- Burg Scharfenstein (Schwarzwald)
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Burg Scharfenstein Hauptfels mit geringen Resten der Kernburg.
Alternativname(n): castrum Scharphenstein Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Mauerreste Ständische Stellung: Adlige Bauweise: Kleinquader aus Porphyr Ort: Münstertal-Obermünstertal Geographische Lage 47° 52′ 0,5″ N, 7° 51′ 15,5″ O47.86687.8543922Koordinaten: 47° 52′ 0,5″ N, 7° 51′ 15,5″ O Höhe: 922 m ü. NN Die Burg Scharfenstein ist eine Burgruine auf einer imposanten Felsengruppe im hinteren Münstertal bei dem Ortsteil Obermünstertal der Gemeinde Münstertal im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Höhenburg wurde im 12. Jahrhundert von den Herren von Staufen erbaut. Lesefunde auf der Burgstelle legen diesen frühen Beginn der Anlage nahe. Seit 1211 sind die Herren von Staufen als Vögte und Gerichtsherren des Klosters St. Trudpert im Münstertal schriftlich belegt. Zur Festigung ihrer Herrschaft, im Zuge der Herausbildung der Stadt Staufen und der Bergbaustadt Münster, werden die beiden Burgen Scharfenstein und Staufen an den Zugängen zum östlichen und westlichen Münstertal errichtet. 1267 wird die Burg erstmals als „castrum Scharphenstein“ im Besitz der Herrschaft von Staufen erwähnt. Strategisch günstig am Saumpfad ins Wiesental gelegen, diente sie dem Schutz der umliegenden Silbererzbergwerke. Vermutlich Geldverlegenheiten der Herren von Staufen zwingen diese 1325 zur Veräußerung eines Viertels der Vogtrechte und der Burg Scharfenstein an das Kloster St. Trudpert. 1330 folgen die Verkäufe weiterer Teilrechte an das Haus Habsburg und die Stadt Freiburg. Im Streit dieser Kräfte, vor allem zwischen der Klosterherrschaft St. Trudpert und der Freiburger Bürgerschaft, über uneingelöste Pfandsummen und Besitzrechte, ins besonders über die Ausübung der Berghoheit und der damit verbunden handfesten finanziellen Interessen an den ergiebigen Silbererzvorkommen im Münstertal, aber auch wegen Vorteilnahmen mittels der Verfälschung von Urkunden und Lösegeldforderungen für entführte Kaufleute, kommt es im Jahr 1346 zum kriegerischen Konflikt. Über den Schauinsland vordringend zerstören Freiburger Bewaffnete die Burg Scharfenstein und verwüsteten die mit Mauern und Türmen bewehrte Bergbaustadt Münster. Die Burganlage wird danach nicht wieder hergestellt. 1480 Nennung als Burgstall im Besitz des Klosters St. Trudpert.
Anlage
Die ehemaligen Burganlage erstreckte sich über drei Felsen mit einer Hauptburg auf dem Felsplateau im Osten. Ihr Zugang dürfte mit dem heutigen Aufgangspfad identisch sein. Er verläuft, von Stützmauerresten befestigt, in einer langgezogenen Serpentinenschleife entlang der Nordflanke zur Burgstelle. Unterhalb des Hauptplateaus erreicht der Fußweg eine langgestreckte Felsterasse, die sich bis auf die Nordostseite des Burgfels ausdehnt und vermutlich als Vorwerk, bzw. Unterburg mit einem Burghof angelegt war. Von ihr verblieb nordseitig ein etwa 7,5 m langer und bis 1,2 m hoher Mauerrest aus nicht regelhaften Kleinquadern. An ihrem südöstlichen Ende führen Steinstufen auf das großflächige Felsplateau der oberen Burg. Der Außenriss dieser Kernburg bildet ein annähernd rechtwinkliges Trapez mit Kantenlängen zwischen 35 m im Norden und 38 m auf der Südseite, wobei hier die Besiedlungsfläche durch eine geradlinige Überbauung eines trichterförmigen Felsabrutsch vergrößert wurde. Mit 13,5 m auf der Ostseite erreicht die Anlage ihre größte Breite, welche auf einer Länge von rund 20 m in etwa konstant bleibt, sich westseitig dann aber deutlich auf 8,5 m verschlankt. Hier wie am Südrand finden sich noch geringe Mauerreste aus regelhaften Kleinquadern.
Markant, ein fragmentarisch erhaltener Mauerzug aus relativ regelmäßig behauenen und versetzten Porphyrquadern am Nordrand der Kernburg. Nach Westen durchbricht eine tiefe, halsgrabenartige Kluft den Hauptfels und isoliert sein deutlich kleineres Felsende, das den mittleren Burgfels bildet. Auf ihm lassen sich keine sichtbaren Besiedlungsspuren erkennen. Durch eine grabenartige Senke getrennt, folgt der dritte, westliche Burgfels. Hier haben sich Reste eines quadratischen Turms, mit einer lichten Weite von etwa 2,70 m und annähernd 1,70 m starkem Mauerwerk erhalten. Einige Meter unterhalb zur südlichen Talseite hin, stechen zwei eckpfeilerartig angelegte Felsabarbeitungen ins Auge, zwischen denen ein ehemals 8,5 m breiter Stützmauerzug verlief, von dem noch geringe Reste zeugen. Weiter in Südwestrichtung fällt das felsige Gelände wenig steil zum Grat des Scharfenstein ab. Eine nischenartige Felsaussparung, die etwa auf halber Länge den Kamm durchbricht, sowie eine verflachte plateauähnliche Erhebung vor dem Spornende erfüllten möglicherweise die Funktion eines vorgelagerten Ausgucks. Denkbar wären hier hölzerne Aufbauten, die aber nicht nachgewiesen sind.
Literatur
- Max Miller, Gerhard Taddey: Baden-Württemberg (Handbuch der historischen Stätten Deutschlands; Band 6). Stuttgart 1965
- Heiko Wagner: Theiss Burgenführer Oberrhein, Stuttgart 2003, S.124/125
Weblinks
Commons: Burg Scharfenstein (Schwarzwald) – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Burgruine im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
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