- Burg Lichtenberg (Elsass)
-
Burg Lichtenberg Burg Lichtenberg
Alternativname(n): Château de Lichtenberg Entstehungszeit: 1206 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Grafen Ort: Lichtenberg Geographische Lage 48° 55′ 16″ N, 7° 29′ 14″ O48.9211111111117.4872222222222480Koordinaten: 48° 55′ 16″ N, 7° 29′ 14″ O Höhe: 480 m Die Burg Lichtenberg, franz. Château de Lichtenberg, ist eine Burgruine der Gemeinde Lichtenberg, zwischen La Petite-Pierre (20 Straßenkilometer) und Niederbronn-les-Bains (18 Straßenkilometer), in der Region von Lützelstein (Pays de La Petite Pierre), nahe der deutsch-französischen Grenze. Die Burg war Mittelpunkt der Herrschaft Lichtenberg, später Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Auch nachdem sie an Frankreich übergegangen war, wurde sie bis zum Deutsch-Französischen Krieg als Festung genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine der einstigen Höhenburg liegt oberhalb von Lichtenberg in den Nordvogesen. Vom Parkplatz in der Ortsmitte von Lichtenberg führen Fußwege in ca. 10 Minuten zur Burg.
Anlage
Die Burg ist von einem breiten tiefen Festungsgraben umgeben, der nur an einer Stelle den Zugang ermöglicht. Am Burggraben stehend sieht man von der Burg nur hohe glatte Mauern ohne Fenster. Im inneren der Burganlage finden sich neben den Bauten Terrassen- und Wiesenflächen. Im ehemaligen „westlichen Wohnhaus“ aus dem 15. Und 16. Jahrhundert mit seinen für das Elsass außergewöhnlichen Rundfenstern sind moderne Ausstellungsräume integriert. Eine spätgotische Kapelle ist gut erhalten. Das „Waffenarsenal“ aus dem 16. Jahrhundert wurde zu einem großen Ausstellungsraum umgebaut und es wurde ein freitragendes Auditorium, welches aus der alten Struktur der Burg herausragt, aufgebaut. Von der Artillerie-Terrasse von 1840 aus hat man rundum eine beeindruckende weite Sicht. Teile der Burganlage und alle Ausstellungsräume sind mit dem Rollstuhl gut zugänglich.
Geschichte
Die Burg wird 1206 zum ersten Mal als Besitz des Geschlechtes Lichtenberg erwähnt. 1305 erhält Lichtenberg den Status einer freien Stadt mit Marktrecht.
Nach dem Aussterben der Lichtenberger mit Jakob von Lichtenberg im Jahre 1480 fällt die Burg in den Besitz der Grafen von Hanau und der Grafen von Zweibrücken-Bitsch. 1570 kam sie insgesamt an Hanau-Lichtenberg. Die Burg wurde ab 1570 von Daniel Specklin im Auftrag des Grafen Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg umgebaut. 1678 wurde die Burg von Truppen Ludwigs XIV. erobert und fiel 1680 an Frankreich.
1870 wurde die mittlerweile zur Festung umgebaute Burg durch die Württemberger zerstört. Die deutsche Verwaltung stellte die Burg 1878 unter Denkmalschutz, was von den französischen Behörden 1930 bestätigt wurde. 1957 wurde die Burg vom Verteidigungsministerium an die Wasser- und Forstverwaltung gegeben und ging 1970 in den Besitz der Gemeinde Lichtenberg über. 1993 begann ein umfangreiches Restaurierungsprojekt.
Heutige Nutzung
Das 1993 begonnene und von den Architekten Andrea Bruno (Italien) und Jean-Pierre Laubal (Paris) geplante Restaurierungsprojekt ist noch nicht abgeschlossen. Neben Reparatur- und Konservierungsmaßnahmen an alten Baubeständen wurden - nicht unumstritten - moderne architektonische Elemente in die alte Bausubstanz integriert. So entstanden Räume für eine Dauerausstellung mit Videopräsentationen, ein Raum für wechselnde Kunstausstellungen, ein Museum für Fossilien aus der Region und ein Auditorium für Vorträge, Präsentationen und Filmvorführungen.
Literatur
- Fritz Eyer: Lichtenberg in Sage und Geschichte. Straßburg 1938 (Fünfte Auflage, SIVOM de la Haute-Moder, Wissembourg 1987).
- Henri Helmut Aemig: Lichtenberg – die Burg und die Grafschaft. Chronologische Übersicht, Hinweise auf Wissens- und Sehenswertes. Straßburg 1993, ISBN 2-903850-08-9.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Burg Lichtenberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Burg Lichtenberg in der Topographia Alsatiae (M. Merian) – Quellen und Volltexte- Website der Burg (französisch)
Kategorien:- Burg im Elsass
- Burgruine in Frankreich
- Vogesen
- Monument historique (Bas-Rhin)
Wikimedia Foundation.