte des Räuber Kneißl und in der Verfilmung von Andrea Maria Schenkels Bestseller Tannöd. Im ZDF-Historiendrama Die Hebamme – Auf Leben und Tod spielte sie die Titelrolle neben Mišel Matičević. In den vom Bayerischen Rundfunk produzierten Folgen des ARD Radio Tatorts spricht sie die Polizeiobermeisterin Senta Pollinger.[5]
Brigitte Hobmeier ist mit einem Schriftsteller verheiratet und Mutter eines Sohnes.[6]
Filmographie
- 2001: Stiller Sturm - Regie: Tomasz Thomson
- 2003: Identity Kills - Regie: Sören Voigt
- 2003: Wir - Regie: Martin Gypkens
- 2003: Und Tschüss, Ihr Lieben (Fernsehfilm) - Regie: Connie Walther
- 2005: Marias letzte Reise (Fernsehfilm) - Regie: Rainer Kaufmann
- 2005: Tatort – Das Lächeln der Madonna - Regie: Christoph Stark
- 2006: Winterreise - Regie: Hans Steinbichler
- 2006: Raunacht (Fernsehfilm) - Regie: Stephanus Domanig
- 2006: Tod einer Freundin (Fernsehfilm) - Regie: Diethard Klante
- 2006: Nichts als Gespenster - Regie: Martin Gypkens
- 2007: Weiße Lilien - Regie: Christian Frosch
- 2008: Räuber Kneißl - Regie: Marcus H. Rosenmüller
- 2008: Tatort – Häschen in der Grube - Regie: Dagmar Knöpfel
- 2009: Die Perlmutterfarbe - Regie: Marcus H. Rosenmüller
- 2009: Tannöd - Regie: Bettina Oberli
- 2010: Tatort – Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen - Regie: Christine Hartmann
- 2010: Die Hebamme – Auf Leben und Tod (Fernsehfilm) - Regie: Dagmar Hirtz
- 2011: Papa allein zu Haus (Fernsehfilm) - Regie: Vivian Naefe
- 2011: Sommer in Orange - Regie: Marcus H. Rosenmüller
Auszeichnungen
- 2004 – Beste Schauspielerin für ihre Rolle in Identity Kills beim Internationalen Independent Filmfestival Rumänien und dem International Contemporary Filmfestival in Mexico City
- 2004 – Bayerischer Kunstförderpreis in der Sparte Darstellende Kunst
- 2007 – Faust-Theaterpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung im Schauspiel für die Rolle der Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung
- 2011 – Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung 2010 für Die Hebamme – Auf Leben und Tod
- 2011 – Theaterpreis der Landeshauptstadt München[7]
Weblinks
- Literatur von und über Brigitte Hobmeier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Brigitte Hobmeier in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Agenturseite von Brigitte Hobmeier
- Die Venus von Ismaning, Porträt im KulturSpiegel 12/2006
- Ich bin viele, Porträt in uMag, 15. September 2008
- Weißblau und hellwach Der Tagesspiegel vom 28. Februar 2010
Einzelnachweise
- ↑ Im Theater ist Fassbinder lebendig wie eh und je, Die Welt vom 8. Juni 2007 (abgerufen am 12. April 2010)
- ↑ Eine wunderbare Ehe, Der Tagesspiegel vom 6. Mai 2008 (abgerufen am 16. März 2010)
- ↑ In zwei Stunden zum Ziel Ein Rückblick auf das Berliner Theatertreffen, NZZ vom 20. Mai 2008 (abgerufen am 12. April 2010)
- ↑ Schicksal ist das halbe Leben, Berliner Zeitung vom 4. März 2010 (abgerufen am 16. Mai 2010)
- ↑ Senta Pollinger alias Brigitte Hobmeier auf www.radiotatort.ard.de (abgerufen am 11. Januar 2010).
- ↑ Eric Leimann: Brigitte Hobmeier: Wie aus einem anderen Jahrhundert , teleschau – der mediendienst vom 15. April 2011. In: Lübecker Nachrichten online (abgerufen am 8. Mai 2011)
- ↑ Theaterpreis der Landeshauptstadt München 2011 an Brigitte Hobmeier: Jurybegründung (abgerufen am 8. Juli 2011)
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