- Burenwurst
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Die Burenwurst (mundartlich Haße = „Heiße“, Burenheidl oder Burenhäutl = „Burenhaut“, oder Klobasse) ist eine grobe österreichische Brühwurst, die seit dem 19. Jahrhundert zum Standardangebot österreichischer Würstelstände gehört. Erhältlich ist sie als Einzelwurst, manchmal aber auch als Meterware; in diesem Fall wird sie nach Gewicht bestellt. Im Original wird die Burenwurst niemals gebraten oder gegrillt, sondern ausschließlich gekocht. Die Wurstmasse der Burenwurst besteht aus 55 % Brät, 25 % Speck und 20 % Salzstoß.
Etymologie
Das Synonym für Burenwurst ist in Österreich Klobasse, abgeleitet von dem tschechischen klobása, was Bratwurst heißt.[1]
Die Herkunft der Bezeichnung Burenwurst ist ungeklärt, Sprachwissenschaftler bieten dafür verschiedene Theorien an. Möglich wäre die Benennung nach den Buren in Südafrika, da sie zur Zeit des Burenkrieges in Österreich populär wurde. Eventuell ist der Name auch aus dem norddeutschen Dialekt übernommen worden als Bezeichnung für eine „Bauernwurst“.[1] Diskutiert wird auch die Herleitung von Boerewors, die ursprünglich aus den Niederlanden stammen soll.
Der Begriff Kolbasz wird für eine Reihe verwandter Wurstwaren mittel- und osteuropäischer Provenienz verwendet.
Die Burenwurst wird auch in der zeitgenössischen Literatur behandelt, etwa in H. C. Artmanns Im Schatten der Burenwurst und in Wolf Haas' Kriminalroman Komm, süßer Tod (1998).
Einzelnachweise
- ↑ a b Heinz Dieter Pohl: Die österreichische Küchensprache. Ein Lexikon der typisch österreichischen kulinarischen Besonderheiten (mit sprachwissenschaftlichen Erläuterungen). Praesens-Verlag, Wien 2007, ISBN 3-7069-0452-7, (Studia interdisciplinaria Ænipontana 11).
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