Burgruine Ried

Burgruine Ried
Burgruine Ried
Zwingermauer der Burg Ried

Zwingermauer der Burg Ried

Alternativname(n): Burg Ried
Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Bauweise: Kalkbruchstein
Ort: Ried am Riederberg
Geographische Lage 48° 14′ 50,9″ N, 16° 4′ 22″ O48.2474616.07278321Koordinaten: 48° 14′ 50,9″ N, 16° 4′ 22″ O
Höhe: 321 m ü. A.
Burgruine Ried (Niederösterreich)
Burgruine Ried

Die Burgruine Ried ist eine am Hausberg von Ried am Riederberg im Wienerwald gelegene Burgruine die wahrscheinlich um 1200 entstand. Heute sind nur noch spärliche Reste einer romanischen Rundturmruine, einer Zwingermauer und der Vorburg erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burganlage befindet sich auf dem 321 m hohen Schlossberg rund 1 km südlich von Ried am Riederberg, umgeben von einem eindrucksvollen Wall- und Grabensystem sowie einem die erhöht gelegene Kernburg umgebenden Burggraben.

Geschichte

Urkundlich häufen sich Nennungen von Ministerialadeligen, die sich "de Riede" nennen, schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Im Besitz der Freisinger Bischöfe wird die Burg an die Kuenringer verliehen. Damals scheint ein Hadmar I. von Kuenring als Lehnsherr auf. Am 22. Mai 1211 erreicht Hadmar II. die Loslösung der Rieder Kapelle von der Pfarre Sieghartskirchen. Am 21. Juli 1280 tauschen Leuthold und Heinrich von Kuenring die Burg Ried mit Rudolf von Habsburg gegen die Pfandschaft der Stadt Zwettel und die Belehnung mit Rossatz ein. Conrad von Tulln, Landschreiber und Vertrauter Rudolfs von Habsburg, erhält die Burg im Jahre 1281 als Schulderlass. 1286 schenkt Conrad von Tulln die Burg seiner Tochter Adelheid und seinem Schwiegersohn Otto, welcher sich fortan als Otto der Schenk von Ried nennt. Das Geschlecht der Schenken von Ried, welche wichtige Ämter wie das des Forstmeisters des Wienerwalds bekleiden, lässt sich urkundlich bis 1412 nachweisen, dann stirbt Hans der Schenk von Ried als letzter seines Geschlechts. Seine Witwe Walpurga heiratet erneut, und die Burg geht an Herzog Albrecht. In einer Besitzurkunde bestätigt sein Sohn Ladislaus Postumus die Burg nur noch als verödet. Vermutlich bestand die Burg noch bis ins 17. Jahrhundert als Ruine und wurde dann durch Nutzung als Steinbruch fast gänzlich abgetragen.

Erhaltungszustand

Aufgrund von Steinraub in den letzten Jahrhunderten ist von der Burganlage nur noch wenig oberirdisches Mauerwerk vorhanden. Zu den markantesten noch stehenden Mauerwerken gehört eine romanische Rundturmruine, die sich in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts einordnen lässt. Vereinzelt sind an einigen Stellen noch Mauerreste eines Zwingers und einer Vorburg erkennbar. Insbesondere die Reste der Kernburg sind teils mehrere Meter unter Schutt begraben.

Die verheerenden Stürme in den Jahren 2007 und 2009 haben das Gelände schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ein Großteil des Baumbestands im Zentrum der Anlage erlitt Windbruch oder wurde komplett entwurzelt, was Begehungen stark einschränkt.

Archäologische Erforschung und Sanierung

Im Jahr 2010 wurde die akut gefährdete Rundturmruine unter Aufsicht des Bundesdenkmalamts durch den Erhaltungsverein saniert. Im Jahr 2011 lieferte eine zweiwöchige archäologische Grabungskampagne neue Erkenntnisse über die zentral gelegene Rundturmruine und den vorgelagerten Zwinger.

Literatur

Fotos

Weblinks

 Commons: Burgruine Ried, Sieghartskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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