- Brukenthalsche Gemäldesammlung
-
Die Brukenthalsche Gemäldesammlung befindet sich im Brukenthal-Palais in Sibiu / Hermannstadt in Siebenbürgen, Rumänien. Sie ist Teil des Brukenthal-Museums, das auf Samuel von Brukenthal zurückgeht, der seinen gesamten Nachlass (Bildersammlung, Kunstgegenstände, Immobilien, Latifundien) der sächsischen Nation vermacht hatte. Die Pinakothek (Gemäldesammlung) bildet zusammen mit dem Kupferstichkabinett, der Brukenthal-Bibliothek und der umfangreichen Münz- und Mineraliensammlung die Sammlung Brukenthal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Während seiner Aufenthalte in Wien am Hofe Maria Theresias, hauptsächlich im Zeitraum 1759-1774, begann der spätere „Gubernator von Siebenbürgen“, Samuel von Brukenthal (eigentlich: Bruckenthal), Gemälde, darunter auch damals zeitgenössische Kunst zu sammeln. Die ersten Vermerke über Anschaffungen der noch neuen Pinakothek stammen aus dem Jahre 1770. Bereits in Wien hatte seine Sammlung einen hervorragenden Ruf. Im Palais Brukenthal, das er in Hermannstadt erbauen ließ, wurde die Galerie vermutlich in den Jahren 1787-1789 eingerichtet, nachdem Brukenthal, seit 1774 hier amtierend, von Joseph II. vom Amt des Gouverneurs abberufen worden war.
Als Brukenthal 1803 verstarb, vererbte er die Sammlung der Nationsuniversität. Nach der Auflösung dieses Selbstverwaltungsorgans der Siebenbürger Sachsen in Folge des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs ging im Jahr 1867 die Verantwortung für die Sammlung auf die Evangelische Kirche A.B. über, die die Pinakothek bis zum Ende des 2. Weltkrieges verwaltete. Danach wurde die Sammlung samt Palais vom neuen kommunistischen Staat konfisziert. Die wertvollsten Gemälde, darunter Werke von van Eyck und Cranach, wurden nach Bukarest verbracht. Dort blieben sie bis 2006. Durch ein Restitutionsurteil nach längerem Rechtsstreit erhielt dann die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien sowohl die Bilder als auch das Brukenthalpalais mit der Sammlung Brukenthal zurück.
Sammlung
Die Brukenthalsche Pinakothek enthält namhafte Meister flämisch-niederländischer, italienischer, deutscher, österreichischer, französischer und spanischer Schule von der Renaissance bis zum Rokoko.
Unter anderem sind Gemälde von Jan van Eyck, Hans Memling, Anthonis van Dyck, Jakob Jordaens, Frans Snyders, Jan Fyt, Antonello da Messina, Alessandro Magnasco, Tizian, Hans Schwab von Wertingen (in Deutschland als Hans Wertinger, genannt Schwabenmaler, geläufig), Hans von Aachen, Lucas Cranach, Paul Troger, Martin van Meytens und Johann Kupetzky ausgestellt.
Literatur
- Christine Lapping: Die Sammlung des Freiherrn Samuel von Brukenthal. Eine Untersuchung zur Geschichte und zum Charakter der Sammlung im Hermannstädter Museum. Kronstadt 2004. (Veröffentlichungen von Studium Transylvanicum). ISBN 973-9314-94-5, ISBN 3-929848-40-6.
Weblinks
Commons: Brukenthal-Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien45.796524.150611111111Koordinaten: 45° 47′ 47″ N, 24° 9′ 2″ OKategorien:- Kunstsammlung
- Kunstmuseum in Rumänien
- Siebenbürger Sachsen
- Sibiu
Wikimedia Foundation.