Brotpudding

Ein Brotpudding

Brotpudding ist ein Gericht nach traditionellen Rezepten, das in seiner Zubereitung dem ursprünglichen englischen Pudding entspricht, der in Deutschland früher auch Serviettenkloß genannt wurde. Es war in mehreren deutschen Regionen bekannt und verbreitet, aber auch in England und Frankreich sowie in den USA.

Brotpudding wird in einer mit Semmelbröseln ausgestreuten Puddingform im Wasserbad oder aber in einem Tuch gegart. Als Garzeiten werden je nach Rezept 45 bis 80 Minuten angegeben, wobei aber die vorangehende Einweichzeit für das Brot bedeutend länger ist. Nach dem Garen wird der Brotpudding aus der Form gestürzt, in Portionen aufgeschnitten und oft noch warm serviert, auf Wunsch mit einer Sauce oder mit eingeweichtem Backobst.

Historiker gehen davon aus, dass es schon vor Jahrhunderten üblich war, altes trockenes Brot nicht wegzuwerfen, sondern in Milch einzuweichen und zu einer Art Pudding zu verarbeiten oder als Arme Ritter. Eine etwas feinere Version entsteht durch die Zugabe von Fett und Gewürzen, in England bread and butter pudding genannt.^[1]

Brotpudding-Zubereitungen gibt es in vielen Ländern, auch außerhalb Europas. In Ägypten gibt es eine Süßspeise namens Om Ali („Alis Mutter“) aus Brot, Milch, Rosinen und Mandeln, ursprünglich ein einfaches ländliches Gericht. Vergleichbares gibt es auch in Indien, in der Türkei, Sri Lanka und Malaysia.^[1] Eine mexikanische Variante heißt Capirotada und besteht aus Brot, Rosinen, Nüssen und verschiedenen Gewürzen; serviert wird der Brotpudding dann unter einer Schicht geschmolzenem Käse.^[2] In alten deutschen Kochrezepten in zahlreichen Variationen werden als Zutaten u.a. in Milch eingeweichtes Brot oder Kuchen, Eier, Butter, Rosinen, Korinthen, Mandeln oder Zitronensukkade angegeben.

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Alan Davidson, The Oxford Companion to Food, 2. Aufl. 2006, Artikel Bread pudding
2. ↑ Alan Davidson a.a.O., Artikel Capirotada

Weblinks

•  Commons: Bread pudding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien