- Burg Rabenstein (Kärnten)
-
Burg Rabenstein Entstehungszeit: um 1100 Burgentyp: Felsenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Sankt Paul im Lavanttal Geographische Lage 46° 41′ 19″ N, 14° 52′ 19″ O46.68861111111114.871944444444Koordinaten: 46° 41′ 19″ N, 14° 52′ 19″ O Die Burgruine Rabenstein befindet sich 300 m oberhalb der Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal, auf einem 691 m hohen, nach drei Seiten abfallenden, Felshügel. Die Burg wurde ab 1091 errichtet und verfiel nach einem Brand im Jahr 1636 zur Ruine. Die erhaltenen Reste der Burg wurden ab Ende des 20. Jahrhunderts restauriert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bevor die Burg Rabenstein erbaut wurde, befand sich an dieser Stelle ein befestigter Beobachtungsturm für die damalige Burg Lavant. Als Engelbert I., Graf von Spanheim, das Kloster St. Paul im Jahr 1091 gründete, wurde der Turm zur Burg ausgebaut, die dem Stift als Schutz dienen sollte. Nach dem Tod Engelberts 1096 ging die Burg an dessen Sohn Siegfried II., Graf von Lebenau über.
Das ansässige Geschlecht nannte sich Ramenstain. Der Letzte dieses Geschlechts starb mit Albertus de Ramenstain im Jahr 1200 aus. In Folge der Vermählung Ulrichs von Peggau-Pfannberg († 1249) mit der letzten Lebenauerin gelangte die Burg an die Grafen von Pfannberg. Im Laufe der Zeit wechselten die Burgherren. Eines hatten diese aber meist gemeinsam: Sie befanden sich oft im Streit mit dem Kloster St. Paul.
Herzog Heinrich VI. von Kärnten beanspruchte nach dem Tod von Wenzel III., im Jahr 1306, und Rudolf, im Folgejahr, die böhmische Königskrone. Dies lag allerdings nicht in Interesse des Kaisers (Herzog) Albrecht I.. Dieser ließ die Burg 1307 durch Otto von Weizzeneck belagern und schließlich auch zerstören, da die Burgherren Rabenstein nicht an Albrecht übergeben wollten. Albrecht überließ die Liegenschaft dem Bischof von Salzburg, Konrad IV. von Fohnsdorf, den er als Berater konsultierte. Der Bischof ließ die Burg umgehend wieder aufbauen und erweitern. Schließlich belehnte er Burkhard II. von Vanstorf mit der Burg.
Kaiser Friedrich III. kaufte die Burganlage im Jahr 1461. Als die Osmanen 1476 den Markt St. Paul niederbrannten, blieb die Burg hingegen völlig unversehrt. Von seinem Vater erbte Kaiser Maximilian I. den Besitz. Er verkaufte ihn im Jahr 1514 an Franz von Dietrichstein auf Weichselstädt. Dessen Sohn, Seyfried von Dietrichstein auf Weichselstädt, ließ die Burg im Jahr 1567 zu einem Renaissanceschloss ausbauen. Die Feste blieb die folgenden 60 Jahre über im Besitz des Adelsgeschlechts.
Nachdem die Burg Rabenstein vorübergehend in landesfürstlichen Besitz überging, wurde sie an Johann Ulrich, Fürst von Eggenberg, verkauft. Dieser veräußerte Rabenstein seinerseits im Jahr 1629 wieder an das Stift St. Paul, unter dem damaligen Abt Hieronymus Marchstaller, weiter. Marchstaller ließ die 1240 urkundlich genannte Kapelle barockisieren. Die neu gestaltete Kapelle wurde vier Jahre später eingeweiht. Im Jahr 1636 fiel die Burg einem Großbrand zum Opfer. Dabei handelte es sich um eine Brandstiftung, wobei Abt Marchstaller als Auftraggeber verdächtigt wurde. Die Burg Rabenstein wurde danach nicht mehr wiedererrichtet.
Nach der Aufhebung des Stiftes durch Joseph II. im Jahr 1787 gingen die Besitzungen, darunter auch die Burg, an den Religionsfonds des Staates über. Im 19. Jahrhundert kam das Anwesen Rabenstein schließlich in Privatbesitz.
Baubeschreibung
Teile der aus dem 11. Jahrhundert stammenden, bis zu drei Geschossen hohen Feste und der stark zerstörten Burgmauer aus dem 12. und 13. Jahrhundert sind heute noch sichtbar.
Am höchsten Punkt des schroff abfallenden Felshügels befindet sich der Bergfried, der im Jahr 1307 erbaut wurde. Der Palas sowie weitere Gebäude schließen südlich an den Bergfried an. Des Weiteren kann man immer noch Reste der Burgkapelle erkennen, ebenso die halbkreisförmige Barbakane im Norden.
Über die Jahre hinweg wurde die Burgmauer fast vollständig abgetragen, da das Gestein als Baumaterial für die umliegenden Gebäude benötigt wurde. Das Mauerwerk bestand aus einer inneren und äußeren Schale. Die äußere Schicht wurde aber durch die Witterung größtenteils zerstört.
Die Anlage wurde mit Hilfe der Marktgemeinde St. Paul, dem Arbeitsmarktservice, dem Land Kärnten und dem Bundeskanzleramt von 1997 bis 2002 renoviert.
Literatur
- Dehio-Handbuch Kärnten. Verlag Anton Schroll, Wien 2001 (3. Auflage), ISBN 3-7031-0712-X, S. 987f.
Weblinks
Kategorien:- Burgruine in Kärnten
- Sankt Paul im Lavanttal
Wikimedia Foundation.